Ich schaffte es gerade noch so den Bus zu erreichen. Schnell stieg ich ein und setzte mich auf meinen Platz: vorletzte Reihe ganz links am Fenster. Er war zum Glück noch frei, da an dieser Haltestelle noch nicht so viele zugestiegen waren. Dort legte ich dann meine Tasche auf den Sitz neben mich, ich wollte ja nicht dass sich jemand neben mich sitzt, zog meine Beine an sodass meine Knie am vorderen Sitz waren und legte meinen Kopf gegen das Glas. So döste ich dann die gesamte Fahrt vor mich hin, während ich weiter Musik hörte. Schließlich näherten wir uns der letzten Haltestelle. Können wir nicht bitte noch im Stau stehen, dachte ich. Schule war nämlich etwas das ich wirklich hasste. Nicht nur aus den offensichtlichen Gründen. Nein sondern auch weil Elena das beliebteste Mädchen der Schule war. Sie war klug, wunderschön und mit dem heißesten Kerl der Schule zusammen. Und darüber hinaus machte sie mir das Leben zur Hölle wo es nur ging. Aber leider musste ich in die Schule gehen. Der Bus war nun an der Endstation angekommen und ich stieg seufzend aus. Ein Lied konnte ich noch anhören bis ich die Schule erreichte. Meine Wahl fiel auf Snuff von Slipknot. Gerade als das Lied endete war ich an der Schule angekommen. Ich wartete unten in der alten Aula bis es klingelte und ging dann in mein Klassenzimmer. Die ersten beiden Stunden standen Mathe an. Dies bedeutete für mich ich verbrachte die gesamte Zeit damit aus dem Fenster zu starren oder zu zeichnen. Ich weiß ich sollte aufpassen. Aber Mathe ödete mich an. Ok eigentlich ödete mich alles an, alles außer Geschichte. Das hatten wir heute jedoch nicht. Den Rest des Tages passierte also auch nichts spannendes. Als es dann endlich das letzte mal klingelte sprang ich auf und stürmte nach draußen. Und das alles nur um dann auf der Treppe gegen das Geländer geschubst zu werden. "Aus dem Weg Grufti", die Stimme gehörte zu Dean, Elenas Freund und beliebtester Junge der Schule. Stumm schickte ich ihm meinen besten Todesblick hinterher.
Nachdem ich mir etwas zu essen gekauft hatte, machte ich mich auf den Weg zu einem meiner Lieblingsplätze: die alte Güterhalle. Dort verbrachte ich häufig meine Nachmittage. Vorallem dann wenn ich einen Scheißtag hatte. Ich zückte mein Handy, machte Musik an und nahm einen Bissen von meinem Essen. 'Mal wieder alles scheiße?' Ich hatte Lukas gar nicht bemerkt. Lukas war mein bester Freund. Mein bester und einziger Freund. Er war der einzige der mich verstand, der immer für mich da war. Dies lag vermutlich daran dass es ihm ähnlich ging wie mir: er gehörte zu den Hexern, aber anders als andere war er ursprünglich nicht rein menschlich. Sein Vater war ein Dämon, was wenn man ihn so sah schon ziemlich ironisch war. Seine Haare waren hellblond und seine Augen waren eisblau. Nicht der Anblick den man von einem Dämon erwartete. Eher von einem Engel. " Das kannst du laut sagen. Raziel hat mir meine Kräfte genommen. Und das nur weil ich diesen verdammten Vampir gestern getötet habe. Und Elena fällt heute morgen natürlich auch nichts besseres ein als mir zu sagen dass ich ja so eine große Gefahr bin." Während ich geredet hatte, war ich aufgesprungen und schlug nun wütend gegen die Wand. Ich ignorierte den Schmerz der bei dem Aufprall durch meine Hand zuckte und schlug immer weiter, solange bis Lukas schließlich meine Hand nahm. "Hey ich weiß es ist scheiße wie sie dich behandeln. Das hast du echt nicht verdient. Du wärst die letzte die eine Gefahr wäre. Aber die Wand zu schlagen hilft dir auch nicht weiter." Er nahm mich in den Arm und ich begann zu heulen wie ein Schlosshund.
Die nächste halbe Stunde verbrachte er also damit mich zu trösten. "Vermutlich haben sie eh alle recht..", schluchzte ich die gesamte Zeit vor mich hin. Und das obwohl ich ganz genau wusste dass ich ihn damit wirklich extrem nervte. Er versuchte nämlich schon seit Jahren mir das auszureden. Irgendwann beruhigte ich mich dann auch wieder und wir redeten den restlichen Nachmittag einfach über Gott und die Welt. Oh und natürlich hörten wir auch Musik. Three Days Grace, seine Lieblingsband, um genau zu sein. Als es dann dunkel wurde verabschiedete ich mich schließlich von ihm. " Komm gut heim! Oh und nette Frisur",rief er mir noch hinterher. "Danke. Irgendwas in meinem Leben muss ich ja selbst bestimmen", antwortete ich ihm mit einem Lächeln. Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause.
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Nephilim
FantasyDie Aufgabe der Halbengel ist es schon seit Ewigkeiten die Welt vor Monstern zu schützen. Doch was wenn dein Vater ausgerechnet Luzifer ist? Plätze: 27. Monster 20.12.19 1. Nephilim 24.11.19