Kapitel 13

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Erzähler POV

Mit einem lauten Zischen blieb die Bahn plötzlich stehen. Sie waren wieder daheim angekommen.

Steve, der bereits aufgestanden war, um seinen Koffer aus dem Ablagefach zu holen, hatte das nicht kommen sehen und kegelte die Person neben ihm fast noch mit um, als ihn der Schwung zum hinfallen brachte.

Amüsiert sahen ihn seine Freunde an, doch er fand das überraschenderweise nicht so witzig.

"Haha, guckt nicht so blöd, helft mir lieber auf!", guckte er v.a. Fred und Willi an und hielt sich den Kopf. Bei seiner Bruchlandung war er mit dem Kopf gegen den Koffer seines Nachbarn gefallen.

"Ist ja schon gut, du Tollpatsch.", sagte Fred immernoch lachend und er und Willi reichten ihm eine Hand und halfen ihrem Freund hoch.

Der wurde, als er wieder stand, sofort von seiner Trude in die Arme geschlossen, die sich als einzige Sorgen gemacht hatte, dass sich ihr Liebling verletzt haben könnte.

"Siehst du, wenn du so eine tolle Pflege bekommst, brauchst du ja garnicht zu jammern!", entgegnete Willi ihm.

"Naja ist schon gut, holt eure Koffer, damit der Zug nicht weiterfährt, bevor wir ausgestiegen sind!", sagte Steve, immernoch etwas sauer, aber dann ging er mit Trude an der einen und seinem Koffer an der anderen Hand voran Richtung Ausgang.

Für den Rückweg hatten sie beschlossen, die Bahn zu nehmen, einfach weil sie entspannter und billiger war als zu fliegen. Und viel Zeit schenkten sich die Wege auch nicht.

Sprotte, die natürlich als letzte der Gruppe unterwegs war, hatte Mühe rechtzeitig zur Tür zu kommen, doch mit Freds Hilfe, der wieder beide Koffer trug, kam sie gerade noch so aus der Bahn.

"Seht nur Sprottes edlen Kammerdiener!", sagte Wilma augenrollend und erntete von ihr dafür nur einen bösen Blick.

Die Kolonne setzte sich langsam in Bewegung Richtung Unterführung, denn natürlich waren sie auf dem hintersten Gleis angekommen.

Der Heimweg hatte jetzt den halben Tag gedauert, mehr als 7 Stunden hatten sie in diesem Zug verbracht. Es war zwar ein ICE gewesen, aber dennoch mussten sie zusätzlich an einigen Stellen lange warten, bis sie endlich weiter konnten.

Die ganze Fahrt über hatten sich Sprotte und Fred immer wieder diese komischen Blicke zugeworfen, aber beide wussten jetzt nicht wie es weitergehen sollte, beide waren mit der Situation überfordert.

Nach ihrem letzten ersten Kuss, denn es war ja quasi ein Neustart, hatte Sprotte weiter auf stur geschaltet, auf dem Reiterhof damals, war sie sich fast sicher gewesen, dass sie in ihn verliebt war, doch zuhause wollte sie davon nichts mehr wissen.
Fred hatte damals oft versucht, sie zu einem Treffen einzuladen, ins Kino oder auch nur zum Eis essen.

Doch erst Frida und Melli hatten Sprotte dazu überreden können zuzusagen.
Sie hatten sich im Park getroffen, er hatte auf sie gewartet mit einem Strauß Rosen, was eigentlich garnicht sein Ding war und ihrs auch nicht, und hatte sie einfach gefragt, ob sie seine Freundin werden wollte.

Sie hatte einfach nur gelächelt und dann hatte er sie geküsst.
Doch dieses Mal hatte es keiner ihrer Freunde mitbekommen.

Fred hatte sich wirklich überlegt, nochmal genau das Gleiche zu tun, aber irgendwie dachte er, es wäre diesmal auch ihre Aufgabe, sich etwas zu überlegen.

Eigentlich hatten die Banden ja noch vor, den Tag gemeinsam zu verbringen, doch irgenwie waren alle kaputt. Die 7 Stunden im Zug schlauchten mehr als gedacht.

Als sie im Inneren des Bahnhofs angekommen waren, blieben sie alle nochmal stehen.
Sie sahen sich alle fragend an, doch keiner wollte als erster der Spielverderber sein.

Die wilden Hühner in DänemarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt