31 | Sorge |✅

64K 1.8K 724
                                    

Immer noch schockiert, schaute ich zu Fee, die mich nun in eine Umarmung riss. Ein Touchdown gewidmet? Ich wusste nicht mal, dass es sowas gab.

Lächelnd löste sich Fee von mir und schaute wieder auf das Footballfeld wo unsere Mannschaft sich feiern ließ. „Jetzt müssen sie nur noch das nächste Gewinnen und sie stehen im High Ball Finale.", sagte Fee verträumt.

„Ist das sowas wie Super Bowl?" Überrascht schaute sie mich an. „Du weißt doch was über Football" Sie stieß mich mit ihrer Schulter an. „Aber ja, so ähnlich. Die High-Schools in USA treten gegen einander an, aber nur die Qualifizierten."

Ich nickte nur und schaute nun auch auf's Footballfeld, was sich langsam leerte. „Komm, wir warten an den Autos auf sie.", sagte Fee und deute an zu laufen.

Mein Starbucks Becher, der mittlerweile leer war schmiss ich beim vorbei gehen eines Mülleimer hinein und lief weiter.

Der Parkplatz leerte sich allmählich und immer weniger Autos standen dort. „Da kommen sie." Aufregend klatschte Fee sich in ihre Hände und rannte auf Xavier zu, denn sie aus der Tür kommen sehen hatte.

Ich lächelte, da es extrem süß aussah, wie sie dort standen.

„Hey." Ich drehte meinen Kopf nach links und sah Travis. „Hey.", hauchte ich und drehte mich komplett in seine Richtung.

„Ihr habt gut gespielt.", sagte ich, nachdem wir uns von den anderen verabschiedet hatten und wieder im Auto saßen. Er lächelte nur und nahm plötzlich meine Hand, die auf meinem Oberschenkel lag, in sein und verschränkte unsere Finger miteinander.

Mein Herz fing an wie wild gegen meine Brust zu hämmern, dass ich schon Angst hatte, dass es gleich rausspringen würde.

Plötzlich kam mir der Geruch von Travis seinem Pullover entgegen und es fühlte sich an, als würde ich darin schweben.

Was passierte hier gerade mit mir?

Ich schluckte und sah immer noch auf meine Hände. „Ist was?", fragte Travis und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken, wodurch er mich komplett aus dem Konzept brachte.

„Nein." Versuchte ich selbstsicher heraus zubringen, was sich eher nach einem flüstern oder lautem Atemzug anhörte.

Ich ignorierte das kribbeln und sah auf die Straße.

Die Mittagssonne strahlte kräftig auf die Straßen, aber erwärmte die Erde nicht richtig. Wir hatten es gerade mal 8°C und ich war froh, dass ich in einem gewärmtem Auto saß.

Okay, eigentlich gefiel es mir, dass ich neben Travis saß.

Wir fuhren die Auffahrt zu meinem Haus nach oben und niemand sagte etwas. Travis schaltete den Motor aus und drehte sich zu mir. Er hielt immer noch meine Hand, weswegen ich mich auch zu ihm umdrehte.

„Danke für alles.", hauchte ich, gab ihm einen Kuss auf die Wange und stieg aus dem Auto. Er wartete bis ich aus dem Auto ausgestiegen bin und fuhr erst dann los.

„Bluely Black!" Kam es aus der Küche.

Meine Eltern hatte ich ja ganz vergessen.

„Ja, Daddy?" Schüchtern stellte ich mich an den Türrahmen und blickte meinen Vater an, der mit einer Zeitung in der Hand auf dem Stuhl saß.

„Wozu besitzt du eigentlich ein Handy? Weißt du was für Sorgen ich-wir uns gemacht haben? Du bist nicht nachhause gekommen und reagierst nicht auf unsere Anrufe. Deine Mom hätte fast die Polizei angerufen.", sagte er streng.

„Tut mir leid.", nuschelte ich und schaute auf den Boden.

Ich fühlte mich wie ein 5 Jähriges Kind, was mit einem Filzstift auf den Tisch gemalt hatte und erwischt wurde.

„Komm her." Seufzte mein Vater und öffnete seine Arme. Als ich bei ihm ankam, legte ich meine Arme um ihn und nuschelte eine Entschuldigung nach der anderen vor mich hin.

„Ich hätte es nicht verkraftet, wenn dir was passiert wäre.", flüsterte er in meine Haare. Ich löste mich von ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Hab dich lieb Dad", sagte ich und verschwand aus der Küche um mich umzuziehen.

Als ich fertig war, schmiss ich mich in mein Bett und nahm meine Handy in die Hand.

Hast du Montag Nachmittag Zeit? -Felizitas

Klar, hast du was bestimmtes vor?

Wir haben rede bedarf.
- Felizitas

Ich seufze und wusste, dass ich nicht drum herum kommen würde und schließlich mit ihr reden musste. Auf der einen Seite war ich froh, da es mich von innen zerfraß und ich nicht weiß, wie ich mit der Situation umgehen sollte.

Auf der anderen Seite hatte ich Angst.

Angst es ihr zu erzählen, obwohl ich weiß, dass ich es nicht brauche.

Wer kannte das Gefühl denn nicht, dass man dringend mit jemanden sprechen wollte, aber das Gefühl hatte, es nicht zu können.

*

Montag morgen stand ich müde vor der Tür, da Xavier und Fee mich heute zur Schule mit nehmen wollten.

Über das Wochenende wurde ich bestraft, da ich krank wurde. Ich hatte kaum noch eine Stimme und meine Nase meldete sich alle paar Minuten.

Wenn ich mir nicht ständig die Nase geputzt hätte, hatte ich das Gefühl, dass ich erstickte. Mein Hals war angeschwollen, wodurch ich schwer Luft durch den Mund bekam, wenn ich ihn öffnete.

Genervt ließ ich mich auf der Rückbank von Xaviers Auto nieder.

„Na du Bazille." Ich versuchte Fee nur mit meinen Blicken zu töten, da ich nicht sprechen konnte. Ich bereute es jetzt schon heute morgen überhaupt aus dem Bett gestiegen zu sein.

„Ab Freitag haben wir endlich Ferien.", sagte Xavier und lehnte sich zufrieden etwas in seinem Sitz zurück.

Wir hatten ab nächste Woche, eine Woche Ferien.

Meine Eltern hatten sich extra frei genommen und wir werden auf irgend so eine Hütte fahren, worauf ich ehrlich keine Lust hatte, da meine Eltern bestimmt bei der Kälte wandern wollten, aber ich war auch glücklich.

Glücklich endlich wieder Zeit mit meinen Eltern zu verbringen.

„Hey, träum' nicht so viel.", sagte Fee und schnipste mir mit ihrem Zeigefinger und Daumen gegen die Stirn.

„Spinnst du?!", krächzte ich nur schwer her raus, was sich nicht mehr wie ein hauch anhörte, weswegen ich genervte meine Augen verdrehte. „Ich gehe zu den anderen, bis später.", sagte Xavier und küsste Fee zum Abschied.

Ich beobachtete zu wem Xavier lief und mein Herz begann automatisch schneller zuschlagen.

Travis stand an der Raucher Ecke und ich würde Lügen, wen ich gesagt hätte das es nicht heiß aussah.

Problem war nur, dass ich rauchen hasste.

„Wir haben jetzt Mr. Preston" grinste Fee mich an. Ich erinnerte mich noch an meinen ersten Tag, wo er sich mit Fee unterhielt.

Ich brauchte immer noch Popcorn, denn jedes mal im Unterricht Argumentieren sie gegenseitig und ignorieren irgendwie den Rest der Klassen, was recht entspannt war.

Ich räusperte mich einmal, was ich aber direkt wieder bereute, da mein Hals höllisch schmerzte. Fee schaute mich mitleidig an und legte eine Hand auf meine Schulter.

„Soll ich dir mal sagen, was ich mal gelesen hab, was helfen soll?" Gespannt wartete ich, da ich endlich wollte, dass diese schmerzen und das kratzen in meinem Hals aufhörte.

„Sperma soll gegen Halsschmerzen helfen.", sagte sie und ließ mich geschockt zurück in dem Hallway unserer Schule, da sie schon in dem Raum verschwand, wo wir als nächstes Unterricht hatten.

Was zur Hölle hatte sie da gerade gesagt?

Kiss me, Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt