44 | Best Friends |✅

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Sie schaute mich mit ihren errötenden Augen an und wischte sich einmal durch ihr Gesicht.

„Ich seh' bestimmt schrecklich aus.", lachte sie kurz. Ich musste ebenfalls grinsen und ließ sie herein.

„Gehen wir in mein Zimmer."

Ich lief voran und ich hörte die schweren Schritte von Fee hinter mir. Nachdem ich meine Zimmer Tür aufstieß, da ich zu faul war, mein Arm zu heben, setzte ich mich auf mein Bett und wartete bis Felizitas sich setzte.

Abwartend schaute ich sie an, da ich nicht genau wusste, was ich sagen soll.

„Es tut mir leid.", brachte sie jedoch heraus. Ich nickte kurz.

„Einfach alles. Das ich dich als Schlampe bezeichnet habe, dass ich einfach geurteilt habe, dass ich Travis geglaubt habe, anstatt meiner Besten Freundin, dass ich nicht für dich da war, dass- mir tut es einfach schrecklich leid."

Sie schluchzte und legte ihre Hände vor ihr Gesicht, während sie sich weg drehte. Kurz atmete Fee tief durch und drehte sich zu mir.

„Ich war echt eine Bitch und ich verstehe, dass du mich hasst." Sie schluckte kurz und schaute mir direkt ins Gesicht.

„Ich hasse dich nicht. Ich bin nur verletzt, wie du über mich denkst.", sagte ich ruhig und war erleichtert es endlich ausgesprochen zu haben.

„Du-Du hasst mich nicht?" Etwas erleichtert atmete sie aus und fuhr sich durch die Haare.

Ich schüttelte bestätigend mit dem Kopf.

„Mein Vater er-er hat eine neue Frau kennen gelernt.", sagte sie plötzlich und wurde nervös. Deswegen war sie hier.

„Wie, ich meine, was ist mit meiner Mutter? Was ist mit mir?" Stumm liefen ihr wieder Tränen über ihre Wange und landeten auf ihrem Schoß.

Ich nahm ihre Hand in meine und schaute sie an.

„Er wird dich und deine Mutter immer lieben. Verdient er aber nicht auch ein bisschen Glück? Denkst du nicht, er denkt auch an dich?" Ich lächelte sie schief an und fuhr mit meinem Daumen über ihren Handrücken.

„Du hast ja recht. Ich habe einfach Angst.", murmelte Felizitas und seufzte. „Hast du mal mit deinem Vater darüber geredet?", fragte ich sie, worauf sie jedoch den Kopf schüttelte.

„Rede mit ihm." Aufmunternd ließ ich ihre Hand wieder los.

„Danke.", sagte sie und umarmte mich plötzlich kräftig. „Mir tut das alles so so leid.", weinte sie gegen meine Brust.

„Ich weiß. Ich weiß, Fee." Ich drückte sie fest an mich, da ich sie vermisst hatte. Es tat gut wieder mit ihr zu reden.

Sie löste sich wieder von mir und schaute kurz auf meinen Pullover.

„Hunter?", fragte sie und wischte sie erneut durch ihr Gesicht. Als ich jedoch nicht antwortete, setzte sie es als Falschen Zeichen.

„Tut mir leid, ich dachte nur- ja ich dachte. Egal", frustriert fuhr sie sich durch ihre Haare und lächelte mich schief an.

„Mein Bruder."

„Du hast einen Bruder? Wo ist er? Kann ich ihn kennen lernen? Er ist bestimmt-"

„Er ist vor knapp 3 Jahren an Leukämie gestorben.", unterbrach ich sie, da sie es ja nicht wissen konnte. „Scheiße, verdammt. Tut mir leid, ich meine wie Taktlos von mir, ich.. denke nicht nach bevor ich rede.", sagte sie und spielte mit ihre Fingern.

„Schon gut, kannst du ja nicht wissen." Das konnte sie wirklich nicht. Nun waren sie und Travis die einzigen, die davon wussten. Bevor wir weiter reden konnten klingelte es an der Tür.

„Komm mit, ich stelle dich jemanden vor.", grinsend nahm ich sie an der Hand mit zur Haustüre.

„Malik!", schrie ich erfreut und umarmte ihn. „Na, hat da mich wer vermisst.", brummte er gegen meiner Haare, während er mich an sich drückte.

„Ich wollte noch Tschüss sagen, bevor ich fahre." Ich nickte und löste mich von ihm.

„Fee, Malik, Malik, Fee." stellte ich die zwei kurz vor. Sie gaben sich kurz die Hand was irgendwie sehr komisch war, ich aber nicht weiter drauf einging.

„Wir sehen uns und war schön dich kennen zu lernen. Pass bloß auf, dass Travis ihr nicht das Herz bricht.", ermahnte Malik, Felizitas.

„Dann werde ich da sein und jede einzelnen Teilchen wieder zusammen kleben.", sagte sie Stolz und mein Herz erwärmte sich für einen Moment.

„Aw." Malik schaute uns verträumt an, weswegen ich ihn nur komisch anschaute.

„Adios Ladys, man sieht sich.", sagte er bevor er mich umarmte und verschwand.

„Der war irgendwie komisch.", sagte Felizitas, als die Tür ins Schloss fiel. Ich lachte und lief in die Küche, da ich vorhin noch nicht Fertig mit dem Kochen war und ich immer noch Hunger hatte.

„Möchtest du auch etwas?" Fee nickte und half mir beim Kochen. Als wir fertig waren, deckten wir zusammen den Tisch und setzten uns hin.

„Was ist jetzt eigentlich zwischen dir und Travis?"

Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich es echt nicht wusste, was wir waren. Ich meine, küssten Freunde sich einfach? Vor allem so oft?

„Ich verstehe euch nicht-" Fee machte eine kurze pause. „Ihr empfindet beide etwas für einander aber tut nichts dafür? Ich meine, wie unlogisch ist das bitte?" Fragend schaute mich Felizitas an.

„Ich habe keine Gefühle für ihn."

„Dein Ernst? Lüg dich nicht selber an, Blue!" Sie zeigte mit ihrer Gabel auf mich und fokussierte mich mit ihren Augen, was mir echt Angst machte.

„Wirklich.", versprach ich ihr, aber man konnte mir selbst nicht glauben.

„Okay, also hast du was gespürt als ihr rumgemacht habt?" „Geküsst.", verbesserte ich sie , weswegen sie mich ungläubig anschaute.

„Aja, aber hast du oder nicht?" Ich nickte zögerlich und wusste worauf das hinaus lief.

Felizitas schaute mich mit einem vielsagendem Blick an. „Fühlst du dich in seiner Nähe wohl, sicher und geborgen?" Ich nickte wieder.

„Ha! Sag ich es doch." Triumphierend schob sie sich eine Gabel mit essen in den Mund und grinste mich einfach nur dumm an. Wie kann man sich über sowas freuen.

„Ich weiß doch auch nicht.", brummte ich und aß etwas. Was war, wenn ich wirklich etwas für ihn fühlte und es nicht wirklich bemerkt hatte in letzter Zeit.

„Ich weiß wie sich das Anfühlt, glaub mir Blue. Es ist schön verliebt zu sein. Man fühlt sich wie auf Wolke 7."

„Kannst du auch mal im hier und jetzt bleiben?", fauchte ich sie an.

„Was für Wolke 7? Auf welchem Planeten lebst denn du?" Sie hatte eindeutig zu viel Kaffee oder so getrunken. Koffein tat ihr definitiv nicht gut.

Ich schüttelte den Kopf und räumte unsere Teller in die Spülmaschine und lief danach zusammen mit ihr ins Wohnzimmer.

„Was hört sich besser an Bluvis oder Travuely?"

Das war jetzt nicht ernst gemeint von ihr?

Ich schnappte mir ein Kissen und warf es direkt gegen ihren Kopf.

„Du weißt wo die Tür ist. "

Kiss me, Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt