Kapitel 6: Wandeln und Wirken des Götterjungen (Teil 3)

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Als Erstes aber blieb er noch eine Weile in Asien und reiste dort von Land zu Land, bis an den äußersten Rand der Welt im Osten, und die Menschen hatten ihm lieb und verehrten ihn und überall wohin er kam, wollten die Menschen, dass er bei ihnen bleibe, doch immer wieder machte er deutlich, dass er ersonnen war a l l e n zu helfen, so dass er doch weiterzog.

Und er half den Menschen in allen Dingen, doch nicht nur allein bei ihrem Tagwerk, sondern half ihnen auch, Streite beizulegen, und gab Antwort auf wichtige geistige Fragen und half den Menschen bei vielen Schwierigkeiten, doch alles ohne Gewalt.

Und so oft er den Menschen half, wollte er aber nie eine Belohnung dafür haben, sondern sagte einem Jedem, dass er das Recht habe, von der Macht der Götter bedient zu werden, und seine größte Belohnung war ihm die Freude und Aufgeschlossenheit der Menschen, wohin er auch kam.

So wurde auch in alle Welt verbreitet die Kunde von dem mächtigen Herkules, der den Menschen Hilfen und Wunder gab, ohne dafür etwas Besonderes zu verlangen.

Die Könige und Herrscher der östlichen Länder aber hörten von ihm und holten ihn zu sich und sprachen: „Höre, o Herkules, hilf uns mit deinen Kräften einen Krieg gewinnen gegen unsere Feinde, so werden wir dich hernach reichlich belohnen!"

Herkules aber antwortete ihnen und sprach: „Das sei ferne von mir, dass ich die Macht der Götter einsetze für Krieg und Gewalt! Denn die Götter verabscheuen allen Krieg und Gewalt!"

Und er verließ hernach wieder eines jeden König Palast und sie mussten ihm ziehen lassen, denn wer wollte ihn gefangen nehmen?

Sie verwiesen ihm aber hernach oft des Landes und so geschah es, dass Herkules wieder immer weiter zog, und dadurch aber kam er allmählich wieder nach Westen und gelangte so eines Tages auf die Halbinsel nördlich von Ägypten, wo die griechischen Stämme lebten.

Und er half auch dort den Menschen mit allerlei Wundern und löste einige Schwierigkeiten und Streitfälle, so dass auch unter den Griechen verbreitet wurde die Botschaft von dem wundersamen Wirken des Herkules.

Es war aber dazu gekommen, dass Odalon und Ledalia und die verbliebenen Runenpriester nach ihrer Vertreibung aus Ägypten auf jener Halbinsel der griechischen Stämme untergekommen und dort verblieben waren, und also kam auch ihnen zu Ohren die Kunde von dem besonderen Wundermanne Herkules.

Odalon aber wusste auch um die Bedeutung des Namens aus der Runensprache und als er also von Herkules hörte, ging er zu Ledalia und sagte: „Sollte dieser Herkules etwa unserer verlorengeglaubter Sohn und Götterjunge sein, der gleichermaßen alle Macht der Götter hatte?"

Und sie waren sich beide einig darum, dass es wohl so sein wird, und also wollten sie sich aufmachen, Herkules zu begegnen.

Sie wohnten aber beide in einem größeren Orte, welcher am südöstlichen Ende der Halbinsel direkt am Meer lag und wo es viel Schiffshandel gab, und die verbliebenen Runenpriester aber waren auch in dieser Stadt.

Es waren aber im Gesamten nur noch sechzehn Runenpriester, denn die Anderen waren alle auf der gesamten Halbinsel verstreut und wollten nichts mehr wissen von ihrer Priesterschaft, denn aus ihrer Sicht hatte der Runenbund den Sinn seines Daseins verloren.

Odalon aber hatte zu den meisten Anderen immer noch Kontakt und als er davon hörte, dass Herkules in einigen Tagen in ihre Stadt kommen wollte, ließ er aussenden mit Boten in die verschiedensten Orte nach allen früheren Runenpriestern und berichtete ihnen von Herkules und von seiner Vermutung um diesen.

Und so geschah es, dass viele von den früheren Runenpriester sich aufmachten zu der großen Stadt am Meer, zu begegnen und zu sehen den mächtigen Herkules.

Die Legende vom letzten Helden - Teil I: Das erste Buch des ObadiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt