Nach einem letzten Blick über die Schulter, öffnete Jill die viel zu schwer öffnende Türe zum Treppenhaus des Parkhauses und folgte den Stufen hinunter ins Untergeschoss bis hin zur letzten Ebene. Bereits beim Betreten des Untergeschosses, war das wilde Durcheinander von zahlreichen Stimmen zu hören gewesen, auch wenn sie sich noch am ganz anderem Ende von dem Geschehen befand. Passend zur Atmosphäre oder schlicht weg, weil die Betreiber des Parkhauses zu geizig für die Instandhaltung waren, gab es hier bloß eine spärliche Beleuchtung, die an manchen Stellen sogar ganz ausblieb.
„JP", die im Kreis stehende Gruppe hatte Jill nicht mal erreicht, da hob sie längst ihre rechte Hand und winkte einen Jungen, der sich seine Hände bandagierte, zu sich, „Komm mal her..... hey, hey, JP, antreten."
„Komm schon Jill", stöhnte der dunkelhaarige Junge, der gerade mal zwanzig war, und daher bloß widerwillig Jill entgegentrottete, „Du weißt doch, ich brauche die Kohle."
„Schön, dann brauchst du dein Leben also nicht", erwiderte die Brünette im trockenen Tonfall, nahm den Jungen bei der Schulter und stellte ihn vor sich gerade hin, wo sie ihm im Anschluss den rechten Zeigefinger vor das Gesicht hielt, „Augen auf meinen Finger."
„Es geht mir gut....", begann sich der Dunkelhaarige zu verteidigen, doch Jill schnitt ihm mit einer Handbewegung sowie einem 'tsch' das Wort ab und hielt ihm erneut den Finger vor das Gesicht, den er mit den Augen verfolgen sollte, „.... kannst du mir...."
„Kann es sein, dass du in der letzten Zeit mal etwas abgestellt hast, es dir jedoch auf den Boden fiel?", es dauerte mehrere Sekunden, bis Jill eine Antwort bekam und JP ihr sagte, dass es hin und wieder mal vorgekommen war, das ein Glas oder eine Flasche auf dem Boden landete, „Deine kognitiven Fähigkeiten sind..... deine Augen-Hand-Koordination ist im Arsch, um es dir verständlich zu machen, und dein Auge blutet. Geh ins Krankenhaus. Und das jetzt. Nicht morgen oder übermorgen, sondern JETZT. Mach es einfach, bitte."
Was JP lediglich von sich gab und das auch nur, weil Jill ihn mit ausdrucksloser Miene ansah, die zugleich sehr eindringend war, das zu tun, was sie ihm soeben geraten hatte, war ein, ja Doc, und sich nun seine Sweatshirtjacke schnappte.
Blutergüsse, in sämtlichen Farben und Formen, sowie blutige Fingerknöchel und Nasen, waren schon zahlreich vorhanden, als Jill bei der Menge ankam, die den laufenden Kampf verfolgten. Ein ganz normaler Freitagabend.
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Aus Eddies Sicht war die Kleine aus der Bar bloß ein Mädchen gewesen, welches nach Hilfe gesucht hatte und trotz ihrer offensichtlichen Abneigung gegen den Ort, es dennoch versuchen wollte, als sei dies, ihre letzte Möglichkeit gewesen. Venom war dagegen der Überzeugung gewesen, dass mit Brünetten etwas nicht zu stimmen schien. Was den Symbionten dazu brachte, dies zu glauben, ohne den kleinsten Hinweis darauf, wollte er nicht sagen.
Wie es aussieht Eddie, Lust auf einen kleinen Kampf?
„Um ehrlich zu sein....", es war nicht das gewesen, was Eddie hatte erwartet zu Gesicht zu bekommen, nachdem Venom gemeint hatte, sie beide sollten die Brünette in den nächsten Tagen einfach mal ein Auge behalten, „Nein. Ich bin nicht hier, um an illegalen Boxkämpfen teilzunehmen."
Wir. Und da wir beide schon mal hier sind, können WIR auch mitmachen.
Dieses 'Wir' von dem Venom ständig sprach, konnte Eddie langsam nicht mehr hören, da es für Venom eine Rechtfertigung war, wenn der Symbiont etwas wollte.
„Hey", fragte Eddie einen Kerl, der gerade dabei war, einige Geldscheine zu zählen und für ihn so aussah, dass dieser etwas zu sagen haben könnte, „Was muss ich machen, um teilzunehmen?"
„Nicht gleich beim ersten Schlag auf dem Boden liegen bleiben", witzelte der Kerl mit dem Blick die Scheine und schaute, nachdem er fertig war mit zählen, zu Eddie, „Kannst du kämpfen?... Hey Doc.... Komm mal her.... Frischfleisch für dich."
Frischfleisch? Sehen wir aus wie....
„Was möchtest du mit Frischfleisch? Dan, ich habe mit Jake genug 'Fleisch' zu behandeln.....", doch Dan deutete Jill mit einer Kopfbewegung zu Eddie hinüber, was gleichzeitig die Erklärung für das Frischfleisch war, „Ah.... mach was du willst. Was soll bei dem Gesicht schon groß passieren? Einzige Sache, die ich glaube, die Jungs scheinen fitter als er zu sein. Ich bin nur hier, weil ich am Ende alles flicken darf, demnach klärt das unter euch. Ich habe ansonsten nichts damit zu tun. Dein Business, nicht das meine."
Beim Gehen hob Doc zum Abschied einmal kurz die Hand und ging zurück den Jungs, bevor Dan sie gerufen hatte.
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✔DNA [Venom | Eddie Brock]✔
FanfictionMischt der Zufall die Karten, so verliert der Verstand das Spiel. Es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren, es geht darum, sein best mögliches im Leben gegeben zu haben und am Ende sagen zu können, ich habe nichts, von dem was ich getan habe, bereu...