Vorwort (das aufgrund des unüblichen Buches unbedingt gelesen werden sollte)

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Die gesamte "Legende vom letzten Helden" ist ein historischer Mythos, der in Form einer Chronik geschrieben worden ist.

Da diese Chronik fiktiv in der Antike angelegt wurde, ist sie vom Sprachklang etwas ungewöhnlich. Ich bin dabei dem Gedanken gefolgt, dass die gesamte Geschichte eine größere Authentizität erfährt, wenn diese Chronik in einem altertümlichen Sprachstil angelegt ist.

Darüber hinaus muss man sich vergegenwärtigen, dass Chroniken der Antike meist nur auf Griechisch oder auf Latein verfasst worden sind. Da zur Zeit der Antike gerne mal in diesen Sprachen mit Absicht schwulstig und übertrieben geschrieben worden ist, kann auch jede davon angefertigte Übersetzung nur etwas abgehoben und schwulstig klingen. 

Das beste Beispiel einer solchen Chronik ist die Bibel. Daher habe ich mich beim Verfassen der folgenden Zeilen vor allem auch an ihren Sprachklang orientiert. Dies habe ich aber nicht getan, um die Leser zu ärgern, sondern um mit der "Legende vom letzten Helden" auch mal eine kunstvolle Sprache zur Anwendung zu bringen. Darüber hinaus soll den Lesern das Gefühl vermittelt werden, man habe tatsächlich eine übersetzte Chronik aus der Antike vor sich.

Man wird sehen, dass sich das Buch dennoch gut lesen lässt. Darüber hinaus kann man dem Ganzen eine gewisse magische Wirkung nicht absprechen. Daher habe ich mich entschieden, die Bücher zur "Legende vom letzten Helden" in dieser Fassung zu lassen.

Natürlich bedarf es einer gewissen Eingewöhnung, um das Buch flüssig lesen zu können. An dieser Stelle sollen daher nun die häufigsten Merkmale dieses Sprachstils gezeigt werden,
damit jeder besser in das Lesen hineinkommt:

1) Umgestelltes Prädikat

Oftmals steht das Prädikat erst am Ende eines Satzes statt vorne, während Infinitive mit "zu" vorgezogen werden (Bsp: "Und auf jedem Runenstein ein Zeichen sich befand, welches zu sehen war mittig auf der Oberseite eines jeden Steins")

2) Übermäßige Verwendung des Wortes "also"

Das Wort "also" vereint in diesem Text die Bedeutungen "daher", "demzufolge" und "deswegen". Daher muss es manchmal auch so verstanden werden (Bsp: "und er trug die Flammenrune bei sich, und also konnte er gefährliche Zauber schaffen")

3) Verwendung von "auf dass" anstelle von "damit"

Das Wort "damit" taucht hier gar nicht auf. Stattdessen werden solche Sätze mit dem etwas schwulstigen klingenden "auf dass" eingeleitet (Bsp: "Die Menschen trachteten immer mehr nach weiterem Wissen, auf dass sie eines Tages haben würden der Runen volle Macht")

4) Wegfall des Wortes "um" bei sogenannten "um zu-Sätzen"

Bei Sätzen des Zweckes, die mit "um zu" eingeleitet werden, fehlt meist das Wort "um". 
(Bsp: "und sollten also kommen an seinen Hof, zu dienen mit ihrer Rune dem Sonnengott")

5) Wiederholung von demselben Wort als Betonung

Es kann vorkommen, dass innerhalb eines Satzes dasselbe Wort mehrfach wiederholt wird. Dies ist kein Zeichen von Einfallslosigkeit, sondern dient der Betonung des Geschehens ("und mit einem Male war er gebaut wie ein gewöhnlicher Mann und hatte eine gewöhnliche Größe und war also ein gewöhnlicher Mensch geworden")


Sicherlich könnte man noch ein paar weitere Dinge aufzählen, aber aus dem Wenigen ist bereits schon deutlich geworden, was euch hier erwartet ;)
Des Weiteren ist der Rest relativ schnell erfassbar und verständlich.

Nun wünsche ich allen viel Spaß beim Schmökern in diesem besonderen Buch. Da das "Erste Buch des Obadia" den Anfang bildet, bitte ich um Verständnis darum, dass die ersten beiden Kapitel noch mehr von erzählendem Charakter sind. Ab dem dritten Kapitel ("Die mächtige Jungfrau") treten auch Figuren mit wörtlicher Rede auf, was im Weiteren dann immer so beibehalten wird.

Ich bin schon gespannt, wie das Ganze ankommt!

Euer Heinrich Gaudeka


Die Legende vom letzten Helden - Teil I: Das erste Buch des ObadiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt