Kapitel Dreizehn

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Joyce

>>Ich fasse es einfach nicht<<, seufzte Angie, wobei sie gleich meinen Blick auf sich lenkte. Sie saß vor ihren Spiegel und schminkte sich ab. >>Da bin ich ein paar Tage weg und du triffst dich wieder mit Kian.<<

Eigentlich hatte ich noch nicht vor gehabt es ihr zu erzählen, denn ich brauchte selbst noch ein wenig Zeit, um herauszufinden, wie es von nun an weitergehen würde. Doch Kian hatte mich angerufen und ich war nicht schnell genug gewesen, mir das Handy zu schnappen, ehe Angelique den Namen auf dem Display sehen konnte. Da blieb mir keine andere Wahl, als es ihr zu sagen.

>>Naja, es ist einiges passiert, aber wir versuchen es wieder in Ordnung zu bringen<<, antwortete ich und band mir meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen, wobei mir einige meiner lockigen Strähnen ins Gesicht fielen.

Angie sah mich eine weile lang an, ehe sie sanft zu lächeln begann. >>Die Hauptsache ist, dass du wieder glücklicher zu sein scheinst.<<

Das war ich tatsächlich. Auch, wenn so vieles auf uns zuzukommen schien. Eine schwierige Zeit stand uns bevor und ich war gezwungen zuzusehen, wie Kian darunter litt. Besonders die Sache mit seinem Bruder machte ihn fertig. Und auch, wenn sich Kian noch immer dagegen stäubte, hatte ich mich dazu erklärt ihm dabei zu helfen Jax in Sicherheit zu bringen. Gemeinsam konnten wir es schaffen.

>>Das bist du doch oder?<<, fragte sie noch einmal nach, als ich nichts erwiderte.

Mal abgesehen von allen anderen.. >>Ja<<, erwiderte ich, was Angie gleich zufrieden nicken ließ, bis sie sich wieder ihren Spiegelbild widmete.

Nachdem ich fertig war und in gemütliche Klamotten geschlüpft war, griff ich nach meiner Sporttasche und legte sie mir über die Schulter. Meine Arbeit war für den Abend erledigt und ich freute mich unglaublich auf mein weiches Bett.

>>Also gut, wir sehen uns dann morgen<<, sagte ich anschließend, ging zu ihr rüber und gab ihr zum Abschied einen kleinen Kuss auf die Wange.

>>Bis Morgen. Feiert eure Wiederzusammenkunft nicht zu lange<<, lachte sie tückisch, woraufhin ich ihr grinsend meinen Mittelfinger zeigte. Ich hörte sie noch lachen, als ich die Garderobe verließ, um anschließend meinen Weg nach Hause einzuschlagen.

-

Lange hatten Kian und ich gesessen und Pläne geschmiedet, wie wir seinem Bruder helfen konnten. Kian meinte, dass die Leute - von denen er mir nicht mehr erzählen wollte - schon bald damit anfangen würden, Jax auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Wenn sie es nicht bereits taten. Er meinte auch, dass sie jeden Flughafen und alle Straßen, die aus Vegas führten, überwachen würden. Wir mussten also schnell handeln, ehe es zu spät war.

Bei den ganzen Überlegungen fiel mir ein alter Freund meines Vaters ein. Er war Schmuggler und besaß einen eigenen, nicht registrierten Flieger. Was bedeutete, dass er unter dem Radar flog. Er war die perfekte Möglichkeit Jackson unbemerkt wegzubringen.

>>Ich werde ihn nachher anrufen und alles vorbereiten<<, verkündete ich am Esstisch, an dem wir beide frühstückten.

Kian sah von seinem Teller zu mir auf legte anschließend seine Gabel zurück. >>Bist du dir sicher, dass du es tun willst? Ich weiß, dass du nicht viel mit deinem Vater und seiner Vergangenheit zu tun haben willst.<<

Ganz Unrecht hatte er dabei nicht, aber hierbei ging es dieses mal nicht um mich. Das hier war eine Notsituation.

Lächelnd griff ich nach meiner leeren Tasse und stand auf. >>Ich bin mir sicher.<< Ich ging an ihm vorbei und streichelte ihm dabei über die Wange. >>Mach dir deswegen keine Gedanken.<<

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