Kapitel 19

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                   ☆Jasmines Sicht☆

Ich war richtig geschockt und gleichzeitig beeindruckt von Jakes Fähigkeiten. Sein Blick war voller Schmerz. Ich konnte es ja auch verstehen. Das war sicherlich nicht gerade leicht für ihn. Ich legte mich schlafen.

"Glaub ihnen nicht alles, Jasmine. Sie wollen dein Vertrauen. Sie wollen dich verändern." Eine wunderschöne Frau schwebte fünf Zentimeter über dem Boden. Sie sah stark aus und hatte lange, dunkle Haare. Die Frau kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Ihr werdet es überleben. Ihr seid stark, wie ich. Glaubt an euch, ich werde euch unterstützen."

Ich wurde mitten in der Nacht von einem dumpfen Knall geweckt. Drei Gestalten gingen in meinem Zimmer herum und ich wurde plötzlich von ihnen hochgehoben. "Was soll das? Lasst mich los ihr Mistkerle! Melanieeee!!" "Jasmine! Lasst sie los ihr Ärsche!", schrie Melanie sie an und schoss sie mit ihren Kissen, Kuscheltieren und was sonst noch auf ihrem Bett war. Als das alles nichts half, stand sie auf, schrie und schlug die Männer. "Bring sie zum schweigen!", meinte einer der Männer, der mich nicht festhielt. Ein weiterer ging zu Melanie und drückte an einer Stelle ihres Körpers, um sie zur Ohnmacht zu bringen. Ich beschwor das Feuer herbei und es bildete sich eine Flamme in meiner Hand. Ich versuchte eine Hand so zu drehen, damit ich den Mann verbrennen konnte. "Aaah!" "Was schreist du denn so?" "Das kleine Miststück hat mich verbrannt." "Tragt sie raus. Wir sind hier fertig." Ich konnte nicht einmal schreien, zu groß waren meine Angst und der Schock. Sie gaben mir etwas zu trinken und plötzlich war alles verschwommen. Ich schlief immer wieder fast ein, aber ich wehrte mich. Diese Wichser. Was sollte das mit den Beruhigungsmitteln?! Gewehrt hatte ich mich dich garnicht. Mir ronnen Tränen über die Wangen und ich schlief irgendwann doch ein.

Ich wachte in einem fremden Raum auf. Ich versuchte meinen Kopf zu heben, aber er fühlte sich so schwer an. Außerdem war ich festgebunden. Moment mal, ich war festgebunden! Ob ich jemals wieder die anderen sehen werde? Jetzt verfall doch nicht gleich in Panik. Vielleicht ist es ein Traum. Hoffentlich. Aber es war verdammt nochmal kein Traum. Das war die Realität. "Jasmine, bist du wach?" Jake! Ich fühlte mich sofort wacher und sagte:"Jake? Ich bin wach. Wo zur Hölle sind wir?" "Ich weiß es nicht. Was machen wir jetzt?" Gerade hatte ich meinen Mund geöffnet um ihm anzutworten, da öffnete sich eine Tür. "Sie sind wach. Morgen ihr zwei. Hübsches Paar." "Wir sind kein Paar", antworteten Jake und ich, wie aus einem Mund. "Es ist mir ehrlich gesagt egal, was zwischen euch läuft. Wenn ihr mir versprecht, brav zu sein, werde ich euch losbinden. Falls ihr euch widersetzt, hat es schlimme Konsequenzen für euch." Er band uns los und ich setzte mich langsam auf. "Du bist wohl Janine nicht wahr?" "Ich heiße Jasmine." Er nickte und Jake kam zu mir und setzte sich dazu. Er sah aus wie ein Typ aus einer Sekte. Seine Klamotten waren schwarz. Wenn man das Klamotten nennen konnte. Es war mehr so ein Mantel. "Alter?" "Wie bitte?" "Wie alt ihr seid habe ich gefragt." "18", sagten Jake und ich. Jake nahm meine Hand und hielt sie fest. "Ich werde euch jetzt zum Meister bringen." Wir gingen durch zahlreiche Gänge und der Typ klopfte an einer Tür. Er deutete uns reinzugehen und machte die Tür zu. Wir waren wohl jetzt mit dem "Meister" allein. "Guten Tag, Jasmine und Jake." Wir grüßten nicht zurück. Mir fiel auf, dass er eine Kapuze über dem Kopf hatte. Man konnte sein Gesicht garnicht erkennen. "Könnten sie uns ihren Namen sagen?", fragte ich zickig.

"Aurelio." "Es wäre auh ziehmlich hilfreich und beruhigender, wenn sie diese Kapuze runtertäten", sagte Jake. "Was wollen sie von uns Aurelio?", fragte ich. Er ließ die Kapuze fallen. Scheiße, war der heiß. Ich hab mir mehr so einen 40-jährigen oder älteren Typen vorgestellt, aber doch nicht einen Mann, der kaum älter war als wir. "Das werde ich euch erklären. Setzt euch",meinte er und lächelte mich an. Er sah atemberaubend aus. Jake sah ihn hasserfüllt an, was ich eigentlich auch tun sollte. Immerhin sperrte er uns hier ein. "Also, wir wählen jedes Jahr zwei Bestimmte, deren Kräfte ziemlich nützlich beziehungsweise stark ausgeprägt oder vielfältig sind, aus. Diese bilden wir hier aus und entscheiden uns für zwei Anführer. Diese werden die auserwählten Bestimmten anführen, falls es zu einer Wiederkehr des Bösen kommen sollte." Ich sah ihn ungläubig an. Plötzlich musste ich lachen und sagte:"Ihr glaubt den Mist doch nicht etwa?" Auf einmal änderte sich Aurelios Miene von freundlich zu ernst. "Das ist kein Mist. Es ist prophezeit. Es wird geschehen. Wir wissen nur nicht wann, wo und wie es zurückkehrt." "Was ist mit den restlichen Bestimmten? Werden wir sie wieder sehen?", fragte ich. Aurelio antwortete nicht und ich sagte mit lauter Stimme:"Hast du etwa vor uns hier einzusperren, du Mistkerl?! Das ist doch krank!" Jake hielt mich davor ab, über ihn herzufallen. Ich sah in Aurelios strahlend blauen Augen und er in meine. Ich verlor mich in ihnen. Jake betrachtete mich von der Seite und sah mich dann wütend an. Ich wand meinen Blick schnell ab und Aurelio war es wohl genauso peinlich wie mir. "Normalerweise lassen wir die Bestimmten das nicht entscheiden, aber wollt ihr ein gemeinsames oder zwei getrennte Zimmer?" "Gemeinsam." "Getrennt", sagte ich und sah Jake an. Er sah mich nur mit so einem Blick an und ich wusste, was er meinte. "Was jetzt?", fragte Aurelio. "Gemeinsam", antwortete ich. Er führte uns persönlich zum Zimmer. Das war hier wohl nicht so üblich, denn die anderen sahen uns überrascht an. "Was ist mit unserer Kleidung?" "Ihr habt im Schrank genügend Sachen zum anziehen. Euer Geld haben meine Männer mitgenommen, es liegt bereits im Zimmer. Dann noch Jasmines Tasche, ihr Buch und...ääh die Pillen sowie Jakes Rucksack und die Gitarre." Wir betraten unser Zimmer und es sah aus wie in einem fünf Sterne Hotel. "Wow." "Freut mich, dass es euch gefällt. Wir haben auch einen Welnessbereich umd Fitnessstudio, die aber nur für höherrangige Mitarbeiter, mich und euch beide, da ihr besonders und anders seid, bereitsteht. Falls ihr etwas braucht werden es euch die Angestellten gerne bringen und auch kaufen." Wir nickten und sahen uns das Zimmer an. Ein großes Ehebett, ein Tisch mit Sofa, ein Fernseher, schönes Bad und ein riesiger Kleiderschrank. "Der Unterricht beginnt für euch erst nächste Woche. Bis dahin könnt ihr entspannen und werdet eingeführt. Danach wollen wir keine Zeit mehr verlieren und machen euch zu richtigen Bestimmten." Er verließ den Raum und ich ließ mich aufs Bett fallen. Total weich... "Jake, wenn wir ihr Vertrauen haben und uns einigermaßen auskennen, flüchten wir. Du hast sicherlich bemerkt, dass es in keinem Raum Fenster gibt. Ich denke, dass diese "Schule" unterirdisch ist. Damit die Flucht nicht so einfach ist." Ich flüsterte die Worte, da ich dachte, dass es sein könnte, dass wir beobachtet werden. Er nickte und legte sich auch neben mich. "Weißt du was ich denke? Dass der Kerl ein Auge auf dich geworfen hat." Plötzlich musste ich lachen, da Jake in dieser Situation ein wenig eifersucht verspürte. Ich sah mir den Kleiderschrank an. Die Hälfte, wenn nicht sogar ein bisschen mehr, waren voll mit Klamotten, die wohl für mich bestimmt waren. Vieles war schwarz. Das trug man hier wohl so. Ich sah an mir herunter und wurde rot. Ich hatte meine kurze Pyjamahose und ein Trägertop an. Nicht einmal einen Bh trug ich.

Am Abend legten Jake und ich uns ins Bett und sahen fern, als es klopfte. Ich wollte schon aufstehen, aber Jake meinte, er mache das schon. Er öffnete die Tür und Aurelio kam herein. Er hatte tatsächlich eine Jeans und ein weißes Hemd an und nicht dieses Mantelteil. "Was wollen Sie?", fragte ich. "Meine Güte, du brauchst doch nicht Sie sagen. Ich wollte nachsehen ob alles in Ordnung ist. In ein paar Minuten bringt man euch euer Essen. Ab nächste Woche esst ihr mit den anderen im.Speisesaal." Ich trug schon wieder keinen Bh, und hätte mich dafür selber schlagen können, aber ich fand es irgendwie ziehmlich witzig, als er sich bemühte, nicht hinzusehen. Es kam ein Mitarbeiter herein, und als dieser sah, dass der sogenannte "Meister" auch drinnen war, machte er eine leichte Verbeugung. "Bekommen alle hier am Anfang so eine Verpflegung, damit ihr ihr Vertrauen gewinnt?" "Nein, ihr seid die einzigen, da ihr besonders seit", meinte er nur und verließ das Zimmer. Jake und ich aßen unser Abendessen. Ich hatte seit gestern nichts gegessen, und hatte einfach nur extremen Hunger. Beim Fernsehen nach dem Essen legte Jake den Arm um mich. Ich wunderte mich zwar, wieso er das machte, aber ließ ihn einfach machen und schlief anschließend ein.

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