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Am Morgen nach dem Kampf mitten in der Nacht, saß Eddie mit Muskelkater am Laptop und schrieb sämtliche Adresse auf, während er die angezeigten Seiten überflog, die ihm von der Suchmaschine als Treffer angezeigt wurden. Eine Person ausfindig zu machen, dessen vollständigen Namen man nicht kannte, gehörte eindeutig zu seinen liebsten Aufgaben. Alleine in San Francisco gab es siebzehn Frauen mit dem Namen Jill, die im ärztlichen Bereich tätig waren. Hinzukam, dass sie nicht in der Stadt leben und tätig sein musste, sondern auch im Umkreis, somit kam er schlussendlich auf gut das Doppelte. Zwar konnte er am Ende sieben Namen von seiner Liste wieder streichen, weil es Fotos gab oder das Alter nicht passte, doch es blieben weiterhin mehr als zwanzig Frauen übrig.

Da würde ich mal ganz stark behaupten, da hat jemand einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht war Eddie?

"Warst nicht du derjenige, der meinte, wir sollten sie mal genauer unter die Lupe nehmen", erwiderte Eddie grummelnd, dank des Krampfes, den er bekam als er sich seine Jacke anzog und anschließend seinen Motorradschlüssel vom Tisch schnappte, "Auf dem Heimweg hast du noch gesagt, sie würde Organhandel betreiben. Entscheid dich mal."

Allesamt Köstlichkeiten. Leber, Lunge, Nieren oder Pankreas. Gebrochene Herzen. Kein Wunder, wenn Jill tatsächlich mit Organe handeln sollte, warum sich Venom für sie interessiere, denn es war genau das richtige für ihn.





Erschöpft von der erfolglosen Suche bisher, öffnete Eddie die Türe zum nächsten Gebäude, schlenderte durch die hell erleuchtete Vorhalle zum Fahrstuhl, neben dem ein Schild an der Wand hing, welches zur Beschilderung diente und drückte noch ehe er wusste, wohin er musste, den Knopf des Aufzugs.

"Entschuldigen Sie, ich..... ja, ich kann warten", kaum das Eddie den Mund aufgemacht hatte, hob die Frau am Empfangstisch ihren rechten Zeigefinger und blätterte seelenruhig die Unterlagen vor sich durch, nachdem er auf der dreizehnten Etagen ausgestiegen war, "Ich wollte nur....."

"Haben Sie einen Termin Miste..... Oh. Verständlich, dass Sie hier sind", so wie die blonde Frau das Wort 'oh' und 'verständlich' aussprach und die Augenbrauen bei Eddies Anblick hochzog, kam es so herüber, als sei es aller höchste Zeit für sein erscheinen, für was auch immer, "Hier und da, das geht schnell. Dann noch da und dort aber ansonsten..... na gut, vielleicht ein wenig hier aber es könnte schlimmer sein."

"Freut mich zu hören", entgegnete Eddie freundlich, auch wenn ihm nicht klar war, was die Frau meinte, "Können Sie mir zunächst allerdings sagen, ob ich...."

"Hat sich Mister Chambler bereits gemeldet?", als wäre Jill gerade dabei einen Termin zu verpassen, war sie aus dem Fahrstuhl gestiegen und zum Empfang gekommen, wo sie direkt zwei Mappen entgegennahm, die ihr die Blondine über den Tresen hielt, ohne den Gast neben sich zu bemerken, "Er wollte sich wegen des Eingriffs nämlich melden. Da funktioniert irgendwas nicht. Und, und, hier.... Die mit....."

"DEM Sohn? Misses Andrews, wenn ich mich recht entsinne...... Irreversibel Nekrose", schnipsend deutete Jill auf die Frau am Empfand; legte eine weitere Akte auf den Stapel im Arm und schrieb auf viel zu umständliche weise eine Notiz, die sie der Blondine gab, "Hey, was ist mit ihm. Ist da noch was zu retten?"

Wir können dich hören, Mensch.

"Bei wem?", fragend schaute Jill in die Richtung, in die die Blonde mit einer Kopfbewegung deutete und legte bei Eddies Anblick, die Hand auf sein Gesicht, um es nach rechts sowie links zu drehen, "Mhh.... Stirn und am Mund, die Stellen. Nase in allerlei Hinsicht. Begradigung und das Stück vorne kommt weg, damit sie kürzer wird und wir am Ende eine leicht abgerundete bekommen. Augenlider Straffung, dann noch die Partien unter den Augen und eine Lippenkorrektur. Habe ich etwas übersehen, Tay? Eventuell eine komplette Gesichtsstraffung. Nicht bloß für die Falten auf der Stirn, sondern auch für die der äußeren Mundwinkel."

"Entschuldigung. Einen Augenblick, stopp", das hatte Eddie weder kommen sehen noch erwartete und dadurch, erst einmal diesen kleinen Augenblick brauchte, um diese unerwartete Wendung zu verarbeiten, "Sie sind plastische Chirurgin?"

"Ästhetische Chirurgie spezialisiert auf Rekonstruktionen", korrigierte Jill halbherzig am Lächeln, weil es immer dasselbe Schubladendenken der Menschen doch war, warum es für jeden dasselbe war, "Es ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Taylor ist da, beantwortet gerne Ihre Fragen Mister Brock ansonsten einen schönen Tag, denn ich habe gleich einen Termin."

✔DNA [Venom | Eddie Brock]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt