"Das ist die dümmste Idee, die du je hattest", murmelte Jimin und sah mich an. Ich schenkte ihm jedoch nur ein schiefes Lächeln und öffnete die Tür zum Sekretariat.
"Guten Morgen", meinte ich vorbildlich und presste meinen Blätterstapel an mich, damit die Sekretärinnen nicht sehen konnten worum es sich wirklich handelte. "Ich bin ein Klassenkamerad von Jeon Jungkook und mir wurde gesagt ich solle ihm die Hausaufgaben bringen. Aber leider weiß ich nicht wo er wohnt. Könnten Sie mir da eventuell behilflich sein?"
Eine der Sekretärinnen sah mich über ihren Brillenrand hinweg schräg an und musterte mich. Die genähte Platzwunde am Kopf, ein paar blaue Flecken. Ich schien einen super Eindruck auf sie zu machen. Nervös wippte ich von ein Bein auf das andere. Hin und her.
"Wissen Sie... es ist wirklich dringend", erklärte ich und sah sie flehend an. Die Frau seufzte leise und tippte rasch etwas auf ihrer Tastatur herum. Ein Kugelschreiber klickte und sie kritzelte auf einem Post-It herum. "Hier", meinte sie und schob mir das Zettelchen über den Tresen. "Das wars, oder?", fragte sie und sah mich an. Ich nickte schnell, stopfte mir den Zettel in die. Hosentasche und ergriff schnell die Flucht.
Auf den Gang drückte ich Jimin den Stapel von Blättern in den Arm und holte den kleinen Zettel hervor. Schnell strich ich ihn glatt und las was draufgeschrieben war. "Jimin", murmelte ich und sah ihn an. Er warf mir einen neugierigen und verwirrten Blick zu. "Was ist?"
"Jungkook wohnt im Schrebergarten."
—
"Ich nehm alles zurück", meinte Jimin als wir über den Kiesweg zu den Schrebergärten gingen.
"Was meinst du?", fragte ich verwirrt und blieb stehen. "Naja", fing mein Freund an und stoppte ebenfalls um mich anzuschauen. "Vorhin habe ich gemeint, dass das die dümmste Idee ist, die du je hattest. Ich nehme es zurück. Das was wir jetzt gerade machen ist noch dümmer!"
Ich runzelte meine Stirn und setzte mich wieder in Bewegung. "Das heißt du findest es dumm, dass ich jetzt mit Jungkook rede?"
"Ja, genau das meine ich", schnaubte Jimin genervt und lief neben mir her. "Vor der Prügelei hast du Jungkook als Niete bezeichnet. Die Niete aus der unteren Stufe, wenn ich mich recht erinnere. Du wolltest nie etwas von ihm wissen, nie etwas mit ihm zu tun haben und jetzt bettelst du ja förmlich nach seiner Aufmerksamkeit. Was ist mit dem Yoongi passiert den ich vorher kannte?"
"Nichts", meinte ich fest entschlossen und sah ihm in die Augen. "Dieser Yoongi steht immer noch vor dir und lass mich dir eines sagen, er hat sich bisher nicht verändert. Nicht für dich, noch für meine Eltern oder irgendeine andere Person. Ich rede mit ihm, weil ich verstehen will. Verstehen warum er mir geholfen hat. Immerhin wurde er wegen mir jetzt suspendiert."
Ich verschwieg Jimin jedoch, dass ich ihn fragen wollte warum er im Planetarium getanzt hat, obwohl ich ihn dort noch nie in meinem Leben gesehen hatte.
Jimin grummelte und öffnete das Tor zum Eingang der Schrebergärten. "Jetzt lass uns bitte aufhören zu diskutieren, ja? Ich hab keine Lust, dass das alles in einem Streit endet." "Dito", murmelte mein Kumpel und sah eisern geradeaus. Ich schüttelte nur meinen Kopf. So ein sturer Kerl.
Wieder zog ich den Zettel mit der Adresse hervor und blickte mich um. "Haus Nummer neun", erklärte ich und lief ein paar Schritte. "Es sollte hier irgendwo sein."
"Ist es zufällig das da?", fragte Jimin und deutete auf ein Grundstück auf dem eine Laube stand. An dem Tor prangte ein Briefkasten mit einer Nummer neun darauf.
"Genau", murmelte ich und drückte die Klinge zum Tor runter.
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beyond the stars // myg x jjk
Short Story»Wie fühlt es sich an mit den Sternen zu tanzen?« »Komm mit mir und du wirst es herausfinden.« · fluff ·