Kapitel 2

83 8 7
                                    

Leicht panisch deckten meine Mutter und ich den Tisch fertig. Es fehlte nicht mehr vieles, aber man konnte trotzdem sehen, dass noch nicht alles aufgetischt war.

Wir waren gerade noch dabei, einen Kuchen mit Zuckerguss zu bestreichen, als mein Vater in die Küche kam und zu meiner Mutter meinte:

,,Ich wollte dir noch sagen, dass die Winters eine halbe Stunde früher kommen werden. Stefan hat mir eben geschrieben und gefragt, ob das okay wäre."

Naja, dann fing der Stress an...

Meine Mutter hatte Zitat: ,,...noch überhaupt nichts fertig und dann muss noch der Tisch gedeckt werden, und, und, und..." , dabei hatte sie soeben den zweiten Kuchen aus dem Ofen geholt und es war eigentlich schon alles soweit bereit.

Also deckten wir den Tisch zu Ende und wurden gerade in dem Moment fertig, als es an der Haustür klingelte.

,,Isabella, hol bitte Liam aus seinem Zimmer! Die Gäste sind da."

Energisch strich Mum meiner kleinen Schwester ihr Kleidchen glatt, während sie dies zu mir sagte.

Als ich die Treppen zu Liam's Zimmer hoch hastete, hörte ich, wie mein Vater die Tür öffnete und sich alle gegenseitig begrüßten.

,,Liam, bitte komm jetzt runter! Die Winters sind da."

Mit einem Augenrollen kam Liam heraus.

Er war mittlerweile auch in einem Alter, in dem man nicht unbedingt große Lust verspürte, mit seinen neuen Nachbarn ein Kaffeekränzchen abzuhalten -ganz im Gegensatz zu Elina! Sie war immer ganz schrecklich aufgeregt, wenn Besuch da war. Für eine zweijährige war es eben ein Abenteuer.

Für meinen elfjährigen Bruder eher nicht. Ich nahm ihn grinsend am Arm und sagte:

,,Tja, da musst du jetzt eben durch. Wird schon nicht schlimm werden, es sind ja nur unsere Nachbarn."

Mit diesen Worten ging ich die Treppe wieder runter, um die Gäste ebenfalls zu begrüßen.

Doch hätte ich gewusst, was mich dort erwartete, wäre ich oben geblieben...

Ein Mittvierziger schüttelte mir die Hand und stellte sich als Stefan vor.
Er war der Vater der Familie.

Nachdem sich mir auch die Mutter
- Sabine - vorgestellt hatte gingen alle ins Esszimmer und Liam und ich blieben im Flur zurück.

Allerdings nicht allein...

Wie erstarrt blieb ich stehen.
Was ich sah, verschlug mir den Atem.
Ich hätte mit jedem gerechnet, aber nicht mit ihm.

Damian!

Ich hatte schon vorher eine Person aus dem Augenwinkel gesehen, als ich seine Eltern begrüßt hatte, aber ich hatte nicht realisiert, wer es war!

Als ich mich aus meiner Erstarrung gelöst hatte, flüsterte ich leise:

,,Du?!"

Da quatschte Liam dazwischen:

,,Also...ich geh dann mal... und lass euch alleine..."

Seine Augen wanderten von Damian zu mir, bis er mich ansah und etwas leiser -aber immer noch sehr laut- weitersprach.

,,Ich hör da nämlich schon etwas knistern..."
Und mit einem Augenbrauenwackeln ging er ebenfalls ins Esszimmer.

All the things we left behindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt