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I don't believe

that anybody,

feels the way I do

about you now

-Oasis

Louis|| Ich wache auf, da ich Geschirr klirren höre. Verschlafen öffne ich die Augen und reibe mir mit den Händen über diese. Mit einem Griff neben mich, stelle ich fest, dass Harry schon aufgestanden ist.
Auf seiner Seite des Bettes liegt eine Trainingshose von ihm, welche er mir rausgelegt haben muss. Diese ziehe ich an und trotte in die kleine Küche, in der ich drn Lockenkopf vermute.

Dort finde ich allerdings nicht ihn, sondern einen braunhaarigen, jungen Mann, welcher oberkörperfrei am Herd steht und versucht Rührei zu machen.

"Hey, du bist dann wohl Louis. Ich bin Liam, Harry's Mitbewohner", stellt er sich mir vor und streckt mir seine Hand entgegen, welche ich lächelnd ergreife.

"Ja, ich bin Louis. Schön dich kennen zu lernen", stelle ich mich ebenfalls vor. Immer noch müde lasse ich mich auf einen der Stühle am Tisch fallen und beobachte den Braunhaarigen beim kochen, nachdem er mir gesagt hat, dass Harry beim Bäcker Brötchen holen ist.

Irgendwie erinnert Liam mich an einen riesig großen Teddybär mut seinen braunen Augen und seinem ebenfalls braunen, weich aussehenden Haar. Er hat so eine beruhigende, sanfte Art.
Durch seinen muskulösen Körper wirkt er auf Fremde wahrscheinlich eher bedrohlich, aber eigentlich kann er keiner Fliege etwas zu Leide tun.

"Fuck!", reißt er mich aus seinen Gedanken und erschrocken blicke ich zu ihm. Panisch hält er die Pfanne in die Luft und dreht den Herd aus.
Das Rührei darin sieht nicht mehr gebraten aus, sondern eher verbrannt. Ein stechender Geruch zieht durch die Küche.
Schnell stehe ich auf und öffne das Fenster, damit der Rauch heraus ziehen kann.

"Soll ich dir helfen?", frage ich ihn schmunzelnd und er dreht sich mit der Pfanne in der Hand zu mir um.

"Das wäre echt cool von dir, dann kann ich mir etwas anziehen gehen. Curly sollte auch bald wiederkommen", sagt er und verschwindet im Flur. Leicht grinsend wegen dem Spitznamen für Harry stelle ich mich an dir Küchenzeile und schlage fünf neue Eier in dir Pfanne.

Als die Rühreier fast fertig sind, höre ich, wie sich ein Schlüssel im Türschloss umdreht. Kurz darauf betritt der Lockenkopf dir Küche.
"Ich dachte du würdest noch schlafen und Liam macht Frühstück. Wie geht es dir?", fragt er und legt seine Arme um mich, was mir eine Gänsehaut beschert, als sein Atem meine Haut streift.

"Alles gut. Liam zieht sich nur kurz etwas an, nachdem er das erste Frühstück hat anbrennen lassen." Langsam drehe ich mich in seinen Armen um und sehe, dass er mich fragend ansieht und fragt, ob er nichts anhatte.

"Natürlich hatte er etwas an, nur eben kein Oberteil", leicht gequält versucht er weiter zu lächeln und ich kann nicht anders als breit zu grinsen und ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.
"Mach dir keine Sorgen, Harry. Du bist sowieso der Heißeste."

"Hat man es mir so sehr angesehen?", fragt er mich und ich nicke als Antwort. Schlagartig wird er rot und vergräbt seinen Kopf an meiner Brust.

"Hey ihr beiden Turteltauben, ich will euch ja nicht stören, aber ich hätte schon hunger", gibt Liam von sich, als er zurück in die Küche kommt. Harry hebt seinen Kopf wieder und wird noch röter, als er vorher schon war.

Vorsichtig schiebe ich ihn weiter zum Tisch und setze mich nach ihm auf einen der Stühle. Am Anfang essen wir alle schweigend, was uns allen etwas unangenehm scheint, denn der Lockenkopf schaut nervös zwischen Liam und mir hin und her, bis er anschließend die peinliche Stille bricht.

"Das Rührei schmeckt gut, Boo."
"Danke", nuschele ich zurück und wende meinen Blick mit einem Lächeln auf den Lippen ab. Sein Mitbewohner grinst uns abwechselnd wissend an und zieht amüsiert eine Augenbraue hoch, als er sieht, dass mein Blick auf ihm ruht.

Schlussendlich schaffen wir es doch noch ein anständiges Gespräch zu führen und ich lerne Liam besser kennen. Ich erfahre zum Beispiel, dass er schon ein Jahr länger als Harry in London lebt, an der Uni Sport und Musik auf Lehramt studiert und sein alter Mitbewohner ausgezogen ist, weshalb er den jüngeren Lockenkopf in die WG aufgenommen hat.

Im Gegenzug erzähle ich von meinem Job, meiner Familie und meinen Hobby, dem Fußball spielen.
"Du musst unbedingt Niall kennen lernen", beteuert er immer wieder. "Er spielt Fußball zwar nicht in einer Mannschaft, aber es ist wirklich verschwendetes Talent bei ihm, wenn es keiner sehen würde. Vielleicht kannst du ihn ja mal mit zum Training nehmen."

"Wenn er das möchte, gerne", stimme ich zu. Da dieser Niall gut mit Harry und Liam befreundet zu sein scheint, muss er ja ganz nett sein.

Nach dem Frühstück räumt Harry die Küche auf und nimmt auch keine Hilfe von seinem Mitbewohner oder mir an, weshalb wir ihn letztendlich einfach machen lassen. Er begründet sein Handeln damit, dass er ja 'nur' Brötchen holen war und sonst nicht weiter beim Frühstück machen geholfen hat.

"Louis, kannst du mal kurz kommen?", fragt Liam mich und etwas verwirrt laufe ich zu seinem Zimmer und trete nach einem kurzen Klopfen ein.

"Hör zu, ich merke, dass du mehr von Harry willst, als da im Moment zwischen euch ist und ich werde dich dabei auch voll und ganz unterstützen, weil ich sehe, wie gut du ihm tust und wie toll du ihn behandelst. Ich will dir nur sagen, dass ich ihn beschütze und wenn du ihn verletzt, werde ich dich mehr verletzen, egal wie sympathisch du mir bist. Verscherz es dir mit Harry nicht, er ist sensibel. Den ersten Fehler wird er dir verzeihen und jeden weiteren auch, solange, bis er irgendwann daran zerbricht."

Verdutzt blicke ich in sein ernstes Gesicht. Ist es wirklich so offensichtlich, dass ich mich in den Jungen mit den süßen Locken und dem strahlensten Lächeln der Welt verliebt habe? "Glaub mir, man sieht es euch an. Wahrscheinlich sehen es alle nur ihr selbst nicht, weil ihr buchstäblich 'blind vor Liebe' seid. Das ist ja schlimmer als in allen Büchern und Filmen", erklärt er mir.

Okay, dann geht es jetzt nur noch darum, Harry davon zu überzeugen, mit mir auf ein Date zu gehen, damit wir uns näher kommen können. Was könnte man denn machen? Kino ist doof, da kann man sich gar nicht unterhalten. Restaurant ist viel zu klischeehaft und außerdem sind dort viel zu viele Leute um einen herum.

Ich glaube ich hab's! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Harry die Idee auch gut finden wird.

[1049 Wörter]

Strawberry and Cigarrets -L.S. [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt