51 | heiße Freundin |✅

59.7K 1.8K 678
                                    

Wäre ich Klara, wäre ich ihm um den Hals gefallen und hätte ihn geküsst.

Daher, dass ich Bluely Black bin und nicht Klara, saß ich plötzlich Kerzen gerade auf der Bank und wusste nicht was ich sagen soll.

Ich hätte niemals gedacht das Travis je etwas für mich empfinden würde geschweige denn sich mir gegenüber zu öffnen hätte ich noch weniger erwartet, als das er mir die Liebe gesteht.

„Tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich- das hier- ich meine- verdammt." Er fluchte vor sich hin und stand auf. Ich hingegen blieb immer noch sitzen und versuchte das zu verarbeiten, was er mir gerade gesagt hatte.

Mir hatte noch nie jemand direkt ins Gesicht gesagt, dass man sich in mich verliebt hat, aber dass das genau von Travis Greyson Collins kommt, hätte ich nie erwartet.

„Können wir gehen?"

Ohne auf mich zu warten zog er sich seine Kapuze über den Kopf, steckte die Hände in seinen Pullover und lief zu seinem Auto.

Hatte er mir gerade wirklich seine Liebe gestanden?

Mir war oft bewusst, dass ich was für ihn empfinde, aber mir war nie bewusst, dass ich ihn liebte.

„Travis.", flüsterte ich und drehte meinen Kopf komplett in seine Richtung, in die seine Silhouette verschwand. Wie von selbst stand ich auf und joggte ihm hinterher.

„Bleib stehen." Ich drehte ihn an der Schulter zu mir um aber er jedoch drehte sein Gesicht in eine andere Richtung.

„Sieh mich an." Travis riß seinen Arm aus meinem Griff und ging einen Schritt zurück, weswegen ich einen Schritt wieder auf ihn zu ging.

Mit meiner Hand zog ich seine Kapuze von seinem Kopf und sah das seine Wange leicht schimmerte.

Er weinte.

„Versteck diese Emotionen nicht vor mir." Mit meinem Daumen und Zeigefinger drehte ich seinen Kopf in meine Richtung und sah mehr als nur eine Emotion in seinen Augen und es machte mir Angst all seine Emotionen auf einmal zu sehen.

„Was bin ich eigentlich für eine Pussy und heule.", fluchte er und wischte sich über das Gesicht. Bevor er jedoch mit seinem Ärmel an seinem Gesicht ankommen konnte, nahm ich seinen Arm und zog ihn weg.

„Du bist keine Pussy, weil du Gefühle zeigst. Dadurch zeigst du, dass du ein Mann bist." Ich lächelte und merkte mal wieder den all bekannten Tränenschleier in meinen Augen auftauchen.

„Alles was du gesagt hast, das-"

„War kitschig ich weiß. Ich hätte das nicht sagen soll, weil du nicht das selbe wie ich fühlst. Ich meine sieh mich an? Ich bin der Junge dessen Vater ermordet wurde und Jahrelang flüchten musste. Wer will sich auch mit so jemanden-"

„Wag es dich die nächsten Sätze auch nur annähernd auszusprechen.", unterbrach ich ihn und wischte mir kurz über die Wangen. Wie ich aussah möchte ich nicht wissen.

„Jeder hat seine Geschichte, Travis. Deine Geschichte hat Narben hinterlassen, die nie verblassen werden." Ich strich mit meinem Daumen über seine Wange und auch kurz über seine Lippe.

„Wäre ich in so einer Situation wie du, wäre ich schon längst verzweifelt. Alles was du durch machen musste prägt dich und zeigt wie Stark du als Person bist. Ich meine, welcher 10 Jähriger Junge sieht das sein Vater umgebracht wurde und muss flüchten? Genau dieser Junge steht vor mir und ich werde alles was in meiner Macht steht, dich wieder Glücklich zu machen, denn ich habe mich auch in dich verliebt, Travis Greyson Collins."

Nach dem ich diese Worte ausgesprochen hatte, lagen plötzlich warme, weiche Lippen auf meinen. Ich fing an zu lächeln und vergrub mein Hände in seinen Haare um ihn näher an mich zu drücken. In diesem Kuss steckten all unsere Gefühle und es fühlte sich in meinem Bauch wie Explosionen an.

„Was machst du nur mit mir.", murmelte Travis und lehnte seine Stirn an meine.

Auf meinen Lippen schlich sich ein Lächeln und ich schaute auf. Travis hatte seine Augen geschlossen und versuchte anscheinend seine Atmung zu kontrollieren, da er öfters schwer ein und aus atmete.

Ich löste mich von ihm und sah nach oben.

„Perfektes Timing.", lachte Travis der mit mir den Schnee beobachtet, der auf uns herab fiel.

„Das kannst du laut sagen.", kicherte ich und nahm meinen Blick vom Himmel um Travis an zu schauen. Auf seinen Haare blieb der Schnee liegen und sie waren zerzaust. Seine Augen waren noch rötlich und seine Lippen angeschwollen. Ich biß mir auf die Unterlippe um mir ein lächeln zu unterdrücken.

„Hör auf damit.", murmelte er und kam mir näher.

„Mit was?", fragte ich und wusste nicht genau was er meinte, weswegen ich nervös weiter auf meiner Unterlippe kaute.

„Mit dem." Er küsste mich und zog somit meine Unterlippe von meinen Zähnen.

„Das macht mich verrückt und ich kann mich nicht mehr konzentrieren.", murrte er und ich wusste nicht warum, aber ich musste lachen.

„Lachst du mich gerade aus?", fragte er mich gespielt geschockt.

„Nein, ich doch nicht." winkte ich ab und lief an ihm vorbei, um endlich an das Auto zu kommen, da es allmählich kalt wurde.

Mit einem Ruck wurde ich nach hinten gezogen und knallte gegen seinen Oberkörper, weswegen ich kurz aufstöhnte.

„Das darfst du nur machen, wenn wir zusammen in einem Bett liegen.", raunte Travis in mein Ohr und legte seine Arme um meinen Bauch.

Empört schnappte ich nach Luft und drehte mich in seiner Umarmung um. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte- Ich wusste gar nicht was genau ich da gerade versuchte.

„Das sieht Süß aus."

Travis kniff mir in die Wange und schüttelte diese, wie es meine Oma immer wieder tat, wenn ich sie zu Gesicht bekam. Und bei meiner Oma tat es deutlich mehr weh, als bei Travis, worüber ich froh war.

Ich erinnerte mich daran, wie meine Oma mich als Baby mal in die Wange kniff und ich davon einen Fleck auf meiner Wange hatte. Es existiert davon immer noch ein Bild in unserem Fotoalbum.

„Über was denkst du nach?" , fragte Travis und strich mir eine nasse Haarsträhne hinter mein Ohr. Der Schnee hatte mittlerweile meine Haare durchnässt und meine Kleidung war auch nicht mehr so trocken wie davor.

Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und blickte ihn an.

Was waren wir jetzt?

Waren wir überhaupt was?

„Travis was wird das jetzt? Also das hier- Ich meine zwischen uns- sind wir- nein, ich meine-"

„Ja", antwortete er.

Obwohl ich so stotterte verstand er mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Wenigstens war diese Frage geklärt und es freute mich.

Travis Greyson Collins ist mein Freund.

Ich lächelte und wusste gerade nicht genau mit meinen Gefühlen um zu gehen, weswegen ich Travis zu mir herunter zog, der er immer noch um einiges größer war und küsste ihn. Mit dem Gedanken ihn küssen zu können egal wo wir gerade waren oder wann, konnte ich mich anfreunden.

„Und jetzt-"

Travis löste sich von mir und drehte mich um. Mit einem stoß stieß er mich leicht nach vorne und gab mir einen Klapps auf den Po.

„-steigen meine heiße Freundin und ich in mein Auto."

*

Auf der einen Seite liebe ich den Winter, aber auf der anderen Seite hasse ich ihn. Bei uns schneit es seit Tagen wie verrückt und wir haben es -12 grad um 6:00 Uhr, wenn ich aus dem Haus gehe.

Was mögt ihr mehr?

Winter oder Sommer?

Leonie <3

Kiss me, Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt