Ich sah, dass sie in eine andere Hütte gingen. Dies war meine Chance abzuhauen. Also stand ich auf und nahm mein Zeug. Ich hatte noch nie irgendwas geklaut. Geschweige denn ein Auto. Aber ich musste hier weg. Und am besten vergaß ich das, was ich gerade gesehen hatte.
Ich fand den Schüssel für den Jeep auf dem Sideboard an der Haustür und nahm ihn an mich. Laufen bis in die nächste Stadt mit einem Bahnhof konnte ich nicht. Dazu hatte ich nicht genug Kondition. Zudem würden mich diese Wesen schneller finden. Wölfe hatten bekanntlich einen wunderbaren Geruchssinn, dann würde es bei ihnen auch so sein.
Ich verließ das Haus und machte mich in die Richtung auf, aus der wir gekommen waren. Zumindest hoffte ich das. Mein Orientierungssinn war noch nie der Beste gewesen. Doch nach einer Weile laufen, merkte ich, dass ich wieder vor dem Haus stand. Na super.
Ich beschloss doch zu Fuß weiter zu kommen. Ein Auto zu klauen könnte ich echt nicht mit mir vereinbaren. Ich legte den Schlüssel aufs Fensterbrett und ging schnell wieder. Wer weiß, vielleicht hatte er mein verschwinden noch nicht gemerkt.
Ich ging in eine andere Richtung davon. Diesmal schien ich den richtigen Weg gewählt zu haben. Aber irgendwas in mir begann weh zu tun, je weiter ich vom Dorf weg kam. Es war als würde etwas in mir zerbrechen. Mich beschlich das miese Gefühl, dass es etwas mit Nathan zu tun hatte.
Und zugegebener maßen hatte ich mich in seinen Armen irgendwie wohl gefühlt. Trotz dieser rauen Art hatte er etwas an sich, dass ich mochte. Aber dennoch hatte er mich entführt und gegen meinen Willen hier her gebracht. Ja, schön war es hier. Aber er, zum Teil auch ein Wolf? Was waren sie? Ich hatte einfach nur Angst. Und wollte hier weg.
Nach vier Meilen begannen mir die Füße zu schmerzen. Ob er schon gemerkt hatte, dass ich weg war? Irgendwo hoffte ich es aber irgendwie auch nicht. Es war zum verzweifeln. Einige Meter vor mir, sah ich einen Baumstumpf auf den ich mich setzen konnte.
Als ich mich gerade hingesetzt hatte, hörte ich hinter mir ein leises knacken. Und bevor ich mich umdrehen konnte, stand auch schon einer der Wölfe neben mir. Verdammt. Wieso musste ich so ein Pech haben? Ich erkannte, dass es nicht Nathan war. Was mich irgendwie enttäuschte.
Der Wolf knurrte mich leise an. Dann packte er meine Tasche mit seinem Maul und lief wieder in Richtung des Dorfes. Mist, Nathan hatte den anderen von mir erzählt. Als ich ihm nicht folgte, drehte er sich um und knurrte mich etwas lauter an. Na klasse. Die Flucht konnte ich hier ja echt vergessen.
Voller Angst stand ich auf und folgte ihm zurück ins Dorf. Das ich Nathan irgendwie vermisst hatte, versuchte ich zu verdrängen. Vor dem Haus, wo Nathan mich hin gebracht hatte, blieb der Wolf stehen und stellte meine Tasche hin. Niedergeschlagen nahm ich die Tasche und ging ins Haus.
Wieder in meinem Zimmer angelangt, setzte ich mich erschöpft aufs Bett. Was waren das für Wesen? Wieso konnten sich Menschen in riesige Wölfe verwandeln? Waren das etwa die besagten Werwölfe? Aber die waren doch nur Mythos? Nur irgendwelche Fanatiker glaubten, dass es sie gab.
Und ich musste natürlich raus finden das es sie gab. Ich, die nie an so etwas geglaubt hatte. Die man in die nächste psychiatrische Anstalt stecken würde, wenn ich es jemandem erzählen würde.
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Leyla
FantasyIch wohnte mitten in New York und arbeitete in einem kleinen Lebensmittelladen in der Bronx. Jeden Tag liefen hier 100erte von Leuten durch und einige fragten auch etwas. Und dann kam er in den Laden. Geheimnisvoll, sexy und doch gefährlich. Sein B...