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Mich hatte man nach einer Befragung in eine Zelle gepackt. Und jetzt suchten sie nach jemandem der die Kaution für mich bezahlt, damit ich wieder raus kann. Meine Hoffnung dass das passiert war verschwindend gering. Soll das jetzt mein Leben sein? Ich habe nicht mal gesprayt, ich war nur da. Einer der Polizisten hatte mir erklärt, dass Leo auf jeden Fall eine sechsmonatige Haftstrafe absitzen muss. Wenn mich jemand frei kauft gibt es für mich bloß Sozialstunden. Aber sind wir mal ehrlich, ich habe niemanden der mich freikaufen kann. Es verging ein Tag, glaub ich zumindest weil es dunkel war als ich eingeschlafen war und jetzt war es wieder hell, was ich durch ein kleines Fenster sehen konnte. Langsam werde ich wahnsinnig in diesem kleinen Raum. Eine Weile komme ich damit klar eingesperrt zu sein aber je länger ich hier drin bin desto nervöser werde ich. Es vergingen Stunden. Dann ging die Tür auf. "Sie können gehen.", sagte ein Polizist. "Was?", hinterfragte ich überrascht. "Jemand hat die Kaution bezahlt.. er wartet vorne..", sagte er. Ich musste noch was unterschreiben und der Polizist der mich auch befragt hatte kam nochmal auf mich zu. "Wegen ihrer Sozialstunden kriegen sie noch einen Brief von uns.. sie müssen wissen, ich habe ihnen die ganze Zeit geglaubt, trotzdem waren sie beteiligt aber ihr Freund scheint so ziemlich alles für sie zu tun."
"Mein Freund?"
"Maximilian Diehn? Er hat die Kaution bezahlt.."
Max... "Er ist ein Kumpel, nicht mein Freund.", sagte ich. "Dann seien sie froh so einen Kumpel zu haben.", sagte er. Er führte mich nach vorne wo ich Max in die Arme rannte. Ich war so froh dass er da war. "Danke.", sagte ich. "Kein Problem. Du glaubst ja wohl nicht dass ich dich hier versauern lasse.", sagte er und hielt mich fest im Arm. "Komm.. ich bring dich nach Hause.", sagte er und tat was er gesagt hatte.

Es tat gut wieder in meiner Wohnung zu sein. "Ist alles gut? Du wirkst so unruhig.", fragte Max als wir auf meinem Sofa saßen. "Ich muss das alles erstmal verarbeiten..", sagte ich. "Verständlich..", sagte Max. "Sei mir nicht böse aber ich wäre jetzt lieber alleine.", erklärte ich. "Sicher?" Ich nickte. "Ok, meld dich wenn irgendwas ist.", sagte er, nahm mich nochmal in den Arm und ging dann. Drei Tage blieb ich zu Hause dann ging ich wieder zur Arbeit, wo ich erstmal mit Frau Büscher, der Leiterin, sprechen sollte. Ich erklärte ihr alles und sie zeigte Verständnis. "Ich werde dich abmahnen müssen aber du wolltest nur Gutes tun. Leo ist derjenige der mit einer Waffe hantiert und Wände angesprayt hat.",meinte sie. "Danke.. ich hatte so Angst dass sie mir kündigen.. ", ich wollte nicht aber ich fing an zu weinen. Frau Büscher wusste wie meine Situation ist. Über meinen Vater, meine Mutter, meinen Bruder, alles was ich durch habe wusste sie bescheid. "Ich wäre schön blöd dich zu kündigen. Hier haben selten so ambitionierte junge Menschen gearbeitet. Du liebst die Tiere, du machst das alles gerne...", meinte sie. Ich beruhigte mich und machte mich an die Arbeit. Ich kümmerte mich gerade um einen kleinen Mischlings Terrier, der mir sehr ans Herz gewachsen war. Er heißt Zorro und ist total lieb und lebensfroh.
Ich hatte alles wichtige erledigt und kuschelte jetzt etwas mit ihm. Er hatte sich in meinen Schoß gelegt. Unsere Kuschelzeit wurde von Kunden unterbrochen. Frau Büscher führte sie herum während ich jetzt zu den Katzen ging. Wo ich auch so meine Lieblinge hatte. Und auch wenn es mich beschäftigte wie es Leo wohl geht pendelte sich mein Alltag wieder ein.

Zwei Monate später war es Winter und kurz vor Weihnachten. Heute war der Contest für den ich mich Anfang des Jahres qualifiziert hatte. Max, Rico und ein paar der anderen Jungs waren auch in der Location um mich zu unterstützen. Ich würde zu Out Of The Blue von Prides, der Pianoversion(Song oben), tanzen. Es war ein kleines Dankeschön an Mike, an Max, an Rico, an Frau Büscher, an Tom, einfach an alle die mich das letzte Jahr begleitet haben, mich unterstützt haben. Ich wärmte mich hinter der Bühne auf und band mir meine schwarz, grau, weiß karierte Bluse um die Hüfte, zu meiner grauen Leggings, einem schwarzen Crop Top und weißen Sneakern auf denen rote Rosen waren (Bild oben). "Du packst das Cia. Mach es wie immer, konzentrier dich auf die Musik, die Choreo kannst du im Schlaf.", meinte Mike und ging noch mit mir zur Bühne, wo er mich nochmal in den Arm nahm. Ich wartete darauf dass ich angesagt wurde und dann ging ich auf die Bühne. Sofort entdeckte ich die Jungs im Publikum. Dann atmete ich tief durch, schloss kurz die Augen und als die Musik einsetzte fing ich an zu tanzen. Ich bekam nichts mehr mit. Die Schritte liefen einfach ab. Es war als wäre ich ganz alleine. Als ich fertig war erwachte ich wieder aus dieser Trance und hörte den Applaus und die grinsenden Gesichter der Jungs. Ich verbeugte mich und ging hinter die Bühne, wo ich Mike in den Arm Sprang. "Ich will dich ja nicht übermütig machen aber ich glaube du hast gute Chancen das Ding hier heute zu gewinnen.", meinte er. Ich grinste nur weiter und zog mir meine Bluse wieder über, weil es hier für einen Club schon ganz schön kalt drin war. Es dauerte nicht lange bis zur Siegerehrung da ich eine der letzten war.

Dann mussten alle wieder auf die Bühne. Die besten Fünf wurden ausgezeichnet. Als mein Name nach Platz 5-2 noch nicht genannt war dachte ich, naja, es war schön dabei zu sein. Aber dann: "Und der erste Platz geht an Cia Röttge!" Ich sah wie die Jungs sich vor der Bühne freuten und auch ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.

Ausreißer {Kontra K FF} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt