Kapitel 12: Ankunft in Asgard

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Am nächsten Tag war es für Vali extrem schwierig ruhig zu bleiben: Narfi würde ihn zu seinen Eltern bringen!

Seine Neugier wurde noch viel viel größer, als er erfuhr, dass Loki, Thor, Carol, Lady Sigyn und das ganze Volk Asgard auf einem Raumschiff lebten! Auf einem riesig großen Raumschiff im WELTALL!
Nur nicht in diesem Weltall, sondern in einem komplett anderen UNIVERSUM!
Kein normaler Mensch konnte bisher den Sprung von ein Universum in das andere schaffen, nicht einmal der berühmte Tony Stark!

Es war alles einfach so absolut surreal und aufregend und einfach großartig! Vali war regelrecht hibbelig vor Vorfreude...

Nach dem Frühstück wollten sich Narfi und er auf den Weg machen (was auch immer "auf den Weg machen" in ihrem Fall hieß, zu Fuß würden sie das Raumschiff schließlich nicht erreichen), doch bevor sie ihren Weg zu einer abgelegenen Stelle des Geländes einschlugen um von dort aus das Raumschiff der Asgardianer zu erreichen, hatte Vali noch einige Fragen die ihm von der Zunge brannten.

"Narfi, wie groß genau ist das Schiff?", fragte er als erstes.
Mann, war das cool!

Sein Halbbruder verdrehte die Augen:"Als ob das wichtig wäre. Keine Ahnung, wir haben es nie ausgemessen soweit ich weiß."

"Wieso denn nicht! So ein gigantisches Raumschiff, das ist doch mega cool!", schwärmte Vali.

Narfi grinste schief:"Ich notiere: du freust dich nicht auf deine Familie und dein Volk sondern nur auf unser Raumschiff?"

"Nein!!", lachte Vali und dachte schnell über eine Frage nach, die nichts mit Technik oder Physik zutun hatte. Am Liebsten hätte er gefragt, ob Narfi wusste, dass der Bifröst ein riesiger Teleporter war, doch er ließ es bleiben.

"Ok... Also Loki...ist er ein guter Vater?"

Narfi zuckte mit den Schultern:"Ich weiß es nicht. Er hat sich nie wirklich... Für mich interessiert. Dich allerdings muss er sehr mögen..."

Er klang plötzlich bitter, betrachtete seine Hände und zog die Schultern nach oben, abwehrend, als ob er Angst hätte, dass Vali hinter seine scheinbar so perfekte Fassade blickte.

"Ich sag es ihm.", versicherte Vali und sein Blick traf kurz auf Narfis, der seltsam ängstlich aussah. Das stand dem sonst so narzistischen und selbstbewussten Jungen gar nicht.

Stille herrschte zwischen ihnen und keiner wagte es, sie zu brechen.

"Jetzt.", flüsterte Narfi schließlich und plötzlich waren sie umgeben von bunten Lichtblitzen und flogen in diesem so bunten Strahl in die Luft.

Es war ein unglaubliches Gefühl, so außergewöhnlich, dass Vali nicht einmal schrie. Stumm blickte er sich um, beobachtete die unglaublich schnell vorbeischießenden Sternenbilder.

Irgendwann, erkannte er, waren es nicht mehr die ihrer eigenen Galaxie.

Die ganze Reise war innerhalb weniger Minuten vorbei und plötzlich hatte Vali wieder festen Boden unter den Füßen.

Er schwankte leicht, denn die plötzliche "Erdung" war so schnell passiert, als ob man ein Video falsch geschnitten hätte und somit ein großer Szenenumsprung stattgefunden hätte.

Gerade noch flog er in der Senkrechte nach oben, rechts und links und rundherum das dunkle All und plötzlich: Woosh, Metallboden, keine Bewegung mehr.

"Willkommen", sagte eine tiefe, freundliche Stimme und der dazugehörige dunkelhäutige Mann mit goldener Rüstung und den krassesten Augen, die Vali jemals gesehen hatte, verbeugte sich vor ihm.
Orangefarbene Augen.
Das toppte die Narfis noch!

"Heimdall?", fragte Narfi nervös und plötzlich wurde Vali klar, warum die Augen des Mannes so durchdringend aussahen. Es war gar nicht die Farbe, die Vali so beeindruckt hatte.

Heimdall war der Wächter Asgards, der Allsehende.
Ob man sich wohl sehr beobachtet fühlte, wenn man jeden Tag mit ihm zu tun hatte? Dieser Mann kannte deine größten Geheimnisse oder könnte sie kennen, wenn er denn wollte... Er sah einfach alles!

Heimdall nickte Narfi zu:" Der Prinz ist bei seinem Bruder im Kronsaal. Thor hat ihn zu sich gerufen, weil sie etwas zu besprechen hatten. Mir ist es natürlich nicht erlaubt, zu wissen, was es ist."

Seine Stimme hatte einen genervten Tonfall und Vali musste grinsen: Loki hatte Heimdall schon oft mit seinen Illusionen ausgetrickst, kein Wunder, dass er so leicht von ihm genervt war. Die beiden waren nicht wirklich Freunde.

"Na gut.", murmelte Narfi, griff nach Valis Arm und in raschem Tempo schritten sie einen Tunnel des Raumschiffes entlang, auf dem Weg zum Kronsaal. Auf dem Weg zu ihrem Vater und Onkel.
Wow.

Vor einer riesigen Flügeltür, die viel zu elegant für ein so hochmodernes Raumschiff wirkte, wie eine Tür aus einem Palast, die in das Schiff teleportiert wurde, blieb Vali stehen.
Narfi stolperte beinahe gegen die Tür und runzelte irritiert die Stirn:
"Was ist?!"

Vali musterte seinen Bruder besorgt:"Du... zitterst."

Narfi schüttelte den Kopf, riss sich von Valis Hand los, die ihn ebenfalls umklammerte und stieß mit aller Kraft die Türen auf.

Der Anblick, den der Raum dahinter bot war einfach einmalig:

Goldene Statuen und edle Wandteppiche mit Ornamenten auf denen Planeten, Sternbilder und wichtige Teile der nordischen Geschichte wie der Weltenbaum Yggdrasil abgebildet waren bedeckten jede der freien Wände.
Im hinteren Teil des Raumes, mittig gelegen, stand ein riesiger, rot gepolsterter Thron auf dem Thor, das Gesicht in die Hände gestützt saß.

Loki stolzierte vor ihm hin und her, die beiden schienen ein Streitgespräch zu führen und hatten die Geschwister noch gar nicht bemerkt.
Heimdall hatte sie anscheinend auch nicht angekündigt.

"Thor... Du kannst mir glauben oder nicht, aber er macht mir wirklich Sorgen! Er widerspricht jedem meiner Befehle und-", fauchte Loki gerade.

"Da ist er dir nicht sonderlich unähnlich Bruder.", lachte Thor, die Situation offensichtlich nicht sonderlich Ernst nehmend.
Er wirkte gelangweilt.

Lokis Stimme passte zu ihm, sie klang dunkel und verschlagen und dennoch sanft. Sie passte zu einem Gott des Schabernacks, fand Vali.
Gespannt beobachtete er die beiden Geschwister.

"Thor, das ist mein voller Ernst. Es macht mir langsam ANGST verstehst du?"

"Mach dir keine Gedanken. Er respektiert dich nicht wie einen König, sondern eben nur wie einen Prinzen. Du bist kein König."

"Aber ich sollte es sein.", knurrte Loki und wandte sich von Thor ab... Und sein Blick glitt in ihre Richtung.

Grün-blau traf auf Eisblau und Lokis Gesichtszüge versteinerten.
Narfi senkte den Blick.

Auch Thor hatte sie mittlerweile bemerkt und hatte sich vernünftig hingesetzt. Vor seinem Bruder musste er wenig königlich wirken, vor dessen Söhnen jedoch schon.
Sie waren schließlich seine Untertanen.

Thor sagte nichts und beobachtete nur mit gerunzelter Stirn seinen Bruder.

"Narfi."
Hallte die Stimme des Eisriesens durch den Saal und Narfi verbeugte sich eilig. Er zitterte noch stärker als zuvor, seine Augen wirkten glasig.

Vor was hatte er nur solch eine Angst?Doch nicht vor Loki, oder etwa doch?!

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Lokison- WolfheartedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt