Herkules aber blieb Jahr für Jahr auf der Halbinsel der griechischen Stämme, zu helfen den Menschen in allen Dingen, so wie er es auch andernorts bisher hatte getan.
Und dies sind einige der Dinge die Herkules bisher hatte gewirkt:
Es war einer gewesen, der hatte Streit mit einem jungen Manne, denn dieser wollte seine reiche Tochter ehelichen und kam aber aus armen Verhältnissen. Der Vater wollte aber nur einen reichen Schwiegersohn und so kam der arme Jüngling zu Herkules, ihn um Hilfe zu bitten.Und Herkules ging hin mit ihm zu einem besonderen Berge und spaltete die Erde und siehe, es war eine Ader voll des Goldes darunter, und der Jüngling wurde also reich mit einem Schlage, so dass er seine Angebetete konnte ehelichen, und der Streit zwischen ihm und deren Vater wurde beigelegt.
Ein Anderer kam zu ihm und klagte großes Leid ob seiner Ernte, denn der Regen blieb lange aus und vieles von ihm war verdorrt und vertrocknet, doch nun wollte der Statthalter seinen Ernteanteil haben, und also war es schlecht um ihn bestellt, denn er hatte nicht genug zu geben.
Herkules aber ging hin zu seinem Felde, und rief Wolken an den Himmel, und siehe, es regnete vier Tage lang in voller Stärke über dem Felde, und hernach aber hatte sich einiges erholt von dem Verdorrten und der Bauer konnte genug abernten.
In einem anderen Dorfe gab es zwei Bauern, die hatten großen Streit miteinander, denn sie lebten in einer bergigen Gegend, in der wenig Ackerland zu finden war, und hatten sich aber beide an derselben Stelle niedergelassen, so dass dort aber zu wenig Land für sie beide vorhanden war, und also wollte einer den anderen dort verjagen oder wollte etwas abhaben von des Anderen Land.
Und die Dorfbewohner sagten es Herkules und dieser ging hin zu den Ackern der Beiden und brach ab mit seiner Kraft den Berg, der hinter dem Ackerland aufragte, und hob an den Berg mit beiden Händen und warf ihn ins Meer. Hernach aber zertrümmerte er mit seinen Händen die übrig gebliebene Grundfeste des Berges, bis dass diese war zu feinstem Sand gemahlen, und mit diesem neuen Ackerland aber war nun genug Land vorhanden für beide Bauern.
Und in solcher und ähnlicher Weise also half er den Menschen allerorts und half den Menschen also nur aus Notlagen und besonderen Schwierigkeiten heraus, so dass er also niemanden zu ungerechtem Reichtum oder Übermaße verhalf, noch dass er jemanden von seinem täglichen Mühen und Schaffen befreite und es für diesen verrichtete, denn solches alles war ihm ungerecht gegenüber allen anderen Menschen.
Dennoch aber ward er überall gern gesehen, und man dankte ihm für seine Taten, denn er heilte schließlich auch so manch Kranken von seinem Gebrechen und Leiden, oder bewahrte einen Solchen dadurch vor dem Tode.
Einem Toten das Leben wiederzugeben aber war die einzige aller Sachen, die er nicht vermochte zu tun, denn dies sollte einzig und allein den Göttern vorbehalten bleiben.
Alles andere aber war ihm möglich und so reiste er viel herum im bei den Stämmen der Griechen und nach einiger Weile kam er immer wieder zu der größeren Stadt am Meer, zu schauen nach Odalon und Ledalia.
Diese aber hatten bald schon weiteren Nachwuchs, so dass sie im Gesamten fünf Kinder hatten, welche da waren: die Zwillingsbrüder Henom und Menom, ein Mädchen mit dem Namen Sarah, ein kräftiger Junge mit dem Namen Kaleon und eine zweite Tochter mit dem Namen Odalia. Und Herkules blieb stets einige Zeit in jener Stadt und er liebte diese Kinder alle sehr, denn sie waren ihm seine Geschwister.
Die Runenmeister des neuen Runenbundes aber zogen ein jeder eine Rune an sich, die sie beherrschen wollten und mit welcher sie wirken wollten fortan, und ein jeder zog aber meist eine andere Rune an sich, so dass die Runenmeister also alle unterschiedliche Runen trugen und beherrschten.
Und viele von ihnen zogen wieder aus von der Stadt am Meer, und machten sich auf zu den Orten, in denen sie bisher hatten gelebt, und gingen hin, zu helfen den dortigen Menschen der ganzen Umgebung mit der Macht derjenigen Rune, die sie an sich gezogen hatten.
Die anderen Runenmeister aber, welche zuvor in derselben Stadt wie Odalon und Ledalia hatten gelebt, zogen mit an der Seite des Herkules und begleiteten diesen zu allen Orten, und einige von ihnen aber fanden in manchen Orten ihr Glück, so dass auch sie dort blieben, sich sesshaft zu machen.
