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Im Normalfall war ab neun Uhr die Praxis geöffnet und Taylor sowie Jill waren in der Regel bereits eine Viertel- bis halbe Stunde früher Vorort anzutreffen, wie auch am heutigen Tag. Als Jill jedoch um kurz nach halb eintraf, war Taylor nicht alleine, sondern ein Dunkelhaarige Mann im Anzug stand an ihrem Schreibtisch und war alles andere als gut gelaunt. Wenigstens war es nicht Kasady und auch nicht Brock, wieder einmal, schoss es Jill durch den Kopf, was den Besuch keineswegs besser machte.

"Wie kann es sein, dass sie die gesamte Zeit über davon Bescheid wusste und es nicht einmal für nötig hielt, mir davon zu erzählen?", zum Ende seines Vorwurfes wurde Dylan unnötigerweise lauter als es sein müsste, da er auch so, zu verstehen war und zwar auf der gesamten Etage, "Erklär mir bitte, was das sollte."

Es war vollkommen gleich, dass Taylor von Dylan schon beinahe angeschrien wurde, auch wenn dieser sich im Augenblick noch ziemlich zurückhielt, obwohl die Assistentin für rein gar nichts etwas konnte, und genau das, mochte Jill an ihr. In diesem Fall war Tay eine Person, die sich nichts davon annahm und es kaltließ, da niemand weiterkam mit schreien.

"Kannst du bitte aufhören sie anzuschreien", funkte Jill nüchtern dazwischen, schulterte ihre Tasche und nahm einen Post it, der daran erinnern sollte, zwei Patienten anzurufen, "Zu freundlich. Was können wir für dich tun?"

"Willst du mich verarschen?", doch Jill schaute bloß flüchtig zu Dylan neben sich und ging zu dessen Überraschung ohne ein Wort weiter in ihr Büro, weil, wenn es eine Sache gab, die sie hasste, dann war es angeschrien zu werden, "Hey!"

"Würde ein Richter zu deinen Gunsten entscheiden, wenn du ihn anschreist oder anblaffst, obgleich du eventuell im Recht liegst, oder nicht?", worauf Dylan Taylor einen 'musste das sein' Blick schenkte, "Dachte ich mir. Solltest du als Anwalt nicht wissen, besser gesagt, im Studium gelernt haben, wie sich ein Anwalt zu verhalten hat? Jetzt erzähl mir doch bitte, was du mit deinem Auftreten bislang hier erreicht hast."

Obwohl Jill heute noch nicht gearbeitet hatte, ließ sie sich erledigt in den Stuhl sinken und fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. Nach den zwei anstrengenden Tagen in Seattle, wo sie mehrere Brandopfer behandelt hatte, hatte es ihr gerade noch gefehlt, dass elende Thema JP mit seinem Bruder durchgehen zu müssen.

✔DNA [Venom | Eddie Brock]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt