Kapitel Drei

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Joyce

Da ich heute meine freie Nacht hatte und nicht im Club auftreten musste, hatte ich beschossen endlich wieder mal einen Abend mit Roy zu verbringen. Kochen, Filme schauen und allen möglichen Quatsch machen. So wie früher, bevor er vor einem Jahr aufgebrochen war.

In den letzten Tagen hatten wir nicht sehr viel Zeit miteinander gehabt. Zwar hatte er mich jedes mal von der Arbeit abgeholt und wir hatten einige Dinge gemeinsam unternommen, aber durch seinen eigenen Job und meine Proben, waren unsere Treffen doch recht knapper gewesen, als eigentlich erhofft. Deshalb war dieser Abend einfach nur perfekt für uns beide, zusammen auf der Couch zu entspannen. Und außerdem war ich wirklich glücklich über diese Ablenkung.

Seit dem aufeinandertreffen mit Kian, waren meine Gedanken unerträglich. Es ging mir noch schlechter als zuvor und jedes mal, wenn ich die Augen schloss, sah ich sein verletztes und gequältes Gesicht, nachdem ich so hart zu ihm war. Mein Gewissen war dadurch auch nicht gerade das Beste. Es tat einfach nur unglaublich weh und deshalb war ich umso mehr erleichtert, dass mich Roy endlich auf andere Gedanken bringen würde.

Ich stand vor dem Spiegel, zog mir ein schwarzes Oberteil über und band mir anschließend meine lockigen Haare zu einem Zopf zusammen.

Roy hatte mir am Morgen eine Nachricht geschickt und vorgeschlagen, vorher noch einkaufen zu fahren, damit wir dann kochen konnten. Also machte ich mich fertig, damit wir keine Zeit verschwenden und gleich aufbrechen würden, sobald er mich abgeholt hatte.

 Als es an der Tür klingelte, stieg meine Vorfreude gleich an. Ich schnappte mir meine Schuhe und lief los.

Im Nachhinein war es vielleicht nicht die beste Idee, sich während des Laufens die Schuhe anzuziehen. Zwei mal hätte ich mich beinahe, auf dem Weg zur Tür, hingelegt. Es war wirklich nicht meine beste Idee, aber ich wollte nun mal keine Zeit verschwenden.

Doch als ich die Tür öffnete, stand zu meinem Unglück nicht mein bester Freund vor mir. Meine Freude verflog schlagartig und Wut stieg in mir auf.

>>Was, zum Teufel, willst du hier?<<

In hautenger Jeans und einem tief ausgeschnittenen Oberteil, stand diese Frau vor mir und starrte mich mit einem selbstgefälligen Grinsen an.

Nachdem mir Roy ausführlich erzählt hatte, was an dem Abend passiert war, als Kian mich abgefangen hatte, hätte ich dieser Frau am liebsten den Kopf abgerissen. Ich war so unglaublich wütend auf sie. Auf sie und auf Kian, der sich diesen bescheuerten Plan ausgedacht hatte, nur um mit mir alleine zu sein.

Als ich Talia kennengelernt hatte, war ich wirklich fasziniert von ihr, doch jetzt hätte ich ihr mit großer Freude einfach nur ins Gesicht geschlagen, nachdem, was sie abgezogen hatte.

>>Oh, ich finde es auch schön dich zu sehen, Süße. Darf ich reinkommen?<<

Noch bevor ich Einwände erheben konnte, ging diese verdammte Frau an mir vorbei und betrat mein Haus.

Nachdenklich schaute sie sich um, ehe sie sich zu mir herum drehte und mich ernst ansah. >>Ich denke, wir sollten reden.<<

>>Ah? Sollten wir das?<<, fragte ich und schlug genervt die Tür zu.

>>Ja. Hör zu, du bist ja ganz scharf und so. Vielleicht denkst du auch, dass du ein gutes Herz hast, aber ich mag es nicht wenn einer meiner Freunde verarscht wird.<<

Mir hätte gleich klar sein sollen, wieso Talia hier war. Eigentlich gab es doch nur einen Grund, wieso sie mich aufsuchen würde. Es fühlte sich irgendwie an, als hätte die ganze Welt kein anderes Thema mehr als Kian. Ganz egal, wo ich hin ging, ich hörte überall seinen Namen.

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