Und also war der neue Runenbund anders denn der alte Bund in Ägypten, in welchem sich die Runenpriester nur an einer Stätte hatten versammelt, sondern die Runenmeister zogen aus an vielerlei Orte, so dass also auch der neue Runenbund in vielen Orten zugleich zugegen war.
Und überall, wo die Runenmeister zugegen waren, halfen sie den Menschen ein jeder auf verschiedene Weise und verkündeten die Botschaft von der Macht und dem Wirken des Herkules, so dass sie also ganz in dem handelten, was Herkules ihnen nahegelegt hatte.
Es gab aber überall auch Menschen, die gleich den Runenmeistern eine Rune zu beherrschen in der Lage waren, und also wollten auch sie sich dem Runenbunde anschließen und ein wahrhaftiger Runenmeister werden. Dies wurde ihnen nicht verwehrt, denn auch im neuen Runenbunde galt noch immer der besondere Brauch, dass ein gewöhnlicher Mensch konnte selbst Runenmeister werden, wenn er mit seiner Rune einen Runenmeister und dessen Rune niederzuringen schaffte, wie es schon zur Zeit des alten Runenbundes gewesen war.
Und wem es also einmal gelungen war, einen Runenmeister zu bezwingen, der durfte sich fortan selbst Runenmeister nennen und gehörte zu deren Runenbund, und konnte also von Stund an als ein Solcher in seiner Umgebung Hilfe geben und von den Taten des Herkules preisen.
Und so geschah es, dass der Runenbund wuchs und wuchs und nach einigen Jahren also gab es in jedem Orte des griechischen Landes einen oder gar mehrere Runenmeister, so dass Herkules immer wieder auf solche traf, wohin er auch kam.
Und Herkules blieb immer noch weiterhin Jahr für Jahr bei den Griechen, zu wirken weiter fort an vielen Orten und gleichermaßen zu schauen nach Odalon und Ledalia und ihren Kindern, und der Runenbund vergrößerte sich immer weiter und verbreitete sich über das Land hinaus und Herkules sah dies alles mit großer Freude.
Es war aber bald schon viel Zeit vergangen, so dass Herkules nun schon an die fünfzig Jahre auf der griechischen Halbinsel wirkte, und er selbst wurde nie älter, doch die Kinder des Odalon und der Ledalia waren nun alle erwachsen und waren selbst auch Runenmeister geworden und bald kam es aber auch dazu, dass Odalon alt wurde und verstarb und kurze Zeit darauf schied auch Ledalia von der Welt.
Da aber wurde Herkules ganz betrübt ums Herze, wie man es nicht für möglich würde halten, und zum ersten Mal seit seinem freudigen Wirken ließ er alles zaubern und wundern sein und ging hin zu der Stadt am Meer zum Hause Odalons, welches nun war das Haus Kaleons, und suchte Ruhe und Trost für seinen Schmerz.
Und auch alle anderen Kinder Odalons trafen dort zusammen im Hause Kaleons, und sie hatten auch schon eigene Kinder, welche sie alle mitbrachten, und die Versammelten begingen alle zusammen ein Trauerfest in rührender Stille.
Herkules aber schien den Schmerz gar nicht verwinden zu können, und zum ersten Mal in seinem langen Leben verwünschte er sich und hasste es, dass er nicht konnte älter werden.
Der Grund aber für seinen starken Schmerz lag in der Rune der Liebe, denn diese hatte er neben allen anderen Runen ein zweites Mal empfangen, weil er neben der Götterrune, in welcher alle Runen in gleichem Maße sind vorhanden, zugleich auch die Rune der Ledalia in sich trug, die er von ihr ererbt hatte, wie es in ihrem Geschlecht stets geschehen war. Und daher aber war die Liebe die einzige aller Eigenschaften, die in besonderem Übermaße in ihm ausgesondert war, und also war er in seinem Herzen sehr verletzbar.
Die Menschen der Stadt und der Umgebung aber drängten ihm bald wieder zu wirken viele Wunder und gute Taten und ließen ihm also nicht die rechte Ruhe zum Trauern.
Da aber war es Herkules zuviel und er machte sich auf und verließ die griechischen Stämme und begab sich wieder auf Reisen in andere Länder, denn nun da Odalon und Ledalia verstorben waren, sah er auch keinen Grund mehr, allein nur unter den Griechen zu wirken, so dass er also erstmals wieder in die Ferne zog, andernorts zu helfen.
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Die Legende vom letzten Helden - Teil I: Das erste Buch des Obadia
FanfictionDIE LEGENDE VOM LETZTEN HELDEN ist eine besondere Fanfiction zum Videogame "Suikoden". Sie basiert auf der Idee, dass es die Runen, wie man sie aus Suikoden kennt, früher einmal bei uns auf der Erde gegeben hat und dass daher die Weltgeschichte etw...