Die wahre Liebe

Der fremde Drachenreiter

Hicks:

Ich und Astrid flogen bis zum Morgengrauen. Zuerst holten wir noch ein paar Dinge von der Drachenklippe und dann flogen wir in irgendeine Richtung. Sturmpfeil und Ohnezahn verloren langsam an Höhe. "Da! Eine Insel!", rief Astrid. Wir landeten bei einer Höhle und stiegen ab. Sturmpfeil und Ohnezahn fingen ein paar Fische im Teich neben uns. Nachdem sie gegessen hatten legten sie sich hin und ruhten sich aus. In der Höhle war es schön kühl. Wir breiteten zwei Decken aus und setzten uns hin. Ich holte zwei Laibe Brot aus der einen Tasche. Eines gab ich Astrid. "Hier!" "Danke!", sie nahm es und gab mir den Trinkbeutel. Nachdem wir gegessen hatten, legten wir uns hin und versuchten etwas zu schlafen.

Astrid:

"Raak?", Sturmpfeil weckte mich. Ich konnte etwas schlafen und war nun wieder topfit. "Hey, Süße!", ich kraulte meinen Drachen unterm Kinn. "Ohnezahn! Du weißt doch, dass die Flecken nicht rausgehen!", hörte ich Hicks schimpfen. Ohnezahn hatte ihn wachgeschleckt. Ich musste lachen, als er sich den Nachtschattensabber aus dem Gesicht strich. "Hahaha! Sehr witzig", die Ironie in diesem Satz war nicht zu überhören. "Wollen wir weiter?", fragte ich, als ich mich beruhigt hatte. Hicks nickte. Wir räumten unser Lager auf und stiegen auf die Drachen. "Weiter Richtung Nord-Osten?", ich nickte. Auf ins Abenteuer!

Arina:

Hicks war jetzt schon seit gestern weg. Ich machte mir langsam Sorgen. Wo bist du, Hicks? Wenn er nicht bald zurück kommt, können wir unsere Hochzeit vergessen. Hicks hatte aber seine Landkarten und ein paar Zeichnungen mitgenommen. Das heißt, dass er so schnell nicht zurück kommt. "Arina, kommst du?" "Ja, Vater!", ich folgte meinem Vater in die Große Halle. Das ganze Dorf war versammelt. Haudrauf und Schnoderbacke standen ganz vorn. "Und sie ist wirklich einfach so verschwunden?", hörte ich Frau Ack zu Astrids Mutter sagen. "Astrid hat nur den Brief zurückgelassen", Frau Hofferson schluchzte kurz. Astrid war auch weg? Das ist doch kein Zufall! Ich zählte 1 und 1 zusammen und kam zu folgendem Entschluss: Hicks und Astrid sind zusammen abgehauen!? Arrrgh! Nein! Nein! Nein! "Liebe Berkianer!", riss mich Haudrauf aus meinen Gedanken. Ich musste neben ihm und Vater stehen. "Wie ihr ja wisst ist Hicks verschwunden. Er hat einen Brief hinterlassen.

Lieber Vater,

bitte such mich NICHT! Ich werde mein Leben mit Astrid teilen, ob du willst oder nicht. Rotzbakke kann nun Oberhaupt werden. Ich werde auf mein Amt als Oberhaupt von Berk verzichten und NIEMALS nach Berk zurückkommen. Leb wohl und viel Glück, ihr werdet es brauchen!

Hicks", fuhr Haudrauf fort. Ich war geschockt. Was hat diese...Schlange, was ist nicht habe? In der Großen Halle machte sich Gemurmmel breit. "Da Hicks nicht wiederkommt und er auch nicht gesucht werden will, wird Rotzbakke Jorgenson das zukünftige Stammesoberhaupt und er wird Arina heiraten!", erklärte Haudrauf. Also gut, Rotz...bakke und ich. Ich musste zugeben, Rotzbakke war echt muskulös, aber nicht so süß wie Hicks. Hicks wird ganz bestimmt wieder kommen. Er wird sehen, das er seine Chance bei mir verspielt hat. Hicks wird Astrid verlassen und zu mir zurückgekrochen kommen. Ich beschloss etwas vollkommen Verrücktes zu. Ich ging zu dem jubelnden Rotzbakke und küsste ihn. Alle applaudierten uns. Mein Vater und Haudrauf unterschrieben den Friedensvertrag und die Hochzeitspapiere. Ich freue mich auf Hicks Gesicht, wenn er das mitbekommt. "Wir verschicken Einladungen nach überall hin!", verkündete ich. Vater war stolz auf mich. Leider muss er in ein paar Tagen zurück nach Hause. Ich würde natürlich auf Berk bleiben.

Hicks:

Es waren mittlerweile schon ein paar Stunden vergangen. Wir flogen immer weiter. Es wurde langsam kälter. Ich bemerkte, dass Astrid zitterte. Ich lenkte Ohnezahn näher zu Sturmpfeil. "Wollen wir Pause machen?", Astrid nickte. Ohnezahn und Sturmpfeil landeten auf einer mit Schnee bedeckten Flächen. Um uns herum waren nur schneebedeckte Flächen und Berge. Ich holte etwas Alptraumgel aus meiner Tasche und tropfte es auf den Boden. Ohnezahn entzündete es. Ich setzte mich zu Astrid auf einen Stein. "Wenn dir zu kalt ist, können wir auch nach Süden fliegen", schlug ich vor. "Nein, sch...schon g...gut", stotterte sie. Ich nahm sie in den Arm. Astrid legte ihren Kopf gegen meine Schulter. Das Feuer knisterte und wärmte uns etwas. Es war einfach nur schön.

Astrid:

Hach! So lässt es sich leben. Mir war zwar echt kalt, aber ich nutzte die Gelegenheit und kuschelte mich an meinen Hicks. "Hicks?" "Hmm?" "Denkst du, du hast das richtige getan?", er antwortete nicht. "Hicks?" "Ich weiß es nicht. Ich wollte nur bei dir sein. Zurück kann ich nicht. Vater würde mich sofort mit Arina verheiraten. Er kann nicht verstehen, dass ich dich liebe", daraufhin küsste ich ihn. Es tat gut seine Lippen auf meinen zu spüren. Aber wie in Thors Namen ist es möglich, dass Hicks Lippen warm und weich und meine kalt, taub und rissig waren!? "Grrrr!", die Drachen wurden plötzlich unruhig. Ich sah mich kampfbereit um. Etwas entfernt von uns war eine Gestalt. Er kam auf uns zu. Wer ist das und was will er von uns?

???:

Ich und mein Drache flogen gerade über die umliegenden Inseln. Plötzlich drehte mein Freund ab. "Was ist los?", fragte ich. Auf einer der vielen Inseln sah ich einen Jungen und ein Mädchen im Schnee sitzen. Bei ihnen waren zwei Drachen. Ein Tödlicher Nadder und...ein Nachtschatten!? Ich dachte sie wären ausgestorben. Wenn das der letzte seiner Art ist, muss ich ihn beschützen. Mein Sturmschneid landete und ich sprang ab. Ich beobachtete sie. Die Wikinger kamen mir nicht wie Drachenjäger vor. Das Mädchen küsste den Jungen gerade. "Grrrr!", der Nachtschatten hatte mich bemerkt. Er knurrte mich an. Ich war wie gelähmt. Der Nadder und die jungen Erwachsenen kamen auf mich zu. "Wer bist du?", fragte der Junge. Er hielt den Nachtschatten zurück. Das Mädchen hielt eine Axt in der Hand. Ich brachte kein Wort heraus. Plötzlich landete etwas neben mir. Es war Wolkenspringer! Er knurrte den Nachtschatten an. Dieser wollte sich schon auf ihn stürzen. "Ganz ruhig, Ohnezahn!", sagte der Junge. Er legte dem Nachtschatten eine Hand auf den Rücken. Dann ging er auf Wolkenspringer zu. "Hey, ganz ruhig! Ich tu dir nichts!", seine Worte beruhigten ihn offenbar. Nein. Er konnte kein Drachenjäger sein. Aber was wenn doch? Ich beschloß auf Nummer Sicher zu gehen. Mit meinem Stab schlug ich einmal auf den Boden. Zwei Drachen kamen angeflogen und schnappten sich den Jungen und das Mädchen. Der Drachen versuchten ihnen zuhelfen. Ich beruhigte die beiden. Der Nadder folgte den Drachen. Der Nachtschatten blieb am Boden. Was ist mit ihm? Ich umkreiste ihn kurz. Mir fiel auf, dass er nur eine Schwanzflosse hatte. Diese Barbaren! Ich deutete Wolkenspringer mir ihn mitzunehmen.