Pov Aly
Deprimiert stach ich kleine Erbsen auf meine Gabel, nur um sie wieder runter zu schütteln.
3 Tage war emma schon weg und mein Leben ging jetzt schon Berg ab, die Schule lief scheiße, eine 4 nach der anderen.
Hätte ich mein Abitur mal nicht so schleifen lassen wäre ich jetzt wohl besser dran, aber was will man machen ausser das ganze Procedere jetzt noch einmal zu durchstehen, doch wie es aussieht werd ich wohl abermals durchfallen.
Schon nach den Herbstferien würden die ersten Prüfungen beginnen und ich hatte nicht einmal gelernt.
Emma ist seit dem Kindergarten für mich da, auch wenn wir damals oft stritten waren wir immer wie zwei Schwestern, die eine ist ohne die andere verloren.
Doch jetzt war denke ich die, die ohne die andere verloren ist.
Emma geht es schließlich gut bei ihren Eltern, dort wo sie nun schon 3 tage verweielte.
Gedankenverloren schnipste ich die kleinen grünen Erbsen über den Tellerrand.
Es sah lustig aus wie sie über den Tellerrand hinaus auf den Küchenboden sprangen.
Doch so wie sie sprangen, sprang auch mein blick zur Uhr und erkannte das es bereits 7:49 war.
Hastig sprang ich auf, zog mir schnell ein lockeren Pulli und ne dunkle Hose an.
Rannte ins Bad und flog fast auf die fresse bei dem versuch Zähne putzen und rennen zu verbinden.
Fertig!
Ich riss die Haustür auf und schlug sie sekunden später zurück ins Schloss.
Handy raus, Routenplaner an.
So fix ich konnte schloß ich mein Fahrrad ab und fuhr durch die vernebelten straßen Aachens.
~
Als ich ankam hörte ich schon laut die Schulklingel schellen.
Ich warf mein Fahrrad in den Ständer und rannte wie beklobt zu raum 12C.
Angekommen machte ich sachte die Tür auf und schlich zu meinem Platz.
"Ah frau Kirchner schön das sie uns auch noch mit ihrer Anwesenheit beglücken"
Ich setzte mich schnell und sah unsere Lehrerin entschuldigend an.
"Tut mir leid, kommt nicht wieder vor"
Sie nickte und sah mich streng an.
"Holt bitte die bücher der allgemeinen Mathematik herraus und schlagt sie auf seite 79 auf, dort solltet ihr zu heute die aufgaben A bis M lösen."
Ich krammte flink in meiner Tasche nach dem buch, zog rs hervor und schlug es auf.
Na ganz toll, ich hatte nicht mal eine gelöste Aufgabe vor mir stehen.
"Frau kirchner, lesen sie uns doch bitte die erste Aufgabe mit Lösung vor"
Ich schluckte stark und begann stotternt zu lesen:"ermitteln sie den Wert und die Quadrat zahl aus 189,45, wenn sie dies haben nehmen sie die Summe doppelt, schreiben sie alles genau auf, viel erfolg und äh das Ergebniss hab ich leider nicht"
Fügte ich kleinlaut hinzu.
Oh man heut klappte auch echt nicht's.
Die restlichen 35 Minuten des Unterrichts verbrachte ich damit, frau schulz zuzuhören, gott war das langweilig.
Als nästes kam der gute alte Chemie Unterricht ran, hier schrieben wir natürlich einen Test, was auch sonst.
Wer verkackte und wusste absolut nichts? Ich.
Aber ey wenigstens hatten wir jetzt immer schon nach der 2ten Stunde Pause.
Also ließ ich mich auf eine der Bänke an der Schule sinken, kurz Augen zu.
"Na Schlampe"
Kann der Tag eigentlich noch katastrophaler werden?
"Na Pissnelke"
Er strich sich mit der Zunge über die lippen und grinste ekelhaft, ja eindeutig Niko.
Er kam mir näher, seine Kumpels hinter sich.
Bevor ich mich besinnen konnte traf mich ein heftiger schlag auf der wange.
"Das war dafür das du sone Schlampe bist"
Geschockt sah ich ihn an, was zum war das?!
"S-spinst du vollkommen?"
Bevor er nun richtig gucken konnte, schlug mein Fuß in seine Kronjuwelen.
Er riss die augen auf, ich grinste ihn belustigt an.
"Leg dich nicht mit mir an Freundchen"
Siegessicher wollte ich zum Pausenklingeln an den 10 Jungs vorbei.
"Los!"
Es ging alles viel zu schnell um es zu erklären, ich lag auf einmal auf dem Boden, mein Bauch schmertzte, grade konnte ich noch mein gesicht schützen, als drei der Jungs auf mich einschlugen.
Pausenaufsicht?! Hallo?
Wimmernt lag ich nun auf dem kühlen asphalt des Kiesbodens.
Allein.
Ich richtete mich langsam auf, mein Körper schmertzte unnormal.
Nachhause, schnell.
Ich humpelte langsam zur Straße vor, holte mein Handy hervor und wählte die Nummer des taxiunternehms in Aachen.
Wenige Minuten später fuhr auch schon eines der gelben Autos vor, ich nannte ihm meine Adresse, lehnte mein Gesicht an dei kalte Scheibe und spürte die langsam rollenden Tränen auf meiner Wange.
"Das macht dann 25,70"
Ich gab ihm sein Geld und schleppte mich die letzten Meter zu Emmas und meiner Wohnung.
Hatte ich etwa in der Küche das Licht angelassen oder war-"alyyy"
Emma rannte auf mich zu und viel mir stürmisch in die Arme.
"Emma"
Bekam ich nur noch hervor, mein Körper sackte in sich zusammen.
Ich sah nur noch Schwarz, hörte Emmas Stimme dumpf schreien dann war schluss mein Geist gab endgültig auf.
~
Als ich aufwachte lag ich auf der Couch, neben mir ein kleiner Tisch auf diesem standen soweit ich es erkennen konnte Asperin und Wasser.
Autsch, mein Kopf brummte als hätte ich 30 Bier gesoffen.
Ich stand auf und spürte sofort den schmerz aufkommen.
"Aly!"
Emma kam zu mir und stützte mich leicht.
"Hey, was zum ist passiert, du hast überall blaue Flecken"
Wir setzten uns nachdem sie noch Tee und Schoki geholt hatte auf die Couch.
Wie früher, nur sie und ich.
Aly Realität!
"Hab mich mit paar Jungs gekloppt"
Murrmelte ich.
"DU HAST BITTE WAS?!"
"Niko und seine Arschloch gang"
"Ach aly...wir zeigen die gleich Morgen an, die spinn ja!"
"Nein emma, ich hab ihn ja auch einmal oder so getreten.
"Bitte?!"
Ich schwieg und versuchte gezwungen zu lächeln.
"Aly...da ist noch was.."
Sie sah ernst zu mir.
"Hm?"
"Aly wie lang soll das noch so weiter gehen? Ich hab dich echt lieb und du bist und bleibst meine aller aller beste Freundin aber so gehts nicht weiter! Ich kann das einfach nicht mehr, ich kann nicht jeden Tag etliche Job anfragen ablehnen nur um hier bei dir zu bleiben bis du dein Abi hast.
Ich kann ebenfalls nicht jeden Monat die miete für UNSERE Wohnung von meinen Eltern zahlen lassen! Ich weiß das sie es uns angeboten haben aber langsam reicht es.
Wir sind beide alt genug um auf eigenen Beinen zu stehen, aly wach auf wir sind keine 17 mehr, wir können nicht 24/7 mit eiander verbringen.
Du weißt ja das wir über die Herbstferien zu meinen Eltern nach Mexico fliegen und ich werde dort bleiben, ich weiß noch nicht für wie lang aber ich habe dort ein gut bezahltes Job Angebot bekommen und...ich habe es angenommen.
Die zwei Wochen können wir noch zusammen in mexico in einem der Ferienhäuser meiner mom wohnen, doch dann wirst du hier her zurück fliegen, glaub mir es tut weh dir das alles genau jetzt zu sagen aber es ist besser glaube mir."
Heiße tränen liefen über meine Wangen, sag mir das es nicht wahr es.
Sie ist das letzte was mir bleibt, verdammt ich habe keinen mehr!
Meine mom ist schon bei meiner geburt gestorben, mein bruder nahm sich in jungen jahren das leben und mein dad...starb bei einem millitärischen Einsatz, aly war alles was mir je blieb, sie war immer da, egal was war wir haben alles zusammen durchgemacht.
Ohne sie kann ich nicht leben...
