"Lou".
"Bitte.", Madeleines Körper erzitterte, ein weiterer grellender Schrei verließ ihren Mund, ehe sie weitere Worte formen konnte. "Hilft ihr. Helft Lou", ihre Beine zuckten, sie war nahe vor Schmerzen das Bewusstsein zu verlieren.
Thor blickte Loki kurz an: "Geh, Bruder, ich kümmere mich um Lady Madeleine!", brummte er eindringlich, doch bewegte sich der Schwarzhaarige kein bisschen.
Er kniete mit geschlossenen Augen da und hielt seine von einem grünlichen Schimmer umgebenen Hände über die Schultern von Madeleine.
Helf jetzt Lou, egozentrischer EISRIESE!
Loki riss die Augen auf. Er blickte zu Thor, der sich über Madeleine gelehnt hatte und ihr ungewohnt sanft die Haare aus dem Gesicht strich.
Seine große Hand ruhte zwischen ihren Schulterblättern, sie hatte sich auf dem Boden zusammengekugelt. Er schien nichts von Madeleines Ausruf mitbekommen zu haben.
Auch die Umstehenden hatten wohl nichts gehört, denn er bekam den einen oder anderen fragenden Blick zugeworfen. "Loki geh. Hör auf mit deinen magischen Spielereien!", nun mischte sich auch Idef ein, welche nach Madeleines ersten Schrei zurück gekehrt war.
"Welch unbedeutende Meinung gibst du denn kund, dass du sie äussern darfst!", zischte er sie an, noch immer nicht gewillt von Thors und Madeleines Seite zu weichen.
"Loki! Halte ein mit deiner scharfen Zunge und sieh wo du hilfreich bist. Madeleine hat Thor und auch wenn er nur der Magie Mjölnirs mächtig ist, kann er ihr bei Seite stehen. Mary-Lou ist allein! Ihre einzige Stütze bist du, da ihre beste Freundin sich vor Schmerzen windet!", verwundert sah er Idef kurz eingehend an.
Ohne wirklich zu wissen was Idef gerade gesagt hatte, machte er sich auf den Weg, stieß die zur Seite, welche zu seinem Bruder und Madeleine gafften und nicht rechtzeitig zu Seite sprangen. Wie von Sinnen rannte er durch die Gänge, immer näher das Gemach der Midgardenmädchen. Er verstand selbst nicht warum er das tat. Er hastete sich ab, um zu einem Mädchen zu kommen, das er nicht mal richtig kannte. Doch als er in den Gang kam, stoppte er plötzlich.
Auch wenn ihm alles weiter hinter die goldene Tür zog, kam er nicht weiter. Der Boden war bedeckt mit kleinen Mäusen, die gegen die Tür drängten. Auch ein paar kleine geflügelte Echsen krabelten hektisch auf der Tür rum. Und eine kleine Raubkatze kratzte verzweifelt an der Tür. Kläglich maute sie auf, störte sich nicht an den Mäusen, die um sie herum wuselten.
Entschlossen setzte Loki einen Schritt nach dem anderen, doch wieder erwarten wichen die Tiere zurück. Die Mäuse wichen auf fußgroßen Flächen zurück. Auch die Echsen auf der Tür wichen von der Klinke zurück, als er da nach griff. Einzig die Katze fauchte ihn an. Und kaum war die Tür ein Spalt geöffnet, strömten die Tiere in das Zimmer.
Die Katze schlängelt sich durch den Spalt und jagte mit erhobenem Schwanz durch den Empfangsbereich in das Schlafgemacht. Umringt von den Mäusen sprang sie auf das Bett, die Mäuse legte sich zu Boden, die eine oder andere pfiefte laut, doch unterbrach ein durchdringender Schrei von Mary-Lou die Mäuse und die Echsentiere, welche sich flatternd auf der Bettkante niedergelassenen haben.
Wild wälzt sich das Mädchen, drängt dabei die Katze ans Fußende zurück, welche sich schnurrend an des Menschens Rücken gekuschelt hatte.
Loki war den Tieren langsamer gefolgt, sah sich das Bild an, das sich von einer Sekunde auf die andere bildete. Er wusste schon wieder nicht, wie er sich dem Mädchen gegenüber verhalten sollte. Einem Mädchen, das er nicht kannte. Ein Mädchen, das er nicht einschätzen konnte.
Normal wusste er die jungen Frauen einzuschätzen. Waren sie brav, eitel oder wild. Doch Mary-Lou, sie war anders. Auch wenn er wusste, dass er sie bisher nur betrunken kannte, hatte sie keine der typisch asischen Züge. Weder im Äußeren noch im Inneren. Sie war nicht der asischen Eleganz gelehrt worden, und doch ähnelte jeder ihrer Schritte einem Tanz. Als würde sie ein innerer Rhythmus leiten.
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Das Tor zum Himmel
Hayran KurguEin Treffen im Park. Eine Weinflasche zu viel und schon sind zwei beste Freundinnen nicht mehr von dieser Welt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Was Asgard für Geheimnisse verbirgt und wie fantasievoll die Asen wirklich sind, finden hier zwei Mädchen w...