Die Legende vom letzten Helden - Teil I: Das erste Buch des Obadia

Kapitel 7: Die Verheißung des letzten Helden (Teil 4)

Und als Herkules darum merkte, dass die Menschen wieder zu ihm aufsahen, gab er dem großen Götterrunenstein einen kleinen Stoß und es geschah, dass dieser etwas höher über seinen Kopf schwebte, so dass seine Hände wieder frei waren, und man konnte einen weißen Schweif erkennen, der aus dem Felsenstein zu Herkules hinunterführte.

Und Herkules rief zu den Menschen hinunter und seine Stimme war gleich seinem Aussehen nicht mehr so kräftig wie zuvor: „Wie ihr sehet, habe ich es doch vollbracht und habe die Rune getrennt von mir, so dass sie nur noch durch einen seidenen Faden mit mir verbunden ist, der meine Kraft aufrechterhält! Und also werde ich nun die Götterrune von der Erde verdammen, wie ich es gesagt habe, doch ist in mir auch der Entschluss gewachsen, dass sie nicht für alle Zeit den Menschen versagt bleiben soll!

Denn bei allem Zorn ob euer Unwürdigkeit, glaube ich aber daran, dass der Mensch weiter wachsen wird in all seinen Erkenntnissen, so dass einmal eine Zeit kommen wird, in welcher der Mensch der Götterrune würdig sein wird und er ihre Macht in heiliger und würdiger Weise zu gebrauchen versteht! Wenn diese Zeit aber erfüllt ist, dann soll die Götterrune zu den Menschen zurückkehren!"

Und Herkules schwieg für eine kurze Weile, zu sehen, was die Menschen wohl dazu sagen würden, doch niemand aber getraute sich, etwas zu erwidern. 

Und Herkules sammelte sich daraufhin und sprach alsdann in voller Geistesmacht: „Wahrlich, ich sage euch, so höret mich an: Hiermit verdamme ich die Götterrune und werde sie zurücksenden in das Himmelszelt der Götter, auf dass kein Mensch mehr kommen kann an ihre Macht!

Und die Menschen sollen fortan verflucht sein, auf dass es ihnen nicht mehr gelinge sich zu einem Bunde zu vereinigen, zu schaffen eine zweite Götterrune, und sie sollen uneins werden und Kriege gegeneinander führen und auch die Runenmeister sollen nicht einig bleiben, sondern sollen in Streit aneinander geraten und sich in Kriegen gegenüber stehen! Und so soll den Menschen nichts weiter übrig bleiben, als zu streben nach der Würdigkeit der ihnen genommenen Götterrune, denn wenn sie diese erreicht haben, soll es geschehen, dass diese zu ihnen zurückkehrt!

Denn zu der Zeit aber wird Einer geboren werden, der wird gutmütig und warmherzig sein, wie kein Zweiter jemals war, und seine Gedanken werden rein und edel sein, wie bei keinem Anderen je zuvor, und der aber wird empfangen die Götterrune zu einer besonderen Zeit und an einem besonderen Orte, wo man es nicht vermuten würde!

Und dieser Erwählte aber wird die Götterrune einsetzen in würdiger Weise und wird des Menschen Weg für immer verändern und er wird der Menschen Leben eine völlig neue Wendung geben! Und er wird der größte Held sein unter den Menschen und niemals danach wird es nochmals solche Helden geben, wie er einer sein wird, und also wird er der letzte Held sein, denn nach ihm wird keiner mehr kommen, der ihm gleich wäre!

So nehmet nun hin diese letzte Verheißung von mir und steht zu eurer Verantwortung für die Verdammung der Lesrunar, doch sollt ihr euer Schicksal fortan nicht bejammern, sondern sollt nach Würdigkeit streben, auf dass sich die Zeit erfüllet und jener letzter Held naht!"

Und Herkules aber zeigte auf Zarlion und die Runenmeister und sprach zu ihnen: „Ihr aber, die ihr meine Nachfolger seid, euch sei fortan die Aufgabe bestimmt, dass ihr in alle Welt verkündet von der Verheißung über die Wiederkunft der Lesrunar und dem Kommen des letzten Helden, auf dass über alle Zeit hinweg nicht verloren geht das Wissen um jene Verheißung, so dass die Menschen allezeit ihre Hoffnung auf jene Tage behalten und diese ihren Lebenswandel begleitet und bestimmt! Dies sei euer Erbe!"

Da aber waren die Menschen wie vom Donner gerührt und vermochten nicht, irgendetwas zu antworten, und die Runenmeister nickten nur und Zarlion aber versprach, die Verheißung von dem letzten Helden fortzutragen an alle Orte und in alle Herzen.