Kapitel 8

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Ich konnte es nicht fassen. Wie kann sie so dreist sein?
Erst verlangt sie von Jug sich zwischen ihr und seiner Familie zu entscheiden, verlässt ihn aufgrund seiner Entscheidung und traut sich dann tatsächlich auf Serpentland? An meinem Geburtstag?
Ich wollte ihr an die Gugel springen, doch F.P. hielt mich fest. "Warte ab kleine." Jughead sah sie geschockt an.
"Was willst du hier Betty?" fragte er mit zusammen gebissenen Zähnen.
"Ich wollte noch mal mit dir reden. Es tut mir leid wie ich reagiert habe. Ich war ungerecht und egoistisch. Gib uns bitte noch eine Chance" schluchzte sie und griff nach Jugheads Hand. Er lies es zu! Er lies es tatsächlich zu.
In mir brodelte Wut. Ich war so sauer, enttäuscht und traurig. Wie konnte sie es wagen? Was passierte denn da gerade? Mir wurde schlecht, Galle bahnte sich den Weg nach oben und Tränen liefen über mein Gesicht.
Ich wollte weg. Einfach rennen. Doch F.P. hielt mich weiter fest im Arm und tröstete mich leicht. "Lea, beruhig dich. Du brauchst keine Angst haben. Schau!" ich hatte meinen Kopf auf F.P.'s Brust gelegt und sah nun wieder zu Jug und Betty. Sein Blick ging von ihren Händen, zu ihrem Gesicht und  wieder zurück zu ihren Händen. Blitzschnell löste er die Verbindung der zwei Hände und sah Betty kalt an.
"Betty, sei mal ehrlich zu dir selbst. Wir passen nicht zusammen. Das haben wir nie! Wir haben nichts gemeinsam. Du wirst nie eine echte Serpent sein und ich würde nie in deine Welt passen. Im Grunde weiß ich das schon eine Weile. Und ich glaube, du weißt es auch" sie schüttelte den Kopf, kämpfte, ähnlich wie ich, mit den Tränen während Jughead weiter sprach "Du hättest mich nie vor die Wahl gestellt wenn du meine Welt, unsere Welt verstehen würdest"
"Ich bin eine Serpent durchs Blut!" schrie sie nun.
Ja das war sie wirklich. Sie ist die Tochter einer ehemaligen Serpent. Alice Cooper. Zu Serpentzeiten noch Alice Smith.
Demnach war Betty Cooper tatsächlich eine Serpant durchs Blut, genau wie Jughead und ich.
Die Regeln besagen leider, dass wir eine Blutsserpent nicht einfach verbannen und ausschließen können.
Mir riss der Geduldsfaden und ich löste mich von F.P. um zu ihr zu kommen.
"Du magst Serpentblut in dir haben Betty Cooper. Aber du bist keine echte Serpent. Und das wirst du nie sein. Du wirst nie den Zusammenhalt und die Stärke unserer Familie verstehen. Du wolltest sogar unseren Hund im Stich lassen. Aus Angst! Ein echter Serpant würde jederzeit für seine Familie sterben! Gesetz Nummer 1: Ein Serpant ist nicht feige! Und du warst mehr als feige Cooper"
Ich merkte nicht, wie ich immer lauter wurde und ihr die letzten Worte ins Gesicht schrie.
Die Leute klatschen, pfiffen und johlten Beifall.
"Ihr könnt mich trotzdem nicht rauswerfen. Dafür war mein Vergehen nicht schwer genug" sprach sie und grinste triumphierend.
"Da irrst du dich Cousinchen!"
Cheryl? Sie betrat die Bühne und sah Betty giftig an. Was mischte sie sich denn da ein? "Du hast vor Jughead, Lea, Toni, Sweet Pea und mir deine Jacke und damit deine Krone abgelegt. Damit hast du klar und deutlich gezeigt dass du uns hinter dir lässt und aussteigst"

Ich hätte Cheryl küssen können. Sie hat sich tatsächlich auf unsere Seite gestellt, gegen ihre Cousine, ihr eigenes Blut. Ihre Liebe zu Toni muss verdammt echt sein. Ich war sehr stolz auf sie und glücklich, sie bei uns in der Familie zu haben.

Betty sah Cheryl entgeistert an, fing an zu stottern, atmete tief aus und verlies mit hängendem Kopf die Bühne. Sie tat mir ein bisschen leid. Aber ich war froh, dass wir sie nicht wieder aufnehmen mussten.

Jug schaute ihr noch kurz hinterher und nahm mich dann in den Arm.

Cheryl verlies die Bühne, damit F.P. weiter sprechen konnte.
"Entschuldigt die kleine Unterbrechung, die war nicht geplant. Und nun, weiter im Programm. Lea, Jughead würdet ihr euch bitte setzen und los legen? Wir warten darauf endlich richtig los zu feiern" die Menge gröhlte und ich musste mit lachen. Also deswegen durfte ich noch kein Bier trinken. Und weil Jug das Tattoo stechen würde, musste er ebenfalls vorerst nüchtern bleiben.

Ich setzte mich auf den rechten Stuhl und Jughead setzte sich mir gegenüber. "Wo willst du es hin haben?" fragte er mich. Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Verdammt! Ich wusste nur, ich wollte es nicht auf den Oberarm.
Ich sah Jug verzweifelt an und zuckte mit dem Schultern. Doch dann kam mir ein Geistesblitz. "Ich möchte es auf das Schlüsselbein." "Bist du dir sicher Babe? Das ist eine sehr offensichtliche und dazu schmerzhafte Stelle" fragte Jug vorsichtig. Ich nickte begeistert "Ja, ich bin mir sicher. Jug, die Serpents sind meine Familie, mein Leben. Ich stehe immer zu ihnen und darauf bin ich stolz. Jeder soll es sehen können und wer das nicht akzeptiert, kann mich mal!" Stolz lächelte er mich an und begann die Folie mit dem Vordruck auf mein Schlüsselbein zu drücken.
Seine warme Hand auf meinem Körper lies mich erschaudern. Lust stieg in mir auf und ich sah, dass es Jug nicht anders ging. Wir sahen uns leidenschaftlich an.
Plötzkich räusperte er sich, ich hatte total vergessen wo wir waren, und zog die Folie wieder ab.
Ich war begeistert und so verdammt stolz, endlich mein Tattoo zu bekommen.
Jug zog sich die Handschuhe an und fing an, die Linien mit der Nadel nach zu ziehen. Scheiße! Das tat echt weh.
Aber ich bereute nichts. Nicht eine Sekunde. Den Schmerz würde ich locker ertragen. Für meine Familie...

1 Stunde später war Jug endlich fertig und wischte ein letztes mal mit einem Papiertuch über das Tattoo um  danach ein Pflaster drüber zu machen. Ein wenig enttäuscht schaute ich auf den Verband. Jug lachte. "Was ist los Prinzessin? Warum schaust du so traurig?" Ich grinste beschämt und flüsterte "Weil ich es am liebsten jede Sekunde anstarren würde"
Wir mussten beide lachen und standen.
F.P. rief in das Mikro  "Auf unsere neue Serpent-Queen"

Die neue Serpent- QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt