Kapitel 13

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Dylan und ich genossen den Abend in vollen Zügen. Wir tanzten, was das Zeug hielt, unterhielten uns mit einigen Klassenkameraden, mit denen ich vorher noch gar nicht viel geredet hatte und wir machten natürlich auch alle Fotos zusammen. Als Dylan und ich gerade ein Foto zusammen gemacht hatten, auf dem er mich unerwartet geküsst hatte, wollten wir eigentlich wieder tanzen gehen. Doch ich wurde aufgehalten, denn Thomas kreuzte auf einmal auch auf.

Sarah stand neben ihm und außerdem auch noch Jenna und Mason. Die beiden sahen mich total entzückt an, da der Abend wirklich ein großes Highlight für sie sein musste.

„Tut mir leid Dylan, aber ich muss deine Freundin mal für einen Moment entführen. Wir alle müssen auch als Familie ein Foto zusammen machen. Damit will ich unsere Dads dann überraschen, dass sie auch sehen können, was für einen tollen Abend wir alle hatten."

Ich sah Dylan an und fragte ihn somit still um Erlaubnis, ob das denn auch für ihn in Ordnung sein würde. Er sah zwar nicht zu hundert Prozent erfreut aus, doch dennoch gab er mir einen Kuss auf die Wange, was eine Gänsehaut bei mir auslöste und dann trat er ein Stück nach hinten.

Ich dankte ihm still und lächelte ihn an, während ich mich neben Thomas stellte. „Dylan, du kannst ja solange mit Sarah einen Tanz tanzen, dann müsst ihr beide auch nicht die ganze Zeit rumstehen. Was hältst du davon?"

Ich konnte es mir nicht verkneifen, deswegen rammte ich Thomas meinen Ellbogen in die Rippen. Ich hätte es zwar noch viel brutaler machen können, doch ich wollte ihm dringend die Botschaft vermitteln, dass das gerade wirklich mies gewesen war.

„Gute Idee, Thomas, aber nein danke, ich verzichte. Ich will ja auch schließlich nicht völlig außer Atem sein, wenn ich gleich wieder die Ehre habe, mit meiner Freundin zu tanzen."

Ich musste grinsen, denn Dylan hatte somit eine gute Ausrede gefunden und war dem, was Thomas gesagt hatte, somit geschickt entkommen. Sehr gut von ihm gemacht.

„Na, macht euch der Abend Spaß?", wandte ich mich an Jenna und Mason. Eigentlich hätte ich mir die Frage auch sparen können, ihren strahlenden Gesichtern nach zu urteilen, doch ich wollte dennoch ein paar Worte mit ihnen wechseln.

„May, dieser Ball ist wirklich perfekt. Du kannst so froh sein, dass genau dieser Ball dein erster Ball ist, denn er ist wirklich mehr als fabelhaft." Jenna drehte sich um, um sich noch einmal überall umzusehen, als könnte sie es nicht wirklich glauben, dass das alles hier auch Realität wäre.

„Ja, das ist wirklich so", pflichtete Mason ihr bei. Er beugte sich nach vorne, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. „Erzähle es Thomas nicht, aber ich finde wirklich, dass du und Dylan ein viel besseres Paar abgebt als er und Sarah. Sarah ist wirklich äußerst eigenartig und ich frage mich, wie lange sie eigentlich noch zusammen sein werden."

Ich umarmte Mason und konnte es mir gerade so verkneifen, ihm auf die zweite Aussage von ihm eine Antwort zuzuflüstern.

„Du siehst heute übrigens wahnsinnig schick aus", sagte ich zu ihm und dann wandte ich mich nochmal an Jenna, „du natürlich auch. Du siehst aus, wie ein wirklicher Star und dein Kleid steht dir perfekt."

„Deins natürlich auch, May. D siehst perfekt aus", antworte Jenna. „Na klar, wir beide haben dir ja schließlich auch dabei geholfen, deshalb muss es ja gut sein", kicherte Mason und gab Jenna ein High-Five.

Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. Ich hatte noch nie ein solches Gefühl gefühlt, dass ich wirklich eine Familie gefunden hatte und dass wir auch zusammen tolle Erinnerungen schaffen würden. Das war ein solch großes Geschenk und ich konnte gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich dafür war, dass mir diese Chance geboten wurde.

„Na los, jetzt aber auf zu unseren Fotos, wir wollen den Abend ja noch voll auskosten", meinte Thomas und schob die Zwillinge vor die Fotoleinwand. „Ihr beide stellt euch nach vorne und ich stelle mich hinter dich, Mason, und May hinter Jenna."

Als ich mich neben Thomas gestellt hatte und der Fotograf das Signal gab, dass er nun das Foto schießen würde, spürte ich, wie Thomas seinen Arm um mich legte. Ich spürte, wie mein Schulter zu kribbeln anfing und ich mich wunderte, warum sie das tat. Ich hätte doch eigentlich gar keine Reaktion zeigen müssen.

Das lag wohl daran, dass ich so erstaunt war, dass Thomas auf einmal so freundlich war und er das tat. Ja, daran musste es sicherlich liegen.

Dennoch erwischte ich mich, wie ich direkt zu Dylan sah, um zu überprüfen, ob er das auch gesehen hatte. Ich sah, dass er sich gerade mit einem Klassenkameraden unterhielt und atmete erleichtert aus. Aber warum tat ich das? Thomas war mein Pflegebruder, da war es schließlich völlig normal, dass man sich mal anfasste oder auch mal in die Arme nahm.

Ich reagierte völlig über.

Deswegen war ich auch wirklich froh, als ich wieder neben Dylan stand und ich ihn gerade möglichst schnell wieder auf die Tanzfläche ziehen wollte. „Hey May, du musst doch mit uns auch noch einen Tanz tanzen. Das ist schließlich unser erster so großer Ball und dein allerster Ball überhaupt. Da müssen wir doch auch einmal zusammen tanzen, was denkst du?"

Ich sah zu den Zwillingen und nickte. Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen, Schande über mein Haupt. Ich warf Dylan einen entschuldigenden Blick zu, doch er lächelte mich nur an. Ich war ihm so dankbar und küsste ihn deswegen.

Ich ließ mich von den beiden in die Menschenmenge ziehen. Wir drei hielten uns an den Händen und fingen an, verrückt auf und ab zu hüpfen, es war uns völlig egal, dass uns jemand sehen konnte. Ich war einfach nur überglücklich.

Als dieser Tanz dann allerdings vorbei war, konnte ich wieder nicht zu Dylan zurückgehen, da dieses Mal jemand anderes um einen Tanz mit mir bat.

Es war Thomas.

New Girl [Thomas Sangster FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt