Kapitel 7: Die Verheißung des letzten Helden (Teil 2)

20 4 12
                                    

Er zog aber dieses Mal nach Norden und Westen, denn in der dortigen Gegend war er zuvor noch nicht gewesen. Denn weit im Norden lebten einfache Völker und Stämme und diese wollte er aufsuchen und finden, denn er wusste darum, dass diese ein noch viel schwereres Schaffen und Tun hatten, denn die Völker am Mittelmeer und in Asien.

So geschah es, dass Herkules nordwestwärts zog, und so wirkte und wanderte er über die Halbinsel der Etrusker, wo die Menschen auch allerlei Schwierigkeiten hatte.

Bei dieser Reise kam es aber in der Nähe eines großen Berges dazu, dass er den dortigen Menschen half eine neue Stadt zu errichten, welche sie sich zum Schutze vor Räubern und Tieren dort errichten wollten. Und es war für Herkules keine Mühe, all die Mauern und Behausungen dort zu schaffen, so dass die Stadt errichtet wurde innerhalb einer Kürze.

Und so geschah es, dass Herkules konnte schon bald weiterziehen nach Norden, wo er die einfachen Volksstämme wähnte. Die Bewohner jener Stadt aber waren ihm so dankbar für seine Hilfe, dass sie der Stadt ihm zu Ehren den Namen Herculaneum gaben.

Herkules aber wanderte weiter nordwärts durch das Reich der Etrusker und gelangte eines Tages im Norden an ein weiteres großes Gebirge, welches er gleichfalls überquerte.

Nördlich jenes Gebirges aber lebten einfache Volksstämme, gleich Herkules es ersehen hatte, und diese aber verehrten ihn und beteten ihn an gleich einem Gott. Und sie lebten sehr einfach, und hatten selbst erbaute Hütten aus Ästen und Blättern, welche von außen nicht besonders hoch waren und im Inneren aber in die Tiefe gegraben waren, so dass doch ein jeder darin Platz hatte.

Und sie lebten noch von der Jagd und von den bloßen Pflanzen und hatten noch keine rechte Sprache untereinander, sondern verstanden sich über verschiedene Laute und wildes Gebaren. Herkules aber, welcher zu verstehen alle Sprachen in der Lage war, verstand auch ihre einfache Lautensprache und redete in dieser zu ihnen.

Und Herkules mochte dieses einfache Volk, gleichwohl sie zum Teil barbarisch waren und das Fleisch roh aßen und auch Herkules rohes Fleisch vorlegten als ein Opfer und sie sich gegenseitig im Streite fast erschlugen.

Und bei jedem Male, dem Herkules ihnen half mit seiner Macht, fielen sie hernach auf die Knie und dankten ihm tausendfach und verbeugten sich unaufhörlich, ganz gleich wie unbedeutend und klein die Sache auch war.

Und also waren sie anders denn die klugen Völker im Süden, denn sie verehrten Herkules ohne dass sie ständig um ihn herum waren, sondern lauschten immer aufrichtig und demütig seinem Worte und bedrängten ihn nicht alle Weile, dass er sollte Wunder wirken, sondern fragten stets ehrfürchtig um Hilfe.

Aus diesem Grunde aber blieb Herkules gerne bei ihnen und er half ihnen in vielen Dingen, die ihnen noch unbekannt waren, und so aber kam er nach und nach auch hinweg über den Schmerz des Verlustes von Odalon und Ledalia.

Während all der Zeit aber zog er immer noch weiter nach Norden, bis er eines Tages vor großem Wasser stand. Er hatte aber die Macht des Sehenden, so dass er wusste, dass hinter jenem Wasser im Norden weiteres Land sein würde, doch er konnte spüren, dass dort sehr barbarische Völker lebten, welche er nicht aufsuchen wollte.

Und so aber endete seine lange Wanderschaft nach Norden an jenem großen Wasser, welches er als das Nördliche Meer benannte, und sagte dies den dortigen Siedlern.

In jener Gegend aber geschah es, dass Herkules sich verliebte in einer der dortigen Frauen, und obgleich ihm bisher viele Frauen begegnet waren, die nach ihm schmachteten und trachteten, war es aber gerade diese Einfachheit der dortigen Frauen, die ihn stark berührte und sein Herz aufschloss.

Die Legende vom letzten Helden - Teil I: Das erste Buch des ObadiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt