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So come

a little closer

-Bleachers

Louis// Noch am gleichen Tag nehme ich mir vor, alles für das Date zu planen und wenn alles klappt auch schnell Harry zu fragen. Aber nur persönlich, wer möchte schon eine Einladung per Nachricht bekommen? Das würde so wirken, als würde ich mich nicht trauen ihn persönlich darauf anzusprechen.

Zuhause lasse ich mich auf mein Sofa fallen und ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche. Schon nach ein paar Minuten geht mein Gesprächspartner ans Telefon. "Hey Maria, hier ist Louis. Ich habe da ein Anliegen. Und zwar geht es um...", erkläre ich ihr mein Vorhaben. Sie scheint sehr begeistert von meiner Idee und beteuert auch immer wieder, wie sehr Harry sich darüber freuen wird.

"Das wird alles perfekt. Ich kümmere mich darum, dass alles rechtzeitig fertig wird.. Wenn er dir noch nicht komplett verfallen ist, wird er es spätestens danach sein, Schätzchen." Ich verabschiede mich noch von ihr und muss ihr versprechen, dass ich morgen pünktlich zur Arbeit komme.

Um alles perfekt zu machen, brauche ich auch noch die Hilfe von Liam, denn er ist der einzige, der Harry davon abhalten kann, sich am Freitag Abend etwas vorzunehmen. Gut, dass wir noch Nummer ausgetauscht haben, bevor ich heute gegangen bin.

Hey Liam, kannst du Harry davon abhalten, sich am Freitag Abend etwas vorzunehmen, nur bis ich das mit ihm geklärt habe? Ich will ihn auf ein Date einladen. Louis

______

Pünktlich, wie ich es Maria versprochen hatte, stehe ich am nächsten Morgen im Café und warte auf die erstem Kunden, die ich bedienen kann. Kurz bevor in der Universität die ersten Vorlesungen anfangen, kommen die ersten Studenten und kaufen ihren morgendlichen Kaffee. Auch Harry ist unter ihnen und winkt mir zögerlich zu, als er sieht, dass ich hinter dem Tresen stehe. Nur noch drei andere Studenten sind vor ihm und ich merke, dass sein Blick die ganze Zeit auf mir ruht und er beobachtet, was ich tue.

"Hey Lou", begrüßt er mich und ich merke an seinem Blick, dass er am liebsten um die Theke herum kommen würde, um mich zu umarmen. Ich würde allerdings lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht genau so gehen würde.

"Hey Haz. Ich hab gerade nicht so viel Zeit. Kommst du heute in deiner Mittagspause nochmal vorbei?", frage ich ihn, als ich ihm seine typische Bestellung reiche, die ich schon zubereitet hatte, als ich gesehen habe, dass er hier ist.

"Ich hab gerade selber nicht so viel Zeit. Meine Vorlesung fängt in 15 Minuten an. Danke Louis, bis gleich. Ich bin in meiner Mittagspause wieder da", versichert er mir und wirft mir eine Kusshand über die Schulter zu.

Verdutzt blicke ich ihm hinterher und werde rot, bis der nächste Kunde mich aus meinen Gedanken an den Lockenkopf reißt und seine Bestellung aufgibt.
Die Frau scheint schon leicht genervt und schaut mich säuerlich an, als ich ihr ihren Kaffee gebe und Geld fordere.
Denkt sie jetzt, dass sie Rabatt bekommt, nur weil ich nicht direkt auf sie reagiert habe?! Das ist echt dreist.
Kellner sind auch nur Menschen, die Geld verdienen wollen.

Nach seiner Vorlesung steht Harry wieder pünktlich in dem kleinen Café und setzt sich an die Theke, sodass er mich gut beobachten kann.

"Da kannst Pause machen", ruft Maria mit über die Lautstärke der Gäste zu und selig grinsend lasse ich mich neben den Lockenkopf auf einen Barhocker fallen.

"Na?", fragt er mich nun ebenfalls grinsend.
"Hey", antworte ich ihm. Seine Augen ziehen mich wie immer in einen Bann und ich versinke in ihnen.
Wie kann man nur so schöne, klare Augen haben?

"Lou? Lou!", reißt er mich aus meinen Tagträumen und wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her. Verwirrt blicke ich in sein Gesicht und sehe, dass er grinst.

"Was ich dich fragen wollte...", beginne ich, stocke dann aber doch. Ist es der richtige Moment? Ach, scheiß drauf, jetzt oder nie!

"Gehst du mit mir Freitag Abend auf ein Date?"

"Was?", fragt Harry verdutzt und schaut mich ungläubig an. Genau Harry, so fühle ich mich gerade auch. Ungläubig, ich habe es wirklich getan.

"Gehst. Du. Mit. Mir. Auf. Ein. Date?", frage ich nochmal extra langsam und schaue ihn abwartend an.

"I-ich? Du mit mir auf ein Date? Ja-ja klar", antwortet er mir.

"Danke Harry, danke! Du bist der Beste", rufe ich, merke dann aber direkt wieder, dass wir mitten im Café sitzen und falle ihm um den Hals.
Vielleicht nicht nur, weil ich so glücklich bin.
Vielleicht auch, weil es mir peinlich ist, dass ich so durch dir Öffentlichkeit geschrien habe und mein Gesicht nun einen rötlichen Ton angenommen hat.

"Ich muss wieder los, okay? Ich habe dich lieb und wir schrieben. Freitag Abend passt mir und dank Liam nochmal, ich glaube er ist traurig, weil er unsere WG-Abend alleine verbringen muss", teilt er mir mit und verschwindet aus dem Café, nachdem er mich noch einmal in den Arm genommen hat.

Seufzend erhebe ich mich von dem Hocker und mache ich mich wieder an die Arbeit.
Als Maria uns ich uns kurz hinter der Theke treffen, da wir beide eine Bestellung zubereiten, sagt sie, dass Harry und ich sehr süß zusammen sind und sie hofft, dass das mit uns klappt.

Ich nicke alles nur mit einem Lächeln ab, ja vielleicht ist diese Reaktion fies, aber das alles ist mir nicht geheuer.
Maria erinnert mich schon viel zu sehr an meine Großmutter und das ist in unserer Familie kein guter Ruf.

Der Unterschied zwischen den beiden ist nur, dass meine Großmutter es wahrscheinlich nie okay finden wird, dass ich schwul bin. Dafür ist sie viel zu katholisch und zu alt. Sie hält immer noch an dem Glauben fest, dass Männer und Frauen zusammen gehören und gleichgeschlechtliche Beziehungen verboten werfen sollten.

Bei meiner Mutter und meinem Stiefvater sieht es da schon ein bisschen anders aus. Bei ihnen kann ich mir gar nicht vorstellen, wie sie reagieren werden. Mum findet es bestimmt nicht schlimm, aber Dan konnte mich noch nie wirklich leiden.

Meine Schwestern werden es entweder cool und süß finden oder es noch nicht verstehen, weil sie zu klein sind.

Ja, meine Familie ist nicht ganz normal und ja, das Leben war auch nicht immer einfach mit ihnen und in manchen Punkten hätte ich mir schon etwas mehr Unterstützung erhofft.
Aber ja, ich sehe sie trotzdem noch als meine Familie und ich habe sie trotzdem noch alle lieb.

[1069 Wörter]

Strawberry and Cigarrets -L.S. [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt