Lokison- Wolfhearted

Kapitel 28: Wieso hast du's getan?

"Es ist also eins gegen eins, nur du und ich, Vali. Mal sehen, ob du von meinen Tipps gelernt hast."

Vali stürzte sich auf Askan und zerfurchte ihm den Brustkorb, doch er musste sich sofort wieder von Askan lösen, denn dieser zog einen Dolch aus einer Schlaufe an seinem Gürtel.
Mit einer Drehung versuchte er dem spitzen Messer auszuweichen, doch Askan traf ihn an der Hüfte und er spürte sogleich warmes, klebriges Blut in seine Kleidung sickern.
Das machte ihn nur noch wütender und erneut stürzte er sich auf Askan, welcher sich wegduckte und Vali somit gegen die Wand hinter ihm prallen ließ.

Erschrocken schnappte Vali Lokison nach Luft, als sein Brustkorb durch den Aufprall kurzzeitig eingedrückt wurde.
Hustend krümmte er sich zusammen und versuchte, von Askan wegzurollen, der sich mit flinken Schritten näherte.
Valis Ohren klingelten, dennoch hörte er in der Ferne seinen Bruder mit dessen Mutter kämpfen.

"Hast du denn wirklich nichts gelernt?", kicherte Askan und blickte mit kühlem Blick auf den jüngeren herab.

"Naja um ehrlich zu sein hatte ich nur EINE Trainingsstunde, wo Len mich eher fertig gemacht hat als mir etwas beizubringen, also Nein", knurrte Vali.

"Wo ist Len eigentlich?"

Askan verdrehte die Augen:"Hör auf mich abzulenken während ich versuche dich zu töten!"

Vali nickte bedächtig, dann kam ihn eine Idee.
Da gab es eine winzig kleine Sache, die er doch gelernt hatte.
Schnell griff er nach seinem Schwert und hielt es mit der Kante nach oben zwischen Askans Knöchel.
Ehe der Ase auch nur bis drei zählen konnte, drückte Vali mit seinem ganzen Gewicht gegen den Knauf, was daran resultierte, dass er Askan die Beine unterm Körper wegzog.

Schnell sprang Vali wieder auf die Füße: seine Schulter schmerzte immernoch durch den Fall vorhin, der ihm beinahe sein Leben gekostet hatte und nun lief dazu ein stechender Schmerz sein Rückgrat hinunter.
Aber klein beizugeben war hier keine Option.

Zu seinem Bedauern stand Askan auch wieder sicher auf beiden Füßen und funkelte ihn nun rasend vor Wut an.

"WIE KANNST DU ES WAGEN?!", kreischte er und sprang vorwärts, wich Valis unbeholfenen Schwerthieben aus und schlug mit dem Dolch nach seiner Kehle.

Millimeter entfernt von Valis Halsschlagader sauste die Klinge durch die Luft und Angst schoss ihm in alle Glieder.

Askan jaulte enttäuscht auf, da er sein Ziel verfehlt hatte und Vali bemerkte erleichtert, dass der Ase durch seine Wut im Kampf geblendet war.

"Dann eben anders.", knurrte der Ältere und zog sein eigenes Schwert aus der Scheide:
"Komm schon Vali, zeig mir was du kannst!"

Er sprang vor und ließ das Heft seines Schwertes gegen das von Vali sausen und Vali zuckte zusammen, als die dadurch erzeugte Vibration schmerzhaft durch seine Hand den Arm hinauf zog.

Askan war viel zu stark für ihn.

Er konterte den Schlag ungeschickt und machte einen Satz zurück.

"A-also... Warst du die ganze Zeit Loki? Oben in Asgard?", fragte er und hielt das Schwert mit beiden Händen fest, in der Angst, dass Askan es ihm sonst aus der Hand schlagen würde.

"Ja. Ich habe den arroganten Mistkerl ziemlich gut gespielt, oder?", grinste Askan, ließ sich jedoch nicht von Valis Ablenkungsversuch täuschen.

Metall krachte auf Metall und Valis Arme schmerzten, als er versuchte, dagegen zu halten.
Seine verletzte Schulter knackte laut auf und Wellen des Schmerzes liefen ihm die Seite und den Rücken hinunter.

Er duckte sich unter Askans nächsten Hieb weg und sorgte für Abstand zwischen dem Asen und ihm.

"Nein. Uns ist aufgefallen, dass etwas nicht stimmte! Dein erster Fehler war übrigens, das Veilchen so lange auf seinem Gesicht zu lassen. Loki hat extreme Selbstheilungskräfte.", knurrte Val und stürzte nach vorn, seine ganze Kraft in den Schwerthieb legend.
Flammender Schmerz machte sich in seinen Armen breit, als Askan mit Leichtigkeit dagegen hielt, als ob Vali nicht mit einem Schwert, sondern mit einem Zahnstocher kämpfte.

"Und dennoch hattet ihr keine Ahnung, dass ihr statt " Bauger" euren eigenen Vater, in die Verliese warft! ", sagte Askan triumphierend und drückte, die eine Hand am Schwertknauf, die andere am Heft, seine Waffe Richtung Vali.

Dieser zog sein Schwert zur Seite weg und hechtete aus dem Weg, wodurch Askan, der sich mit fast seinem ganzen Gewicht auf ihn gelehnt hatte nach vorne stolperte.

Unglücklicherweise traf er Vali dabei trotzdem mit der Klinge und Vali presste erschrocken eine Hand auf die Wunde, die Askan ihm am Arm zugefügt hatte.

Tränen der Wut und des Schmerzes traten ihm in die Augen.

"Oh- sind das Tränen?", lachte Askan:
"Hat der arme Waisenjunge etwas Angst um sein Leben?"

"HÖR AUF!", schrie Vali verzweifelt und wich vor Askan zurück.

Doch der Ase machte keine Anstalten dem zu gehorchen. Er machte einen Schritt auf ihn zu, ihn weiter verspottend:

"Aber keine Sorge, dein Tod wird schnell sein! Der deines Vaters..."

Askan nickte in Richtung des ohnmächtigen Loki, dessen blaue Haut zerfurcht war durch das Gift der riesigen Schlange:

"Der deines Vaters wird Jahre dauern, wenn nicht gar Jahrzehnte. Der Schmerz wird ihn um den Verstand bringen, doch der Tod wird ihn nicht so schnell erlösen."

Vali atmete zitternd ein, das Schwert schützend vor seiner Brust haltend.

"Und... Was ich mit deiner Mutter anstellen werde...", flüsterte Askan und seine unnatürlich blauen Augen schienen in der Dunkelheit zu glühen:
"Tja, hätte die Liebe Carol Danvers sich doch einen anderen Mann ausgesucht, das hätte sie vor solch einem schmerzerfüllten Zugrundegehen bewahrt."

Vali bemerkte, dass die Felswand hinter ihm immer näher kam und versuchte verzweifelt darüber nachzudenken, wie er an dem Asen vorbei kam, damit dieser ihn nicht in die Enge treiben konnte.

"Wieso hasst du Loki so? ", fragte er mit zitternder Stimme und starrte auf den freien Platz zu Askans Linken.
Die Kampfschreie seines Bruders und dessen Mutter erschollen aus der Ferne, zurückgeworfen und vervielfältigt durch die Höhlenwände und die Höhlendecke.

Askan blieb stehen und musterte ihn kühl:
"Wieso ich... In Ordnung. Merkwürdige letzte Frage vor dem Tod, aber na gut:
Er ist ein Mörder, er hat selbst für den Titanen gearbeitet, den er schließlich umbrachte und dadurch als strahlender Held in die Geschichte einging. Das alles, Loki, der Retter, Loki, der einzig gute Eisriese... Das ist alles nur Schein! Wieso sieht das denn niemand?! Dieser Mann-"

Er deutete auf Valis Vater.

"Hat unschuldige Menschen umgebracht, nur weil er Thors Thron wollte. Und irgendjemand muss diesen Fehler doch wieder gut machen!
Koste es, was es wolle."

Askans Augen wurden dunkel und er lächelte wütend:
"Aber genug gequatscht. Schließlich muss ich ein paar Prinzen umbringen."