Kapitel 3

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Die 2 Tage bis zu der Abschlussfeier der Mittelstufe konnten alle kaum erwarten. Alle waren gespannt, was Frau Rose sich für eine Überraschung überlegt hatte. Nur Sprotte wollte sich nicht darauf freuen. Mit ihren Freundinnen war grade absolute Funkstille.
In der Schule standen sie zwar zusammen, aber sobald Sprotte sich näherte, hörten sie sofort, auf sich unterhalten. Sie konnten Sprottes Verhalten einfach nicht mehr ertragen, sie verstanden auch nicht, warum sie sich so gegen ihre Gefühle stellte.
Es war wie damals, als sie und Fred zusammen kamen. Nachdem er sie heimlich geküsst hätte, wollte Sprotte einfach nicht einsehen, dass sie verliebt war, selbst nach der Heimkehr vom Reiterhof nicht. Erst eine sehr ernste Unterredung mit ihr ließ es sie endlich einsehen. Doch die 4 Mädchen hatten einfach keine Lust, nochmal ihre ganze Energie darauf zu verschwenden.

Aber dass sie nicht mit ihr sprachen, machte Sprotte wenig aus. Die beiden letzten Tage sahen sie sowieso nur 2 Filme und danach durften sie schon nach Hause. Und vom Wohnwagen hielt sich Sprotte auch schweren Herzens fern, denn die echten Hühner fehlten ihr schon.

Mit wenig Begeisterung ging sie also am Abend alleine zu Frau Roses Adresse. Es war Sommer, also würde das Event in ihrem Garten stattfinden und sie staunte nicht schlecht, als sie diesen betrat. Es war ein wunderschöner, völlig grüner Garten, der direkt an die Terasse anschloss. Sie besaß sogar einen Teich und eine kleine Grillstelle.

'Wow als Lehrer verdienst du echt ordentlich Geld!', dachte sie nur. Sie sah auch, dass sowohl ihre Freundinnen, als auch die Jungs schon da waren, allerdings völlig isoliert voneinander. Keiner würdigte die andere Gruppe auch nur eines Blickes. Nur die beiden Pärchen unterhielten sich gelegentlich kurz miteinander.

"Siehst du da kommt Sprotte, man ich bin immernoch sowas von sauer auf sie, sie hat mich einfach nur angeschrieen, obwohl ich ihr doch nur die Augen öffnen wollte!", Frida war garnicht begeistert ihre eigentlich beste Freundin zu sehen, doch das wollte Willi nicht so stehen lassen.

"Ach Frida jetzt übertreib nicht, kannst du dir vorstellen wie es ist, jemanden gleichzeitig mehr als alles andere zu wollen und diese Person gleichzeitig zu hassen? Natürlich liebt sie ihn noch, die beiden waren 2 Jahre lang zusammen, solche Gefühle verschwinden nicht so schn...", schnell brach er den Satz ab, als ihn auffiel, was er da sagte. Dasselbe konnte man ja auch über ihn und Melli sagen, dabei hatte Frida da eigentlich keinen Grund zur Eifersucht.
Schnell sprach er weiter, bevor sie etwas sagen konnte.

"Ich denke ihr ist natürlich klar, dass die ihn noch liebt, aber das ist einfach ein Schutzmechanismus. Grade jetzt hätte sie dich dringend nötig und zwar nicht in einem Streitgespräch, sondern mit freundlicher Unterhaltung. Oder willst du, dass die beiden für immer unglücklich sind?".

Frida war überrascht von seinen Worten, so kannte sie ihn garnicht, er war ja eigentlich kein Mensch der großen Worte, dass er so romantisch sein konnte, war ihr neu. Irgendwie fand sie ihn so richtig süß. Doch trotzdem war sie noch gekränkt.

"Ich überlege es mir vielleicht mal, aber sie muss sich schon entschuldigen."

Doch bevor sie weiter ihren Standpunkt vertreten konnte, wurden alle von Frau Rose unterbrochen, die ans Rednerpult getreten war und allen ein Zeichen gab.

"Hallo liebe Klasse,
Willkommen bei mir daheim, ich bin froh, dass tatsächlich alle gekommen sind. Wieder ist ein Schuljahr vorbei, wieder hab ich euch und ihr mich ein Jahr lang ertragen und ich dachte, es wird Zeit, dass wir uns auch mal außerhalb der Schule sehen. Nun habt ihr die 10. Klasse abgeschlossen und seit offiziell frei, ab jetzt müsst ihr nicht mehr zwangsweise zur Schule gehen. Die Klassenfahrt vor einem Monat, fand ich zumindest, war schon ein sehr gelungener Abschluss, aber jetzt treffen wir uns zum ersten Mal hier, so ganz privat.", begann sie ihren Monolog.

Die wilden Hühner in DänemarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt