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"Liz was willst du denn noch?", riss Max die Tür auf. Liz brach in Tränen aus und es tat mir leid sie so zu sehen. "Ich.. ich will wissen warum.. was habe ich falsch gemacht?", weinte sie. "Wir waren sechs Jahre zusammen Liz, da kann man sich schonmal auseinander leben..", meinte Max. Während die beiden weiter "redeten" holte ich Taschentücher für Liz, denn die braucht sie auf jeden Fall. "... aber doch nicht für ne elf Jahre jüngere Frau! Was wir hatten war echt.. und einzigartig..", war das erste was ich von Liz wieder hörte. Ich quetschte mich an  Max in der Tür vorbei und hielt ihr die Taschentücher hin. "Was soll das werden?", fragte sie. "Was? Dass ich nett bin?", hinterfragte ich. Stille. "Wir müssen keine Freundinnen werden und werden es wahrscheinlich auch nicht.. aber ich weiß wie es ist abserviert zu werden, ich weiß wie weh es tut... ich wollte einfach nur nett sein... aber wenn du von mir nicht mal Taschentücher annimmst kann ich dir nicht helfen...", erklärte ich und ging wieder rein. Also ich wollte aber Max versperrte mir den Weg. "Und genau deswegen habe ich mich in Cia verliebt.. weil sie ein gutes Herz hat und weil sie selbst zu den Leuten nett ist zu denen sie nicht nett sein muss.. Liz, ich habe sicher auch Fehler gemacht in unserer Beziehung aber deine ständige Eifersucht hat die Beziehung kaputt gemacht...", sagte Max. Die beiden redeten noch eine Weile. Währenddessen hatte ich mich in meinen Bikini geschmissen und war im Pool.
Nach einer Weile kam Max dann auch in den Pool. "Hat sie sich beruhigt?", fragte ich. "Ja.. und sie hat uns sogar am Ende alles Gute gewünscht..", erzählte er. "Muss das Pflaster eigentlich nicht langsam mal ab?", fragte er dann und deutete an meine Stirn. "Das hab ich total vergessen... meinst du es ist schlimm, dass ich es nicht gewechselt habe?", fragte ich etwas verunsichert. "Nein.. tut es weh wenn ich dich hier berühre?", fragte er und legte seinen Daumen sanft an den Rand des Pflasters. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Dann sollte es nicht entzündet sein..", sagte er und fing an das Pflaster vorsichtig abzupiddeln. Ganz vorsichtig zog er es ab. "Sieht gut aus.", sagte er und legte das Pflaster auf den Rand des Pools. "Es juckt..", sagte ich und kratzte neben der Stelle die eigentlich juckte. "Das heißt dass es heilt.", sagte Max. Wir waren noch eine Weile im Pool gingen aber bald ins Bett. Zum ersten Mal schliefen wir im gleichen Bett.
Hier hatte ich die Chance die größere Person zu sein. Max gab mir noch einen Kuss und legte dann seinen Kopf auf meiner Brust ab. Ich gab ihm noch einen Kuss auf den Kopf, legte meine Arme um ihn und schlief bald ein.
Obwohl wir noch nie miteinander geschlafen haben fühlt sich die Beziehung viel intimer an als alles was ich davor hatte.

Am nächsten Morgen wurde ich alleine wach. Ich quälte mich aus dem Bett und ging in Pullover und Bikini, wie ich auch geschlafen hatte, die Treppe runter. In der Küche stand Max und machte Rührei oder sowas. Der Tisch war schon gedeckt und er muss einkaufen gewesen sein, ich kann mich nämlich nicht daran erinnern dass wir Brot gekauft haben. Aber was weiß ich schon. "Morgen.", gähnte ich. "Guten Morgen.", drehte Max sich strahlend zu mir um. "Setz dich, Rührei ist gleich fertig.", meinte er und da ich einfach müde war, tat ich ohne irgendwas zu sagen, was er sagte. Ich mümmelte schon an einem Stück Brot rum als er sich mit an den Tisch setzte. "Du musst nicht immer so viel für mich machen..", sagte ich. "Ich weiß.. aber ich mache das gerne..", lächelte er. Na gut, dachte ich und fing an zu essen. "Wann müssen wir eigentlich zurück nach Deutschland?", fragte ich. "Fühlst du dich bereit zu Fliegen?", fragte er. Ich nickte war mir aber nicht ganz sicher. "Ich denke schon.", sagte ich. "Was hälst du davon, wir kosten den Tag heute nochmal richtig aus und morgen fliegen wir zurück nach Berlin?", schlug er vor. "Ok.. aber dann schlage ich vor, dass wir gleich erstmal unseren Kram schonmal soweit zusammen packen..", meinte ich. "Guter Punkt..", meinte Max. Wir frühstückten in Ruhe und räumten dann unseren Kram zusammen.

Irgendwann mittags fuhren wir in die Stadt und bummelten durch die Straßen. Wir aßen Eis, gingen in den ein oder anderen Laden und aßen noch ein Eis. Ja, wirklich, wir haben zwei Mal Eis gegessen. Dann fuhren wir zurück zur Finka. Ich war kurz im Bad gewesen und kam gerade wieder die Treppe runter. "Zieh dir was hübsches an, wir gehen Essen.", sagte Max. "Welches hübsch genau?", hinterfragte ich. "Was?", schaute er mich fragend an. Ich legte meine Hände in seinen Nacken. "Elegant? Bequem? Süß?.. Sexy?", zählte ich auf. Er lachte. "Egal, Hauptsache du fühlst dich wohl.", sagte er und lächelte mich an. "Ok.", sagte ich, gab ihm einen Kuss und verschwand nach oben. Ich machte mich etwas frisch und bearbeitete mein Gesicht nochmal mit Puder und Mascara. Dann ging ich zu meinem Koffer. Zum Glück hatte ich mein Lieblingskleid eingepackt und schwarze ganz legere Pumps. Ich zog mich um und zog noch die Kette an, die Max mir damals zu Weihnachten geschenkt hat. Ich schaute nochmal in den Spiegel und ich fand mich selten so schön wie jetzt gerade. Aber das ist eine Sache die ich gelernt habe: Ich darf mich selbst schön finden, mich lieben. Und mit Max an meiner Seite fiel mir das auch garnicht mehr schwer.

Ausreißer {Kontra K FF} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt