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Guten Morgen ihr Lieben! :D

Pünktlich um 11 Uhr das nächste Kapitel, viel Spaß damit :)

Kuss Sarriii

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Am nächsten Tag lief ich nach unten, doch bevor ich zu meinen Kursen gehen konnte, fing mich Zac ab. „Hey, du ich komme heute mal nicht mit, da ich keine Lust habe mit 25 anderen dort zu sitzen“ Er wollte grade wieder gehen, doch ich packte ihn am Arm und hielt ihn auf. „Was...wie 25 andere?“ „Naja, die vom College. Die haben doch jetzt immer mit euch zusammen Unterricht“ Ich starrte ihn fassungslos an. „Viel Spaß“ wünschte er mir, kniff mich in die Nase und verschwand. Toll, ich freute mich vielleicht auf einen, doch nicht auf alle 25! Ich schlenderte widerwillig zu meinem Matheraum, und sah, wie alle fein herausgeputzt dort standen und warteten. Ich stellte mich zu Natalie, die sich grade mit ihrem Bruder stritt. Ich suchte die Schüler nach einem bestimmten Gesicht ab, und fand ihn schließlich. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er mich kurz an, dann wandte er sich wieder einem seiner Freunde zu. Ich lächelte ebenfalls und folgte meinem Lehrer ins Zimmer.

Die nächsten Stunden gingen alle recht schnell rum, da es eigentlich ziemlich lustig war, mit diesen College Schülern Unterricht zu haben. In chinesisch hatten sie gar keine Ahnung, bei französisch konnten sie auch nicht wirklich mithalten, und in spanisch konnte nur die Hälfte mitmachen. Und in russisch konnte lediglich einer mitmachen. Und der war selbst Russe. Als der letzte Kurs schließlich zu ende war, wollten wir grade alle gehen, als meine Mutter den Raum betrat und den Weg versperrte. Sofort verbeugten sich alle und nahmen wieder Platz. „Guten Tag“ begrüßte sie uns und es wurde von allen erwidert. „Ich hoffe es hat euch bis jetzt gut gefallen, und ihr wurdet nett empfangen“. Ihr Blick flackerte einmal kurz zu mir rüber, dann wieder weg. „Nun denn, ich habe mit eurem Klassenlehrer vereinbart, das ihr hier an allen Kursen teilnehmen werdet, ihr werdet also den ganz normalen Tagesplan meiner Tochter annehmen.“ Alle erstarrten, mich eingeschlossen. „Viel Spaß“ wünschte sie und verließ wieder den Raum. Ich stürmte an allen vorbei und rannte ihr hinterher, gute Manieren hin oder her. „Mutter“ rief ich und blieb vor ihr stehen. „Vasilisa, du hast Hausaufgaben zu machen“ sagte sie und wollte an mir vorbei, doch ich versperrte ihr den Weg. „Das..das kann nicht dein Ernst sein! Ich kann sie doch nicht immer alle mit zu meinen Kursen nehmen, schon gar nicht mit zum Kampftraining“ „Es ist so Vorschrift“ erwiderte sie und ging weiter. „Das geht trotzdem nicht, bei allem Respekt, aber....“ „Bei allem Respekt?“ fragte sie wütend und wirbelte herum. „Lerne du erst mal Respekt zu haben, Fräulein, dann können wir uns darüber noch einmal unterhalten. Und jetzt geh!“ befahl sie und sah mich auffordernd an. Ich presste die Lippen zusammen und funkelte sie an. „Wenn du glaubst, dass das meine Lehrer gut finden werden, hast du dich getäuscht“ sagte ich und schritt an ihr vorbei in mein Zimmer. Dort knallte ich meine Tür zu und ließ mich auf mein Bett fallen. An solchen Tagen wünschte ich mir meine Familie so sehr herbei, dass es schon wehtat. Sie hätten mich niemals so behandelt! Niemals!

Als ich pünktlich beim Polo erschien, gab mir Galina mein Pferd und ich sah erleichtert, wie die anderen am Rande des Spielfeldes standen. Okay, Polo war wohl die einzige Ausnahme. Das Spiel selbst verlief so wie immer, doch plötzlich schlug Eddie den Ball zu feste und er flog in hohem Bogen direkt auf Andrew zu. Den traf der Ball mitten in die Brust und er schrie auf. Mein Pferd stieg vor Schreck, und ich hatte Mühe sie wieder zu beruhigen. Sie tänzelte an den Rand des Feldes, dorthin wo einige standen, unter anderem auch Leo. Als ich sie grade wieder beruhigt hatte, und sich die verängstigten Mädchen wieder gesammelt hatten, berührte irgend jemand Mrs Summer am Hinterbein und sie stieg wieder. Doch diesmal schlug sie auch aus, und ich war nicht vorbereitet. Ich verlor den Halt und viel hinten rüber und landete auf der Wiese. Mrs Summer bäumte sich wieder auf, und beruhigte sich auch überhaupt nicht mehr. Ich drehte mich, und spürte sofort, wie mein Rücken knackste. Es war Chaos. Die anderen Spieler hatten ihre Pferde vom Platz gebracht und beruhigten sie dort, viele Schüler sind zum Stall gerannt, einige standen noch an ihrem Platz, und einige liefen hinter dem braunen Wallach von Harry her. Ich versuchte, aufzustehen, doch mein Schädel summte und mein ganzer Körper tat weh, weshalb ich liegen blieb. Irgendjemand kniete sich neben mich und öffnete den Verschluss meiner Reitkappe und zog sie mir vom Kopf. Ich öffnete meine Augen und sah eine männliche Gestalt über mir. Er legte mir eine Hand an den Kopf, und ich stellte fest, dass sie schön kalt war. Dann betastete er meinen Rücken, meine Arme und Beine. Als ich wieder klar sehen konnte, erkannte ich Leo. „Was ist passiert, oh mein Gott“ kreischte Natalie und kniete sich neben mich. „Sie hat sich nichts gebrochen, ich schätze sie hat nur eine Gehirnerschütterung“ vermutete Leo und sie rief „Nur? Weißt du denn nicht, wer sie ist?“ „Natalie“ sagte ich und berührte ihre Hand. Sie verstummte und lächelte mich an. „Wir brauchen einen Arzt“ sagte Leo und sie nickte. „Sicher, drüben...drüben im Haus, ich hol ihn“ sagte sie, stand auf und verschwand. Ich stöhnte und wollte mich aufsetzten, doch er drückte mich zurück ins Gras. „Ey“ sagte ich, doch er unterbrach mich. „Wenn Sie jetzt aufstehen, werde Sie zusammenklappen“ Ich stöhnte erneut und betastete meinen Hinterkopf. Ich spürte nichts. Und auch kein Blut, was ja schon mal gut war. „Mein Pferd“ sagte ich schwach und drehte den Kopf, doch ich sah sie nicht. „Die steht im Stall , einer der Gegenspieler hat sie zu packen bekommen. Keine Sorge, ihr geht es gut“ versicherte er mir schnell, als er merkte, dass ich wieder aufstehen wollte. Ich drehte mich so, dass ich jetzt auf dem Rücken lag, doch besser war das auch nicht. Dann hörte ich laute Stimmen und rasche Schritte, und kurz darauf kniete sich unser Hausarzt neben mich und begann, mich zu untersuchen. Hinter ihm standen 5 Wächter, 2 von ihnen trugen eine Trage, und mein Vater stand etwas weiter abseits und beobachtete uns. Als die Wächter näher traten, erhob sich Leo um ihnen Platz zu machen. Sie hoben mich hoch und legten mich auf die Trage. Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen. Er lächelte mir aufmunternd zu, dann wurde ich weggetragen.

Leo's Sicht:

Ich sah ihr hinterher. Als ich sie nicht mehr sehen konnte, ging ich langsam in Richtung Stall. Wie konnte das nur passieren? Doch es war gewiss nicht ihre Schuld, da Daniel, dieser Schwachkopf, ihr Pferd berührt hatte und es dadurch durchgedreht ist. Ich dachte zuerst, sie wäre bewusstlos gewesen, doch als sie ihr Augen aufschlug, viel mir fast ein Stein vom Herzen. Ich mochte sie sehr, obwohl ich mich erst einmal mit ihr unterhalten hatte. Und doch...sie war irgendwie besonders. Sie hatte so eine offene, und dennoch verschlossene Art an sich, und genau das gefiel mir so sehr. Ich sollte mich nicht mehr verbeugen! Ich hatte nicht gedacht, dass sie das sagen würde. Nun, wer erwartet das auch schon von einer Prinzessin. Ich war mir unsicher, wie ich sie ansprechen sollte. Prinzessin, klar, doch ich fragte mich, ob ich sie auch mit ihrem Vornamen anreden dürfte. Ich öffnete die Stall Tür und ging zur der Box, wo ihr Pferd drin stand. Es lief auf und ab und riss den Kopf hoch. Als es mich bemerkte, schnaubte es und scharrte mit den Hufen. „Hey, Hey“ sagte ich beruhigend und öffnete die Tür. „Alles ist gut, meine Hübsche, alles ist gut“ sagte ich ruhig und ging zu ihr rein. Sie ließ sich von mir streicheln, und allmählich begann sie, sich zu entspannen. Ich gab ihr ein Stück trockenes Brot, dann bemerkte ich jemanden an der Box und drehte mich um. Es war Josh. „Was machst du da?“ fragte er mich und trat an die Box heran. Sofort begann sie sich wieder zu verkrampfen und scharrte mit den Hufen. „Geh weg“ befahl ich ihm und machte eine Geste. Er tat es und das Pferd entspannte sich wieder. Ich gab ihr noch ein Stück Brot, dann verließ ich ihre Box und trat zu Josh. „Alter, das ist das Pferd der Prinzessin, wenn das jemand gesehen hätte..“ begann er und ich unterbrach ihn. „Ja, hat aber niemand, oder?“ Er schüttelte den Kopf und folgte mir nach draußen. „Oh man, hoffentlich hat sie keine ernsten Verletzungen“ sagte er und ich nickte. „Ja, das hoffe ich auch!“ Nun waren meine Gedanken wieder bei ihr. Wie sie dort lag, wie sie mich angesehen hatte...“Sag mal..“ begann er und blieb vor der Eingangstür zu unserem Haus stehen. „Warum warst du bei ihr, als sie auf der Erde lag?“ Ich sah ihn fragend an. „Weil ich grade da war“ erklärte ich und er nickte. „Sicher“. „Wieso?“ fragte ich und er winkte ab „Och, nur so. Wir sehen uns dann später“ Er verschwand im Flur und ließ mich dort stehen. Ich ging die Treppe hinauf und dann zu meinem Zimmer. Es lag am Ende des Ganges links und hatte einen kleinen Balkon. Es war in weiß gehalten, hatte ein großes Bett und ein eigenes Badezimmer. Insgesamt eigentlich ziemlich schön. Ich suchte mein Handy und rief anschließend meine Mutter an und erkundigte mich auch nach Grace. Als es schließlich Abend wurde, ging ich nach unten in den Gemeinschaftsraum. Dort saßen einige und lasen Zeitschriften, sahen Fern oder unterhielten sich über die heutigen Geschehnissse. „Hey Leo, komm mal“ Ashley winkte mich zu sich und ich setzte mich in den Sessel ihr gegenüber. „Wie geht es denn der Prinzessin, hat sie sich ernsthaft verletzt?“ Ich schüttelte den Kopf „Ich glaube nicht.“ Alle nickten erleichtert. Dann gingen wir zu Abendessen und anschließend veranstalteten wir eine Karaoke Abend, wo aber lediglich die Mädels sangen, und wir Jungs uns eher darüber schrott lachten. Ich amüsierte mich den ganzen Abend über, doch ich konnte nicht aufhören an sie zu denken und mir Sorgen zu machen.

Sie legten mich in mein Bett und gaben mir Tabletten und etwas zu essen, dann sollte ich mich ausruhen. Das wollte ich auch, ehrlich. Mein Kopf drohte zu explodieren und alle meine Körperteile taten weh, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass ich jetzt nicht einschlafen konnte. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Leo, und ich wusste einfach nicht, warum. Ich wollte jetzt jemanden bei mir haben, doch es war keiner da. Ich drehte mich um, und irgendwann gelang es mir dann auch endlich, einzuschlafen.

Kuss der PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt