Kapitel 1

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Gestresst betrete ich das Paradise, den momentan angesagtesten Burlesque-Club in London, binde mir meine langen, blonden Haare zusammen und begrüße gleichzeitig mit einem kurzem „Hallo, Jack" einen unserer Barkeeper. Ich durchquere schnell den alten, momentan noch leeren Club und begebe mich die Treppe nach oben, um mich für den heutigen Abend fertig zu machen.

Langsam male ich mir meinen schwarzen Eyeliner als Roxie auf einmal anfängt nervös auf und abzulaufen. Ich lege meinen Pinsel weg, greife stattdessen zu einem kleinen Schwämmchen und frage die Rothaarige, was sie den habe. „Ich bin einfach nur aufgeregt. Ich meine, das ist mein erstes Mal, dass ich mit auf die große Bühne darf." Lachend stehe ich auf und lege der gerade einmal 19-Jährigen meine Hände auf die Schultern: „Beruhige dich. Wir haben es schon so oft geübt da wird schon nichts schief gehen. Du bist für dein Alter eine der Besten, die ich kenne." Schnell drücke ich sie an mich und gehe mich dann umziehen. Mein heutiges Showoutfit besteht aus einem schwarzen, knielangen Kleid im 80er-Jahrestil. „Estelle wo bleibst du denn?", Pat ruft gerade nach mir als ich mir meine schneeweiße Perücke aufsetzte.

„Bin schon da wir können loslegen", grinse ich den glatzköpfigen Mann an. Der Südamerikaner schiebt mich bestimmend in Richtung Bühne und wünscht mir noch viel Glück. Jetzt da ich hinter dem Vorhang stehe, höre ich, dass der Club sicher wieder gut besucht ist. Man hört Leute lachen und reden. Doch darauf kann ich mich in dem Moment nicht konzentrieren, da der Vorhang hochgeht und die Musik anfängt zu spielen.

...

Lachend gehe ich durch die Trennspiegel nachvorne in die Bar. Der heutige Abend war ein voller Erfolg gewesen. „Hey Jack, kann ich einen Whisky haben?" „Klar Kleines kommt sofort." Mit diesen Worten bekomme ich ein Glas voller dunkelbrauner Flüssigkeit in die Hand gedrückt. „Und Estelle was machst du heute noch?" „Ich werde jetzt dann heimgehen, noch was für die Uni lernen und dann werde ich schlafen gehen wahrscheinlich." „Ja dann wünsche ich dir noch viel Spaß. Wir sehen uns dann morgen, oder?" „Klar Jack, ich hole nur meine Sachen und dann bin ich weg.", mit diesen Worten verabschiede ich mich von meinen Freunden und begebe mich Richtung U-Bahn.

Gerade als ich die U-Bahnstation erreiche, fängt mein Handy an zu läuten. Ich schaue einmal schnell auf das Display und nehme den Anruf mit einem „Salut Kylian!", an, so begrüße ich meinen französischen Freund immer. „Wie geht es dir so? Was macht der Fußball?" „Salut Estelle. Bei mir ist alles in Ordnung nur, dass ich mich momentan um einen Freund kümmern muss. Ansonsten könnte es nicht besser laufen. Warum ich eigentlich anrufe ist, dass meine Mannschaft und ich in ca. 3 Tagen nach London kommen, da wir ein Spiel gegen Arsenal haben. Wenn du willst können wir uns da treffen, denn wir haben danach eine Woche Freizeit in London." „Oh. Hoffentlich geht es ihm bald besser. Gerne gib mir halt Bescheid wann du genau Zeit hast.", sage ich und steige in die U-Bahn ein. „Ok. Ich melde mich die Tage noch einmal. Julian ist gerade heimgekommen. Salut.", mit diesen Worten hat er auch schon aufgelegt und ich frage mich wer dieser Julian ist.

Don't trust someone (Julian Draxler)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt