Die anderen Krieger aber hatten in all der Zeit die anderen Runenpriester eingefangen und der Pharao und sein engstes Gefolge aus Wächtern und Hohepriestern hatten zugesehen diesem Treiben, so dass also niemand etwas hatte bemerkt von dem Geschehenen zwischen dem Götterjungen und Manh-Ra-Mun.Als Manh-Ra-Mun mit seinen Gefangenen aber etwas näher herangekommen war, da fiel des Pharao Blick auf ihn und der Pharao erwartete ihn. Und als die Krieger die letzten Runenpriester hatten gefangen genommen und zum Pharao gebracht, scharrten auch sie sich wieder an dessen Seite und harrten die Ankunft Manh-Ra-Muns.
Und so aber konnte der Götterjunge ungestört entfliehen und war also bald hinter weit entfernten Sandhügeln verschwunden, denn die Blicke aller ruhten auf Manh-Ra-Mun und dessen Gefangenen.
Und Manh-Ra-Mun stieg ab vom Pferd in würdiger Entfernung von dem Pharao und trieb Odalon und Ledalia vor sich her zu diesem hin.
Und als sie vor des Tut-Anch-Amuns Pferde standen, da stieß Manh-Ra-Mun Odalon vor sich in den Sand, so dass dieser vor dem Pharao kniete und sprach: „Hier bringe ich euch Odalon, wie ihr verlanget hattet!"
Gleich darauf stieß er auch Ledalia nach vorn und unten, so dass diese gleich Odalon neben diesem kniete, und sprach: „Dies Weib hier war noch bei ihm!"
Und er sagte also nichts von dem Jungen, gleich Odalon es sich gedacht hatte, denn dann müsste er vor dem Pharao eingestehen, dass es ihm misslungen war, einen kleinen Jungen gefangen zu nehmen. Er sagte aber auch nichts aus Furcht, dass der Fluch des Jungen ihn augenblicklich würde ereilen.
Odalon aber sprach: „Allmächtiger König Tut-Anch-Amun! Ich kenne euch nun schon seit eurer Geburt und weiß also, dass eure Wut und Hass in diesem Augenblicke nicht euer ganzes wahres Selbst widerspiegeln!
Und also geben wir alle uns gerne in eure Hand, wissen wir doch, dass wenn eure Wut verraucht ist, ihr uns anhören werdet und das richtige und gerechte Urteil über uns sprechen werdet, mit welchem beiden Seiten gleichermaßen kann Gerechtigkeit geschaffen werden!"
Tut-Anch-Amun aber antwortete ihm und sprach: „Sparet euch eurer edlen Worte Odalon! Denn ihr werdet noch genug Gelegenheit haben, zu sprechen vor dem hohen Rat des Gerichts!" Daraufhin schwieg Odalon und sagte nichts weiter.
Ledalia aber sah den Pharao milde an und hob die Hand, ihn zu verzaubern, auf dass er friedlich würde werden und sie alle würde gehen lassen.
Der verräterische Hohepriester aber, welcher trug die Rune des Schattens, ahnte darum und rief lügend aus: „Wehe dem König! Das Weib will ihn mit einem teuflischen Zauber töten!"
Da aber fürchtete Manh-Ra-Mun angesichts dieser Worte um seines Herren Leben und erhob geschwind seinen Arm und schlug Ledalia mit seinem Ellenbogen auf den Kopf und Ledalia aber verlor daraufhin sofort das Bewusstsein und fiel zu Boden.
Und damit aber war endgültig besiegelt die Gefangenschaft der Runenpriester.
Und so wurden sie also als Gefangene zurückgeführt zu der königlichen Stadt Memphis am Nil und kamen dort in die unteren Kerker des Königspalastes.
Am darauffolgenden Tage aber kam es dazu, dass Gericht gehalten wurde über sie, und ein jeder Runenpriester musste also vorsprechen vor dem hohen Rat des Pharao und seiner Hohepriester.
Und so gaben die Runenpriester von ihren Versuchen mit den höheren Runen preis und von deren Vereinigung und sagten aber kein Wort von den Erzrunen, dem Götterjungen, noch von der besonderen Schriftsammlung, denn so hatte Odalon es ihnen vorher gesagt.
Hernach aber hetzten die Hohepriester vor dem Pharao wider sie und drängten Tut-Anch-Amun zur Hinrichtung der Runenpriester.
Der junge Pharao aber konnte sich nicht durchringen zu einer solch schweren Strafe, denn alle Runenpriester hatten bezeugt und geschworen, dass sie bei allem Treiben die Götter an erster Stelle gestellt haben und nicht die Runen.
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Die Legende vom letzten Helden - Teil I: Das erste Buch des Obadia
FanfictionDIE LEGENDE VOM LETZTEN HELDEN ist eine besondere Fanfiction zum Videogame "Suikoden". Sie basiert auf der Idee, dass es die Runen, wie man sie aus Suikoden kennt, früher einmal bei uns auf der Erde gegeben hat und dass daher die Weltgeschichte etw...