5.Kapitel

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Um mich auf andere Gedanken zu bringen, hat Jamina vorgeschlagen einen Film zu schauen.
Jetzt liegen wir in meinem Bett, essen Toblerone und Chips und schauen uns den Film 'Kindsköpfe 2' an.

Der Film ist echt lustig und lenkt mich vom Anblick von Luisa und Jack ab, welches die ganze Zeit in meinen Gedanken herumtanzt. Die ganze Zeit geistert das Bild von den beiden in meinem Kopf herum, wie sie knutschend zusammen auf dem Sofa sitzen.

Eine halbe Stunde später ist der Film auch schon zu Ende und Jamis Lippen entweicht ein lautes Gähnen. Ich schalte meinen Fernseher aus und wir ziehen beide unseren Pyjama an. Im Bad nehme ich mir eine Creme für mein Handgelenk und wickle danach noch,mit der Hilfe von Jamina, einen Verband herum, damit meine Bettwäsche nicht mit Creme beschmiert wird.
Anschließend waschen wir uns die Zähne und lassen uns dann in mein Bett fallen.

"Was sollen wir morgen machen? Also besser gesagt heute, denn es ist ja schon nach Mitternacht.", fragt Jami mich nach einem Blick auf ihr Handy.

"Keine Ahnung. Sollen wir etwas shoppen gehen? Und danach Eis essen?", schlage ich vor. "Jaaa!", freut sie sich und lächelt. "Na dann. Gute Nacht!", flüstert sie und dreht sich auf die andere Seite. "Gute Nacht, Jamina."

Wach liege ich in meinem Bett, meine Gedanken lassen mich einfach nicht einschlafen. Jami ist schon seit einer Zeit eingeschlafen und schnarcht leise vor sich hin.
Entschlossen stehe ich so leise wie möglich, darauf bedacht meine beste Freundin nicht zu wecken, von meinem Bett auf.

Barfuß tapse ich leise durch mein dunkles Zimmer, welches nur vom Mondlicht beleuchtet wird. Ich schnappe mir meine hellgraue Kuscheldecke mit den rosa Minipunkten und öffne so lautlos wie möglich mein Balkonfenster. Mein Balkon ist relativ klein, aber ich liebe ihn einfach. Oft sitzen Jami und ich im Sommer hier auf den Stühlen und schlürfen unsere selbstgemachten Cocktails. Die beiden Plastikstühle und der kleine runde Tisch passen gerade noch so drauf.

In meiner Kuscheldecke eingewickelt sitze ich jetzt auf einem der Stühle und habe einen freien Blick auf die Straße, die mit den Straßenlaternen in ein leichtes orange getaucht ist. Tief atme ich die kühle Nachtluft ein und betracht die leuchtenden Sterne am wolkenlosen Himmel.

Meine Gedanken schweifen in meinem Kopf umher. Auf genau diesem Balkon saß ich mit Jamina und habe mit ihr für eine bevorstehende Prüfung gelernt, als plötzlich meine Mutter aufgetaucht ist. Sie hat uns in dem Moment so erschrocken, dass Jamina ihren Saft umgeworfen hat und dieser sich auf ihren kompletten Aufgaben und Blättern zum lernen geschüttet hat.

Danach haben wir fluchend noch versucht was zu retten, aber viel war da nicht mehr zu retten und wir haben drei Stunden damit verbracht die Übungsblätter wieder neu zu schreiben und ach teilweise manche Blätter aus dem Unterricht zu kopieren. Ich grinse bei dieser Erinnerung. Meine Mutter hat uns als Entschuldigung ein Eis zubereitet, ist aber danach wieder in ihr Geschäft verschwunden.

Leicht frierend fahre ich mir über meine Arme unter der Decke. Mittlerweile sind meine Arme und Beine mit einer leichten Gänsehaut überzogen, weshalb ich beschließe wieder rein zu gehen. Ich gähne einmal, verriegele meine Balkontür, ziehe die großen Vorhänge zu und tapse mit nackten Füßen wieder zu meinem Bett, indem Jamina noch immer leise vor sich hin schnarcht.

Grinsend schüttle ich meinen Kopf und lege mich wieder in mein Bett. Kurz darauf, falle ich in einen traumlosen Schlaf.

~

Geräuschvoll werden die großen Vorhänge zur Seite geschoben. Augenblicklich scheinen die Strahlen der Sonne durch die Fenster, in mein Zimmer und somit mitten in mein Gesicht. Grummelnd drücke ich mein Gesicht in mein Kissen und murre etwas unverständliches.

"Na los! Raus aus dem Bett, du Schlafmütze!", ertönt die schrecklich fröhloche Stimme der Ursache, die mich dazu zwingt, mein bequemes Paradies zu verlassen.
"Zu früh!", grummle ich laut in mein Kissen. Doch als Antwort erhalte ich nur ein Lachen und kurz darauf wird mir die Decke weggezogen.

Stöhnend rapple ich mich auf und reibe mir müde den Schlaf aus den Augen. Jamina trägt noch immer ihre himmelblaue Schlafhose und ihr schwarzes Schlaftop. Sie schnappt sich mein Handy von meinem Nachttisch, entsperrt es und verbindet es mit meiner kleinen grauen JBL Box, aus dem augenblicklich das erste Lied meiner Playliste zu hören ist.

Die ersten Töne von Katy Perry's Lied Dark Horse, strömen heraus und Jamina dreht die Musik bis zum Maximum auf. Gut, dass mein Vater mal wieder auf Geschäftsreise ist und meine Mutter, die ganze Woche bei ihrer Schwester ist und erst Montag, also morgen, wieder kommt. Andernfalls wären beide wirklich genervt von dieser Musiklautstärke am Sonntagmorgen.

Grinsend erhebe ich mich vom Bettrand und wir tanzen beide lauthals und krumm singend durch mein Zimmer. Bei Musik kriege ich einfach immer sofort gute Laune.

Nachdem das Lied zu Ende ist, grinsen wir uns außer Atem an, bevor Jamina wieder das Wort ergreift. "Also, ich schlage vor, wir ziehen uns jetzt an und fahren dann in die Stadt etwas frühstücken."

"Klingt gut.", stimme ich ihr zu und öffne meinen Kleiderschrank.
Ich nehme mir eine normale schwarze Jeans, ein weißes T-Shirt, mit einem schwarzen Traumfänger Abdruck und eine blaue Jeansjacke. Mit den Klamotten über meinem rechten Arm hängend, verschwinde ich im Bad. Fertig angezogen, bürste ich mir meine Haare und wasche mir meine Zähne.

Jamina hat sich derweil in meinem Zimmer umgezogen und kommt jetzt ins Bad, um sich auch die Zähne zu putzen. Sie trägt eine dunkelblaue Jeans, eine schwarze lockere Bluse und einen beigen, fast weißen Blazer.

Zum Schluss, tragen wir beide noch etwas Mascara auf und packen eine Handtasche mit ein paar nötigen Sachen, bevor wir mein Haus verlassen.

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805 Wörter
Lied: Laura Pausini - Innamorata

Mr.Black & Ms.WhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt