Kapitel 28

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Damian wurde mir am nächsten Morgen wieder auf die Nase gedrückt. Er schien mich zu verfolgen da ich immer meine Zeit mit ihm verbringen musste. Lieber wäre ich bei Noah für die Stunden untergekommen doch es war wohl nicht möglich mir diesen Gefallen zu tun. Lieber wurde mir Damian wieder in die Arme geschubst und was in mir dadurch geschah interessierte keinen Menschen. Damian riss sich nicht zusammen konnte seine Handlungen nicht auf den passenden Moment abstimmen und machte mich nur noch fertig. Diese ständigen spitzen Bemerkungen unterließ er nicht. Eher im Gegenteil es nahm sogar zu. Andauernd versuchte er meine Aufmerksamkeit zu gewinnen und ich verstand nicht mehr wieso er dies versuchte. Er bemerkte wohl nicht, dass es keinen Sinn machte sich darum zu scheren, da er für mich niemals mehr als ein Kumpel werden würde. Sogar dieser Gedanke fiel mir doch schon schwer. Damian hatte sich jegliche Sympathie verspielt.

Trotzdem lief ich je nach Wunsch hin und her und Damian verfolgte mich auf Schritt und Tritt, förmlich klebte er schon an meiner Ferse und dieses Geräusch wenn er erneut einen Schritt nahm ließ mich erschaudern. Ihn zu ignorieren, ihn einfach auszublenden und an etwas zu denken was wichtiger war, als das war nun mein Ziel. Ich war ihn schließlich sowieso in ein paar Stunden wieder los.

Marek würde bald wieder aufwachen und mich verbotener Weise in den Arm nehmen. Wieso also sollte ich meine Gedanken an Damian verschenken, der sie noch nicht mal verdient hatte? Marek würde mich wieder zum Lächeln bringen, dass war doch viel mehr Wert als sich Sorgen um die Situation zu machen. Damian lief zwar hinter mir, aber was könnte er mir schon groß tun? Marek gehörte mein Herz für die Zeit wie die Erde sich noch dreht, da brauchte er sich also gar nicht zu bemühen. Wie er stets an mir klebte war also völlig banal da es an allem nichts ändern würde.

,,Das Kleid steht dir gut, Angel. So was solltest du öfter tragen."

Ich wollte mich umdrehen und ihn anschreien. Wie oft sollte ich ihm noch sagen, dass er mich in Ruhe zu lassen hat?! Ich wollte von ihm nichts und diese ständigen Komplimente machten daran nichts besser. Damian machte mir doch nur noch Angst auf eine Art die ich nicht erklären konnte. Also wieso konnte er es nicht einfach unterlassen. Ich sah es doch wirklich nicht ein meine Einstellung ihm gegenüber zu ändern wenn er sich so verhielt.

,,Hättest du Lust darauf nach dem Feierabend mit zu mir zu kommen? Wir würden bestimmt eine Menge Spaß haben."

Ich spürte wie mir schlecht wurde. Ich verstand die Welt nicht mehr. Damian war doch zum Anfang nett gewesen und jetzt da war er so dreckig und unrein. Verstand er nicht, dass ich von ihm noch weniger wollte, als von einer Fliege an der Wand? Was fiel ihm überhaupt ein mir so ein Angebot zu unterbreiten? Mir reichte es, dass er dachte mit diesen unterirdischen Bemerkungen bei mir Gefühle hervor zu rufen. Mein Herz gehörte Marek und daran würde sich gottverdammt nichts mehr ändern.

,,Damian ich sage es dir nur ein Mal. Hör auf mit diesen Anmachversuchen ich will von dir nichts verstanden!"

Leicht böse sah ich ihn wohl nun an und er zu mir herab. Ich wollte, dass es aufhört. Ich hatte keine Lust mehr darauf, dass ich mir diese ständigen Sticheleien anhören musste. Es würde zwar nicht allzu viel bringen mit großer Wahrscheinlichkeit aber es war ein Anfang ihm endlich mal zu sagen was ich davon hielt. Überzeugt war ich gewesen, als ich gedacht hatte, dass wir Freunde werden würden aber da lag ich falsch.

,,Angel, wir würden gut zusammenpassen. Gib unseren Herzen doch eine Chance."

,,Mein Herz gehört schon jemanden und der bist nicht du, also lass es einfach."

Unbeirrt lief ich daraufhin weiter. Ich wollte nicht aus den Augen verlieren, was eigentlich mein Auftrag war. Ich war hier um meinen Job zu machen. Stein um Stein für meine berufliche Zukunft zu legen. Da hatte ich keine Lust mich mit diesem Gejammer und Gebetel abzugeben. Damian war für mich gestorben endgültig. War es wirklich so schwer ein nein zu akzeptieren? Waren Jungs allgemein so begriffsstutzig wie ein Stück Toast? Nein, das konnte nicht sein Marek verstand mich auch ohne Worte Noah wusste ebenfalls was ich meinte und Beide hatten kein Problem damit meine Worte richtig zu interpretieren. Nur Damian schien da ganz klar seine Probleme zu haben. Ich fragte mich mittlerweile wirklich ob die Abteilungsleitung es lustig fand uns zusammen zu stecken. Dachten sie etwa das wir ein gutes Team wären oder was? Wir waren Alles aber davon waren wir Meilenweit entfernt. Damian und ich ein gutes Team das ich nicht lache vorher würde ich diese Arbeit kündigen bevor ich meine ganze Lebzeit mit ihm verbringen würde. Er war doch echt nur noch zum kotzen. Dieser Schauer von Ekel und Abneigung war doch ein ständiger Begleiter wenn ich an diese kalten blauen Augen dachte. Sein Name brachte mich zum Würgen. Unvorstellbar war es für mich, dass ich mit ihm mal freiwillig Zeit verbracht hatte. Wie kam ich darauf zu glauben, dass er in Ordnung wäre und wir Freunde werden würden? Wir waren davon so weit weg das man es nicht mehr messen konnte.

Immer noch hörte ich die dunklen festen Schritten hinter mir die im gleichen Rhythmus wie meine auf den Parkettboden stießen. Er lief mir hinterher wie eine Maus die ein Stück Käse suchte. Wir mussten wieder zusammen durch das große Gebäude laufen und keiner hielt es für nötig mich aus diesem Wahnsinn zu befreien. Ich atmete die gleiche Luft wie er ein schlimmer Gedanke wenn ich daran dachte was in seinem Oberstübchen ablief. Vorstellungen die nie wahr werden würden kreisten doch durch seine Gedanken und ich wollte nicht wissen wie oft er meinen Körper schon in seinen Träumen unter sich zu liegen hatte.

Ich verschnellerte unbewusst meine Schritte um ein wenig Abstand zu gewinnen. Die dünnen hohen Absätze schlugen mit einem großem Lärm auf dem Boden auf und übertönten ein wenig die umliegenden Geräusche. Eins blieb aber ganz klar zu bleiben. Seine Schritte wurden auch schneller sie drohten mich einzuholen. Sie kamen mir näher da die hohen Absätze eine schnellere Art der Fortbewegung nicht zuließen. Der Boden bebte unter dieser Kraft und die Luft blieb in meinem Halse stecken. Die Wände kamen mir näher und wollten mich zerquetschen. Mein Herz wollte mir wohl aus der Brust springen so stark hämmerte es. Meine Atmung stockte für einen Moment und ich spürte seinen dreckigen Atem an meinem Hals. Seine Hände trafen mich in einer Sekunde an allen Fasern meines Körpers.
Ich bekam Panik. Panik vor etwas was in dieser Sekunde für mich alles andere als surreal schien.

Weg wollte ich von hier. Rennen wollte ich. Entfernen wollte ich mich von ihm um meine Panik stehen zu lassen. Meine Angst wollte ich verlieren ihr entkommen sie vielleicht sogar besiegen und vegessen.

Zielstrebig bewegte sich Bein um Bein in die benachbarte Abteilung. Schutz suchte ich beim lieben Araber der mir in jeder Lebenslage beistehen würde. Beschützen sollte er mich vor der verseuchten Luft und den dunklen Wänden die meinen Körper zusammen ferschten. Er würde mir helfen mir Halt geben. Für eine Sekunde eine feste, kraftvolle Stütze sein.

Damian verfolgte mich weiterhin und ich bemühte mich krampfhaft meinen Atem flach und kühl zu halten. Ich wollte weg von ihm, keine Frage, aber ich durfte meinen Gedanken keinen Platz lassen. Sie drückten mich zusammen und nahmen mir all meine Sinne. Meine Panik und meine zu hoch geratene Angst nahmen die Überhand über mich. Sie kontrollierten mich, ließen mich auf dem Boden zusammen sacken und innerlich den Bach runter gehen. Wehrlos würde ich mich auf dem Boden zusammenrollen und völlig verstört und in Flammen aufgegangen dort schweigend, meine letzten Sekunden atmend liegen bleiben.

Mit einem klarem Ziel vor Augen lief ich also an den großen, dunklen Büros vorbei. Der liebe Araber war meine Hoffnung, meine Schwäche nicht gewinnen zu lassen. Er würde sie mir aus der Seele reißen und meinen Kopf wieder ganz klar werden lassen.

Weit hinten entdeckte ich einen dunklen Lockenkopf der über einem Schreibtisch gelehnt etwas zu suchen schien. Der dunkle Anzug passte zum dunklem Mobiliar was an jeder Ecke stand und die hell rein scheinende Sonne verschluckte wodurch einem die tief durchdringende Wärme nicht durch den Körper floss. Sie wurde von der Einrichtung aufgesaugt und nicht mehr frei gegeben.

Hektisch und nicht mehr so ruhig wie gewollt, stellte ich mich zu Noah und bekam schlagartig seine Aufmerksamkeit. Eigentlich sollte ich hier gar nicht aufkreuzen doch ich brauchte jemanden der Klartext sprach sprach und mich von meinem hohem Ross hinunterholte.

Noah sah mich an. Guckte skeptisch drein, sah dann aber Damian und er verstand.

Er richtete sich auf ließ die Akten und losen Blätter auf dem Tisch liegen. Seine Augen zu dünnen Schlitzen geformt und mit festem Stand, stand er ihm gegenüber und sprach Worte die schon längst gefehlt hatten.

Fight for MyselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt