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Pov Julien

Mein knurrender Magen erweckte mich aus meinem herrlichen Schlaf, unbeholfen versuche ich meinen Wecker zu greifen, was mir nach fünf Anläufen auch gelingt; 11:36.
Es war schon Mittag und ich lag noch im Bett, was war mit dem Video? Es musste heute hoch! 23.11, in ein paar Stunden, es waren nur noch ein paar Stunden bis es wieder zuspät war noch irgendwas hochzuladen, dann hieß es dumm gelaufen und auf Samstag schieben.
Und nocheinmal knurrte mein Magen, wiederwillig stand ich also auf und ließ mich sofort wieder auf mein Bett fallen, heillige scheiße, das waren keine Kopfschmerzen das war ein Höllenfeuer das in meiner Stirn zu sitzen schien.
Versuch zwei des aufstehns gelang, alles ganz vorsichtig und langsam, warum auch nicht, Zeit lassen passte ja grad so gut, für das Tempo könnt ich mir gleich eine knalln.
In der Küche angekommen stellte ich Toast und Nutella raus, Teller durfte heut fehln.
Nach dem achten Brot begann ich alles aufzuräumen und mich schließlich hoch zu begeben, arbeiten.
Jetzt war ich also 30, hatte mir das Leben quasi schon versaut, Freunde und Bekannte mit meiner schlechten Laune vertrieben.
Ich arbeitete bis knapp 16 Uhr, lud das fertige Video hoch und machte mich an meinen Stapel voller Papierkram, dabei hörte ich wohl nicht wie Jemand unten die Tür öffnete und leise hochkam.

"Alles guteee ju"

Hörte ich mit einem mal hinter mir, ich fiel vor Schreck halb vom Stuhl und war schon innerlich am Fluchen über die Person die meine idyllische Ruhe störte, als ich erkannte wer es war erhellte sich meine Miene zu einem freundlichen Lächeln.

"Anni"

Ich stand auf und wollte sie umarmen als ich den Pizza Karton in ihren Händen erspähte, fragend sah ich sie nun an worauf sie grinsend sagte:"Geburstags Kuchen schien mir zu unkreativ"

Wir lachten und begaben uns runter zur Couch.

"Sekt?"

Sie schüttelte den Kopf, ich begab mich runter und kam wenige Minuten später mit einer Flasche Sekt wieder hoch.

"Wo ist eigentlich der Rest?"

Ich lachte ironisch auf, ich hatte sie "vertrieben" wie mans nimmt, ich erinner mich an denn gestrigen Abend noch genau, ich hatte sie alle samt zusammen gebrüllt und anschließend rausgeworfen, warum? Das weiß ich selbst nicht.
Vielleicht war es der Alkohol der all das fürsorgliche gelabere erstickte und mit Wut bekämpfte, vielleicht war es aber auch mein Ego das die Hilfe und die ganzen Lieben Worte abprallen ließ.

"Ham heut frei"

Murrmelte ich, ja es war eine Lüge, aber was sollte ich tun.
Anni sah mich durchdringend an, als wusste sie genau das ich gerade log.
Doch anstatt nun auf mich einzuhacken lengte sie das Thema auf einen guten Film.
Wir redeten gefühlte Stunden, über Gott und die Welt bis dann die Pizza leer war, ebenso der Sekt.

"Ich brauch noch ne' Flasche"

Ein leichtes lallen zog sich durch meine Stimme, ich spührte wie der Alkohol meine Sinne langsam betäubte, ich brauchte mehr!

"Bist du sicher? Du hast die ganze Flasche getrunken das reicht doch"

Das Gespräch kippte augenblicklich, meine Stimmung wechselte zu wütend, wütend darauf das sie mir befahl was ich zutun und zulassen hatte.
Ich ging runter holte mir eine neue Flasche und trank sie.
Doch das war nicht genug es folgte Glas um Glas.
Dann stand da wie aus dem nichts Anni, ich spührte ihre Hände an meinen Schultern die mich wegzerren wollten.
Mein Kopf dröhnte ich taumelte zur Treppe, stolperte und fiel nach vorn.

Hate At First Sight Where stories live. Discover now