Kapitel 4

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Ich öffnete, nur in meinem Handtuch bekleidet, die Tür.
Vor mir stand...Jughead!
"Jug, was machst du denn hier? Was ist los?" Hot Dog hörte Jug's Stimme
und rannte schwanzwedelnd auf ihn zu. Er freute sich sichtlich, dass Jug hier ist. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Schließlich freute ich mich ebenfalls, allerdings war ich auch gleichermaßen verwirrt.
"Hey, alter Junge, alles gut?" fragte er das Fellknäul, als ob es antworten würde und streichelte Hot Dog.
An mich gewandt fragte er mit einem leicht anzüglichen Grinsen "Darf ich rein kommen oder stör ich?"
Meine Wangen wurden leicht rosa, als mir wieder einfiel dass ich ja nur ein Handtuch trug. Ich ging zur Seite und lies ihn rein. "Setz dich doch. Ich geh nur schnell duschen." "Okay"

Ich verlies das Wohnzimmer um ins Bad zu gehen. Nervös schaute ich in den Spiegel. Mein Herz machte Purzelbäume und überschlug sich dabei ein paar mal. Mein Atem war unkontrolliert und schnell. Meine Wangen glühten.
Jughead Jones sitzt auf meinem Sofa während ich hier nackt im Bad stehe!
Eigentlich ist das nichts besonderes. Es ist nicht das erste mal. Als Kinder waren wir sogar zusammen baden. Aber wir sind keine Kinder mehr. Ich bin 17 und Jug ist 18. Wir sind fast erwachsen.
Ich drehte das Wasser in der Dusche auf, damit es schon mal warm wurde, atmete tief durch und stieg unter das, hoffentlich beruhigende Wasser. Schnell seifte ich meinen Körper ein und shampoonierte meine Haare.
Als ich fertig war, viel mir auf, dass ich keine Klamotten im Bad hatte. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass noch mal jemand vorbei kommen würde. Also musste ich, wieder nur im Handtuch bekleidet, raus aus dem Bad.
Die Hand schon auf der Klinke, atmete ich noch einmal tief durch und verlies das Bad.
"Ich bin gleich da, zieh mich nur noch schnell an" "Ach, wegen mir musst du dich nicht anziehen" erwiderte er wieder mit diesem anzüglichen Grinsen. Was ist nur mit ihm los?
Ich wurde wieder rot, schüttelte meinen Kopf und zeigte ihm scherzhaft meinen Mittelfinger.
Damit lief ich in das Schlafzimmer um mich anzuziehen.
Eigentlich wollte ich schlafen gehen, daher lagen meine Schlafsachen schon auf dem Bett. Aber die würde ich jetzt sicher nicht anziehen. Ich würde sicher nicht in einer alten Jogginghose und einem ausgeleiertem Tshirt vor Jughead Jones treten.
Also zog ich mir eine Jeans drüber und meinen Lieblingshoodie.
Letzter Blick im Spiegel: für die Uhrzeit war das schon ok.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass wir es bereits 3.23 Uhr hatten. Ich war eigentlich hundemüde, was man mir leider auch ansah.

Im Wohnzimmer setzte ich mich neben Jughead auf's Sofa und sah ihn an. "Also?" fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. "Also... Was?" erwiderte Jug gespielt ahnungslos. "Was ist los? Warum bist du um die Uhrzeit noch hier?" "Achso..." lachte er "...ich kann nicht schlafen. Mir geht so viel im Kopf rum." Verständnisvoll nickte ich. "Betty?" fragte ich und machte mich für den emotionalen Schmerz bereit der mich gleich erfassen würde wenn er sich ausheulte. "Nein. Eigentlich nicht. Um ehrlich zu sein, läuft es schon eine Weile nicht mehr so gut zwischen uns. Nachdem die ganzen Geschehenisse mit Jason Blossom vorbei waren, haben wir irgendwie keine Gemeinsamkeiten mehr gehabt. Das recherchieren und ermitteln hat uns verbunden. Aber wir sind zu verschieden. Wir haben uns beide Mühe gegeben. Aber wir passen nicht wirklich in die Welt des jeweils anderen. Verstehst du, was ich meine?" flüsterte Jug mit großen Augen. Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Nicht wirklich, sorry" gab ich ehrlich zu. "Pass auf. Bevor ich Betty zu einer Serpant gemacht habe, hat sie unsere Gesetze nächtelang gepaukt. An sich nichts schlechtes. Aber das war nur graue Theorie. Sie kennt unsere Gesetze, unseren Kodex, die Regeln. Aber sie fühlt sie nicht. Sie lebt sie nicht. Sie ist keine Serpant. Und das hat Betty heute mehr als deutlich bewiesen, als sie mich vor die Wahl gestellt hat"
Jetzt verstand ich, was er meinte.
"Ich verstehe, also warst du quasi schon darauf vorbereitet, dass so etwas wie heute passieren wird?" "Ich hatte eigentlich schon eine Weile mit  ihr und der Beziehung abgeschlossen. Schon vor ein paar Tagen. Es war mir nur nicht ganz klar. Erst als ich sie gehen sah, wurde mir bewusst, dass es mich weniger verletzt hat, als es wahrscheinlich sollte"

Mit großen Augen starrte ich Jug jetzt an. Es viel mir schwer seine Worte zu realisieren. Zu verstehen was er da sagte. Aber so langsam kamen die Wörter in meinem Gehirn an.
Ich wusste trotzdem nicht was ich darauf erwiedern sollte und sagte nur: "Okay". Innerlich verpasste ich mir eine Ohrfeige. Okay? Das war das einzige was mir einfiel?
Ich schob meinen geistigen Ausfall auf die Müdigkeit. Jug sah mich an. Es war wieder dieser Blick, der die Luft knistern lies. Der selbe Blick wie an der Lagerhalle. Mein Herz stolperte und ich stellte mir vor, wie seine Lippen wohl schmecken würden.
Bevor ich nachdenken konnte, waren meine Lippen schon auf seinen. Erschrocken riss ich die Augen auf, zuckte zurück und entschuldigte mich. "Sorry Juggy. Ich weis nicht was..." weiter kam ich nicht, denn jetzt nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich...

Ich genoss diesen Kuss und erwiederte. Seine Lippen waren so weich und warm. Meine Hand glitt in seinen Nacken und ich zog ihn noch etwas näher an mich ran. Er rückte noch etwas zu mir, legte eine Hand auf meine Hüfte und die andere auf meine Wange.
Meine Gedanken kreisten wild umher. Was passiert hier? Ich konnte es einfach nicht glauben

Die neue Serpent- QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt