Leuchtturmcafé

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Leuchtturmcafé

Und dann fing es an zu regnen. Erst nur kleine, leichte Tröpfchen, die niemand bemerkte oder - wenn doch - versuchte zu ignorieren. Dann wurde der Regen stärker, bis Louis schließlich vehement „Stopp!" schrie. Die Bremsen quietschten, als alle sofort eine Vollbremsung machten.

„Wir ziehen jetzt erst mal alle Regenjacken an", bestimmte er streng und er und Liam öffneten schnell ihre Rucksäcke. Louis hatte seine und Harrys zusätzliche Jacke eingepackt und half seinem Freund behutsam beim Anziehen.

„Schatz, wenn das jetzt weiterregnet, dann brechen wir das ab", sagte er ernst. Harry runzelte die Stirn.

„Ich bin nicht aus Zucker", erwiderte er abweisend. Louis verdrehte die Augen.

„Ich weiß, aber du klingst schon den ganzen Tag nicht besonders gut", gab er besorgt zu bedenken.

„Lass mich das trotzdem selbst entscheiden", sagte Harry mit harter Stimme und rief dann: „Weiter geht's!"

Louis seufzte, stieg aber wieder auf sein Fahrrad. Harry wusste, dass er sich nur Sorgen um ihn machte, aber er war trotzdem sauer. Er wollte selbst bestimmen dürfen, wann Schluss war. Es ging schließlich um Harrys Körper, nicht Louis'.

Zu seinem Leidweisen musste er jedoch feststellen, dass Louis' Sorgen gar nicht mal so unberechtigt waren. Der Regen wollte gar nicht mehr aufhören, wurde im Gegenteil immer stärker. Louis und Liam hielten die Gruppe zusammen, wechselten sich hinten und vorne ab. Als Liam gerade hinten bei Harry war, versuchte er auch noch ein ernstes Wörtchen mit ihm zu reden.

„Ich will dir nichts vorschreiben", fing er an.

„Willst du wohl", erwiderte Harry patzig. „Ich bin kein kleines Kind mehr!"

„Dafür benimmst du dich aber ziemlich wie eins", sagte Liam ruhig. „Du stellst dich stur, nur um Louis zu widersprechen, und riskierst dabei deine Gesundheit. Das ist kindisch, Harry!"

„Ich will aber nicht immer das machen, was Louis mir vorschreibt!"

„Und das kann ich vollkommen verstehen", fuhr Liam fort. „Aber es wäre besser für dich, wenn wir aufhören würden."

„Mir geht's gut, Liam!", fauchte Harry wütend und trat fester in die Pedalen. Dann war er halt kindisch, aber er würde sich von Louis nichts mehr sagen lassen! Es war egal, dass seine Lunge schmerzte; seinen Beinen ging es noch gut und er würde diese Tour zu Ende bringen.

Verbissen kämpfte er sich durch den Regen, hielt ohne Probleme mit den anderen Schritt und lächelte Louis zuversichtlich an. Louis musterte ihn besorgt, sagte aber nichts mehr. Die letzten Kilometer fuhren sie langsamer, weil der Regen und auch der Wind stärker wurden. Harry hasste es. Er konnte den Regen wie Nadelstiche auf seiner Haut fühlen, ihm tat alles weh und er bekam nicht richtig Luft. Aber das hätte er Louis auf gar keinen Fall gesagt.

„Scheiße!", fluchte er leise und biss die Zähne zusammen. Die Zeit, bis sie am Leuchtturm ankamen, kam ihm beinahe endlos vor, aber dann fiel er förmlich von seinem Fahrrad. Niall hielt ihn stützend fest.

„Geh rein, ich mach das hier für dich", sagte Louis auch schon in diesem Moment, aber Harry funkelte ihn nur wütend an. Er wollte ihm gerade widersprechen, als Liam dazwischen ging.

„Harry und Niall, geht rein und haltet uns einen Tisch frei!", sagte er streng. Harry knurrte, aber Niall zog ihn schnell ins Innere des Cafés.

„Boah, ist das gerade kalt geworden!", fluchte der Ire und ließ sich erschöpft an einen der größeren Tische fallen. Wie Harry war er klitschnass, die blonden Haare tropften und er zitterte ein wenig.

I'll be your Keeper for Life as your Guardian {Larry und Niam ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt