~Epilog~

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Die Bewohner Asgards waren geschockt, als Vali und Loki allein zurückkehrten, mit der schönen Sigyn als Gefangener.

Thor und Loki unterhielten sich lange, Thor war vollkommen entsetzt als er von Askan erfuhr und man konnte in seinem Blick tiefe Trauer erkennen, als Loki ihm von seinem verstorbenen Sohn erzählte.
An Vali gingen all diese Ereignisse vorbei ohne dass er viel davon mitbekam, in seinem Kopf herrschte eine finstere Leere und seine Brust war wie zugeschnürt.

Nach einer Weile kam auch seine Mutter im Kronsaal an, in dem sich bereits das Volk versammelt hatte und fiel Loki erleichtert um den Hals.
Sie hatte nur mitbekommen, dass Askan Loki entführt hatte und als dieser plötzlich anfing zu weinen, erfuhr sie schließlich auch von Narfi.

Wie sich herausstellte war Len deswegen verschwunden gewesen, weil er von Narfi zurück nach Asgard geschickt worden war, da dieser Angst um seinen Freund gehabt hatte und es zerbrach Vali das Herz in tausend Teile, als er sah, wie der Junge mit der goldenen Rüstung und den Feuerfarbenen Augen zusammenbrach, als Loki ihm von Narfi erzählte.

Vali merkte, wie ihm erneut die Tränen über das Gesicht strömten und er fühlte sich so unglaublich schuldig.
Die Vorstellung, nie wieder ein Wort mit Narfi wechseln zu können, ihn nie wieder zu sehen oder lachen zu hören... Es schnürte ihm die Brust zu und fühlte sich so an, als ob jemand ein 50 Kilo Gewicht auf seinen Magen gelegt hätte.

Eine Hand tippte ihm auf die Schulter und als er sich langsam umdrehte, erkannte er durch den Tränenschleier seinen Onkel Thor.

"Vali, da ist jemand, der mit dir sprechen will."

Jemand wollte mit ihm sprechen? Aber warum das? Hoffentlich versuchte derjenige nicht sein Mitleid zu bekunden, denn das wollte Vali nun wirklich nicht hören. Die Betroffenheit des Volkes war zwar echt, dennoch konnte niemand dieses Gefühl nachvollziehen, dieses Gefühl der Schuld und der Trauer.
Es war wie ein Schatten, der sich über ihn gelegt hatte und ihn nicht mehr losließ.

"Wer denn?"

Thor sah ihn perplex an und Vali fragte sich, ob er was falsches gesagt hatte.

"Ehm. Also... Ich weiß nicht wie er heißt aber jeder kennt ihn."

Vali runzelte die Stirn, folgte seinem Onkel jedoch ohne Theater zu machen.
Sie liefen durch einen der wirren Gänge des Raumschiffs, bogen hin und wieder in Seitengänge ab und hielten schließlich vor einer kleinen Tür, die aussah wie die Tür im Waisenhaus, hinter der Vali sein Zimmer gehabt hatte.

Irritiert drehte er sich zu Thor um, wollte ihn fragen, wieso zur Hölle diese Tür hier war, auf einem Raumschiff, in einer anderen Galaxie, doch sein Onkel war bereits verschwunden.
Das Letzte was er von Thor sah, als er sich suchend umschaute, war sein purpurner Umhang, der in einem der Seitengänge verschwand.

Er drehte sich zurück zur Tür und irgendetwas an ihr sagte ihm, dass sie nicht einfach nur so aussah wie eine der Türen, sie war seine Zimmertür.
Er betrachtete verwirrt eine Delle, die davon stammte, dass er sie einmal zu schwungwoll geöffnet hatte uns sie somit gegen einen auf dem Flur stehenden Kleiderschrank geknallt war.
Ohne Zweifel, das war seine Tür!
Doch wie kam sie hier her?

Er hob gerade die Hand um zu klopfen, da öffnete sich die Tür und ein Mann mit weißen Haaren und getönter Sonnenbrille stand vor ihm.
Er trug eine beigefarbene Hose, ein weißes Hemd und eine hellblaue Fliege und er sah so gewöhnlich aus, dass es schon wieder außergewöhnlich war.
Immerhin liefen auf diesem Schiff alle in Klamotten herum, die entweder auf abgefahrenste Art und Weise futuristisch aussahen oder so, als ob sie im 17.Jahrhundert getragen wurde.
Umhänge, Lederkleidung, Rüstungen und Ballkleider, alles war dabei.
Aber niemand trug Klamotten, die aussahen als stammten sie von der Erde im 21. Jahrhundert!

"Guten Tag Vali.", begrüßte der Mann ihn freundlich und zog ihn ein Stück in das Zimmer, um die Tür hinter ihm zu schließen.

"Ehm. Guten Tag, Sir.", antwortete er, perplex das Zimmer musternd.

Es sah aus wie der Gemeinschaftsraum im Waisenhaus: ein ranziges Sofa mit bunten Kissen, ein grauer, flauschiger Teppich, der irgendwann mal weiß gewesen war, Bilder von ehemaligen Waisenhausbewohnern an den Wänden.

"Das kann doch nicht sein... Oder doch?", fragte er laut und der Mann begann leise zu lachen.

"Ich habe gedacht, ich mache die Umgebung vertraut, damit du dich entspannen kannst. Setz dich doch!"

Vali setzte sich, zutiefst verwirrt, auf das Sofa und schnappte sich eines der Kissen, welches er auf seinen Schoß legte.
Nervös zupfte er an den Fransen herum: waren das hier Illusionen? Was war das für ein Typ und warum kannte er Vali? Und wieso kennt den Mann anscheinend jeder, aber niemand weiß seinen Namen??

"Also...", begann der Mann und rührte mit einem Löffel in einer Teetasse herum, die, das schwor Vali bei allem was ihm Lieb war, vor einem Moment noch nicht da gewesen war.

"Dir geht es nicht so gut, weil dein Bruder gestorben ist."

Vali nickte.

"Du glaubst, du wirst ihn niemals wiedersehen und das ist bedrückend. Du hast eine geliebte Person verloren."

"Genau. Aber es ist auch meine Schuld, weil-"

Der Mann schüttelte den Kopf:
"Nein, es ist nicht deine Schuld.
Es war seine Entscheidung.
Und lass mir dir eines sagen: das ist nicht das Ende. In deinen Gedanken und Erinnerungen kann Narfi immer weiterleben.... Und das wird er auch."

Vali hatte Tränen in den Augen:"Aber-  woher wissen Sie das so sicher?"

"Weil es bei mir genau so ist. Ich habe viele Menschen, die an mich denken, die mich bewundern. Ich habe Generationen zum Lachen gebracht und auch zum nachdenken. Ich habe Geschichten erzählt, und nun bin ich selbst zu einer geworden. Eine Legende, könnte man fast sagen. Ohne dabei selbstverliebt zu klingen, natürlich.
Glaub mir, wenn ich dir sage: eine Person, die man liebt, wird niemals sterben. "

Vali nickte: das ergab Sinn. Auch wenn er nicht ganz verstand, was der Typ mit der Aussage meinte, er selbst wäre "zu einer Geschichte geworden".

"Danke. "

Der Mann lächelte:" Und gib dir nicht die Schuld. Narfi ist ein vielschichtiger Charakter und hat Gründe warum er tut was, er tut."

"Wieso reden Sie von ihm in der Gegenwartsform?", fragte Vali irritiert.

"Wenn man die Geschichte erneut liest, wird er leben. So funktionieren Erinnerungen, Vali."

Der Mann stellte den Tee weg, den er nicht einmal angerührt hatte und begab sich zur Tür.
Vali sprang auf:"Warten Sie!"

Der Mann drehte sich zu ihm um:"Ja?"

"Wie heißen Sie?"

Der Alte lächelte, wobei sich tausend Lachfalten um seine Augen bildeten:
"Mein Name war Stan Lee."

Vali nickte ihm zu, wohlwissend, dass dies das Ende einer Geschichte war, und der Beginn einer neuen.

"Danke, Stan."

~The End~

__________

Danke, dass ihr euch diese Geschichte bis zum Schluss durchgelesen habt😊 ich hoffe sie hat euch gefallen.

Und auch von mir noch einmal: Danke Stan! Das Universum, das du erschaffen hast hat mir gezeigt, dass jeder ein Held sein kann❤️
Ruhe in Frieden!

Kleine Frage:
Wollt ihr, dass ich eine Avengers Endgame Fanfiction schreibe? Also wieder ein- wie geht's weiter
(wie letztes Jahr mit IW)
Ich würde das gerne machen, also haut raus ob ihr das wollt😅👏
Ich kann natürlich noch nicht versprechen ob das funktionieren wird, denn immerhin könnte dieser Film das Ende einer Ära sein und es dementsprechend schwer, weiterzuschreiben.

Lokison- WolfheartedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt