Ausreißer {Kontra K FF}

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Ich weiß nicht warum ich einem wildfremden Mann, der zwölf Jahre älter ist als ich und der, wie ich dann rausfand, ein bekannter Rapper war, einfach so vertraute. Und ich stellte fest, dass ich seine Musik super fand, sie motivierte mich. Ich fing an Sport zu machen, joggen und Krafttraining im Fitnessstudio. Und er hatte mir geholfen den Job im Tierheim zu kriegen. Dort arbeitete ich jetzt von Montag bis Freitag, von 8-16Uhr. Das Geld reichte gerade so für Essen. Miete musste ich durch das betreute Wohnen nicht zahlen.

Ich war gerade mit der Arbeit fertig und ging jetzt zum Fitnesstudio. Während ich mich mit Liegestützen quälte sprach mich plötzlich jemand an. "Fleißig fleißig."sagte eindeutig Max. Ich stand auf und sah, dass er nicht alleine war. "Wie immer eben."sagte ich und wir umarmten uns kurz. "Das ist Rico, einer meiner besten Kumpel."stellte er mir den anderen Typen vor. "Und das ist Cia."fügte er hinzu. "Ach du bist das.. du hast es unserm Wolf ganz schön angetan."grinste Rico mich an. Ich schaute lachend zu Max der ebenfalls lachte. "Hab ich das?"fragte ich. "Ich hab halt sowas wie Empathie..."lachte Max. "Und ich nicht oder was?"lachte Rico. "Mir war Cia jedenfalls gleich sympathisch."meinte Max. "Wer sagt, dass sie mir nicht sympathisch ist?"meinte Rico. Ich drehte mich Augen rollend, aber lachend wieder weg und ging weiter meine Übungen durch. Die Jungs machten dann ihr Training. Als ich fertig war ging ich mich umziehen und ging raus.

Plötzlich sah ich meinen Vater und er sah mich auch. Er sah nicht erfreut aus und kam auf mich zu. Ich rannte wieder ins Studio. Panisch verschwand ich in der Frauenkabine. Ich lugte durch die Tür. Ich hörte seine Stimme. Ich hörte wie er jetzt hier den Laden zusammen schrie. Kann der eigentlich auch noch was anderes? "Was das denn für ein Idiot?"hörte ich Ricos Stimme. "Echt mal, da muss sich jemand mal abreagieren."hörte ich Max.
Ich sah, wie sie das Studio verließen. Jetzt oder nie, dachte ich und rannte ihnen hinterher. Und rempelte sie auch gleich noch an. "Wow.. Cia.. was ist denn los?"fragte Max, der dafür sorgte, dass ich nicht hinfiel. "CIA!"kam mein Vater schreiend aus dem Studio. Ich versteckte mich hinter den Jungs. "Lass mich raten.. dein Vater?"fragte Max und ich nickte nur angsterfüllt. Max stellte sich schützend vor mich. "Ja genau, der Vater und deswegen nehme ich meine Tochter jetzt mit nach Hause."sagte Papa. "Nicht so lange ich das verhindern kann."sagte Max wütend. Ich sah wie er seine Fäuste ballte. "Sie ist meine Tochter und sie hat gefälligst mit zu kommen!"
"Ich bin 19! Du hast mir gar nichts zu sagen!"sagte ich. "Ach plötzlich können wir wieder reden ja?"meinte Papa. "Besser spät als nie.. und besser dann wenn es wichtig ist."sagte Max. "Was wollen sie denn machen? Wollen sie Cia wieder schlagen? Dafür sorgen, dass sie nicht mehr schlafen kann? Sie den Haushalt machen lassen und selbst faul rumsitzen und saufen?"provozierte Max meinen Vater. "Das geht sie gar nichts an! Außerdem kann ich mich nicht dran erinnern sowas je getan zu haben."sagte Papa. Ja genau, Spiel dein Spiel, solange bist du dran verreckst.. "Aber ich Papa.. ich weiß das noch.. und jetzt hau ab bevor ich die Polizei rufe.."sagte ich. "Die Polizei? Und was willst du denen sagen? Was sollen die machen? Die lachen dich doch aus.."meinte mein Vater. "Ne Papa, die würden nicht lachen.. ganz und gar nicht.. denen wäre es nämlich nicht egal wenn ich ihnen erzählen würde was bei uns so nachts los war... was glaubst du eigentlich warum Mama so krank war? Bestimmt nicht weil wir immer so eine glückliche Familie waren.. und als Mama weg war, hast du dir halt mich vorgenommen.. warum auch nicht? So ne Tochter ist ja auch kein Grund mal mit dem saufen aufzuhören, geschweige denn sich einzugestehen dass man ein scheiß Alkoholiker ist.. "wurde ich laut. Es machte mich wütend, traurig und müde zugleich. "Deine Brüder reden nicht mehr mit dir, deine Frau ist tot, deine Eltern sind tot und deine Tochter will dich am liebsten nie wieder sehen.. herzlichen Glückwunsch.. du hast es geschafft.. du kannst endlich das Opfer sein von dem du sagst dass du es bist."fügte ich etwas ruhiger hinzu. Mein Vater holte aus. "Komm, schlag mich doch. Du hast mir ja anscheinend noch nicht genug wehgetan.. aber kleiner Tipp, Worte können auch weh tun und von dem was du in den letzten Jahren gesagt hast haben mir 99% weh getan.. und weißt du was? Bleib du hier.. ich gehe..."sagte ich noch und drehte mich von ihm weg. Ich ging zum Parkplatz obwohl ich da garnicht hin musste. Als ich mich nochmal kurz umdrehte ging mein Vater in die andere Richtung, Max und Rico sahen ihm noch hinterher. Ich ging weiter, trat gegen den nächstbesten Mülleimer und schlug dann auf ein Auto ein. Ich fing an zu weinen, war aber auch so unendlich wütend. "Hey hey hey.."Max ergriff meine Handgelenke und hantierte so mit mir dass ich ihm in die Augen sah. "Beruhig dich.. ich weiß du bist sauer und es ist gut dass du es rauslässt aber du solltest das nicht an Autos machen.. Glück für dich, dass das mein Auto ist.."sagte er. "Sorry.."sagte ich aus der Puste. "Kann ich dich jetzt wieder loslassen oder verprügelst du uns dann?"fragte er lächelnd. "Blödmann.."sagte ich nur. Er ließ meine Gelenke wieder los und sah mich an. "Kannst du mich vielleicht mal in den Arm nehmen?"fragte ich. Er sagte nichts und nahm mich einfach in den Arm. Wieder fing ich an zu weinen. "Es wird alles gut Cia und wenn es das letzte ist was ich tue, ich lasse nicht zu, dass dir irgendwas passiert."sagte er. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Brust. "Komm, du kommst mit uns zu mir. Tuco freut sich bestimmt auch dich wieder zu sehen."sagte er bald darauf und wir fuhren mit Rico zu Max Wohnung.

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