28. Wahrheit, Pflicht oder ... Vergnügen?

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"Dann bis bald, ja?" "Ja, bis bald, G. Aber ich muss jetzt rein. Die anderen kommen sicher auch gleich...", seufze ich und fahre mir mit der Hand über das Gesicht. "Na dann, viel Spaß. Ich liebe dich.", lächelnd drückt er mich an die Tür und küsst mich auf die Lippen, ehe er mir meine Tüten gibt und winkend davon rennt. Er wollte noch bei Seungjun vorbei gucken, um ein Bild für die Plakate als Werbung für den Club drucken zu lassen.

Lustlos schmeiße ich die Getränke in den Kühlschrank und trage alles andere nach oben. Meine Klamotten verstaue ich wieder an ihrem ursprünglichen Ort oder im Wäschekorb, ehe ich die Chips und den anderen Süßkram vorerst neben den Sofas abstelle.

Taeho und Jeup können wieder zusammen auf meinem riesen Sessel mit der extra großen Sitzfläche schlafen. Lächelnd breite ich die hellbraune Mollidecke darauf aus und platziere mehrere Kissen. Mit Jian werde ich in meinem Bett schlafen. Also werde ich das auch noch frisch beziehen.
Gesagt getan. Mein Bett erstrahlt in hellem weiß.

Ungjae wird wieder auf der Fensterbank schlafen. Schnell schüttle ich die Kissen aus und schmeiße die blaue Decke darauf.

Lieblos verteile ich Gläser und Schüsseln mit Süßigkeiten auf dem Tisch, während ich Filme heraus suche und diese vor den Fernseher lege. Über den Sofas breite ich ein schwarzes Bettlaken aus, damit es dunkler wird. Das kann heute wirklich eine lange Nacht werden.

Naja, immerhin habe ich noch eine Stunde Zeit, ehe sie kommen.

'Ding dong', reißt mich die Hausklingel aus den Gedanken. "Was zum...?" Verwirrt renne ich nach unten und entdecke Jian vor meiner Tür, welcher mich lächelnd ansieht und unaufgefordert den Flur betritt. "Sangie!", glücklich fällt er mir um den Hals, "Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich schon etwas eher gekommen bin. Aber ich wollte dir vielleicht noch etwas mit den Vorbereitungen helfen. Oh, und die anderen werden vermutlich wieder Flaschendrehen spielen wollen oder Wahrheit oder Pflicht." Mit einem strahlendem Lächeln hält er mir einen kleinen Strauß Gänseblümchen unter die Nase und erklärt mir stolz, dass er sie für mich gepflückt hat. "Danke, Ji?", überfordert nehme ich den kleinen Strauß an mich und betrachte diesen, ehe ich seine Hand nehme und die Nägel anstarre. Sie sind grün vom Pflanzensaft. "Eine richtige Begrüßung war das aber nicht.", schmunzle ich und sofort zieht er mich näher und verwickelt mich in einen Kuss. "Die Blumen waren nur, um dich aufzuheitern. G meinte, dass du ziemlich fertig mit den Nerven warst.", erklärt er und geht in die Küche, nachdem er mir mein Geschenk aus den Händen genommen hat, um sie in eine kleine Vase zu stellen.

"Willst du dich noch ein bisschen ausruhen?", besorgt sieht er mich an und hält mir ein Glas Wasser entgegen. Dankend nehme ich es an und leere es in einem Zug. Ohne auf eine Antwort zu warten hebt er mich hoch und trägt mich in mein Zimmer, wo er mich vorsichtig auf dem Bett ablegt und die Rollos runter zieht. Ein dumpfes Geräusch lässt mich nach oben schießen. "So ein Mist!" "Ji, alles okay?" "Ja, ich habe mir den kleinen Zeh am Sofa gestoßen.", flucht er und erntet von mir ein schadenfrohes Lachen. "Hast du kein bisschen Mitgefühl?", jammert er und neben mir sinkt die Matratze, "Das tut echt weh..." "Jetzt hab dich mal nicht so.", mitfühlend lege ich ihm eine Hand auf die Schulter, ehe ich mein Handy zücke und den Wecker auf neunzehn Uhr stelle, bevor ich ihm das Bild von mir zeige, "Wie fandest du das?" Er nimmt ebenfalls sein Handy heraus und zeigt mir seinen Hintergrund. Das gleiche Foto, nur etwas bearbeitet. "Ich liebe es, danke.", seine Lippen legen sich an meine Schläfe. "So, und jetzt ruhst du dich noch mal aus, ja? Soll ich noch was vorbereiten?", er drückt mich auf das Kissen und zieht die Decke über mich. "Nope. Aber du kannst dich mit her legen.", ohne auf eine Antwort zu warten ziehe ich ihn zu mir und mache es mir an seiner Seite bequem. Er legt seine Arme um mich: "Nichts lieber als das. Und jetzt sammle noch mal Kräfte, ehe die Chaoten kommen." Grinsend schließe ich die Augen und schlafe mit dem Wissen ein, dass er mich beobachtet.

"So, dann gucken wir jetzt den nächsten Film!", begeistert klatscht der Jüngste in die Hände, während wir anderen synchron seufzen, "Nicht soviel Begeisterung auf einmal, bitte! Das ist nur Hintergrundbeschallung, weil wir jetzt Flaschendrehen und Wahrheit oder Pflicht spielen." Hätte ich doch vorhin bloß weiter geschlafen und wäre nicht auf den Kuss von Ji eingegangen, der mich geweckt hat, nachdem er nicht mehr wusste, was er nach zwei Stunden mit den anderen noch machen sollte. "Na, das kann ja heiter werden. Jae hat irgendwie immer die seltsamsten und peinlichsten Ideen...", grummelt Jian und drückt sich näher an mich. Taeho hält resignierend eine leere Flasche nach oben: "Aber denk daran, dass sozusagen zwei Pärchen hier sind. Also wird es nicht darauf hinauslaufen, dass wir uns hier gegenseitig betatschen oder so, klar? Das sage ich euch allen als Ältester und Klassensprecher!" Gehorsam nicken wir und räumen die Sachen auf dem Tisch etwas zur Seite, damit wir anfangen können. "Darf ich anfangen?" "Das wirst du so oder so tun, Ungjae. Egal, was wir sagen.", Jeup schlägt seine Stirn auf den Tisch. Belustigt sehe ich Ji an, welcher mir nur einen vielsagenden Blick zuwirft. Aber was er mir sagen möchte, weiß ich trotzdem nicht.

Angespannt betrachten wir alle, wie der Jüngste die Flasche dreht und sie auf Jian zeigt. Aus großen Augen sieht er mich und dann den kleinen Teufel, welcher böse grinsend fragt: "Wahrheit, Pflicht oder Vergnügen, Jiannie?"

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