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Dumpf und hohl schlagen zwei Hände in Pullover verpackt gegen die weiße Wand.
Obwohl, die Wand zeichnete rote Abdrücke und kleine Einschläge, wie das wohl geht? Eine feste Wand gegen zwei Fäuste die im Takt schlugen.
Die Dunkelheit die im Haus herrscht ist erdrückend, als wäre die Zeit hier schon lange stehn geblieben, als lebe keine Menschenseele in diesem rießigen Haus über dessen Dach sich eine leichte Schneedecke gelegt hatte.
Mittlerweile ist es Oktober, seit Wochen waren die Türen des Hauses nicht geöffnet worden, selbst die Nachbarn spielten zeitweise mit dem Gedanken die Polizei zu rufen, sie dachten wohl ihr armer Nachbar hätte sich mittlerweile das Leben genomm.
Doch dem war nicht so, Julien lebte, allein in seinem Haus aus Lügen.

"Erkältung"
"Ach nur Kopfschmerzen"
"Kurze Pause"
"Migräne"
"Magen Darm"
"Die Grippe"
"..brauch nur meine Ruhe"

Tag ein Tag aus wuchs es ihm über den Kopf, er stand nichtmehr auf, er konnte es nicht mehr.
Da waren so viele "wieso's" das er es lieber lies, den er brauchte das "wieso" um überhaupt noch etwas zutun.
So faul und träge wie er war das seine Knochen bei jeder Bewegung wehtaten.
Sein Mund war trocken und seine Lippen so zerrissen das sue bei jeder Mundbewegung bluteten ebenso die blau geschlagenen Hände.
Teilweise fühlten sich seine Hände so taub an das er Angst hatte ihm fiele die Tasse aus der Hand.
Zumal das schon öfter passiert war, er staarte dann ewig auf den Scherbenhaufen bis er seinen kranken Gedanken freilauf gab und sich für Stunden in einem sich stetig wiederholenden Kreislauf begab.
Sein Telefon lag in einer dieser düsteren Küchenecken neben einem verschimmelten Käse Brot das schon seit knappen vier Wochen dort sein dasein fristete.
Die Küche, ein Ort den er mittlerweile nichtmehr betrat, es ekelte ihn an, diese ganzen schimmelnden Früchte über deren Häupter Fliegen summten.
Die Pfannen die in Öl und schmutzigem Wasser im Waschbecken liegen und warten abgespült zu werden.
Und dann natürlich noch die ganzen Nudeln und Kartoffeln die er aus lauter Wut in der Küche rumgeschleudert hatte.
Kein schöner Anblick der sich im bat wenn er dann doch mal um 3 Uhr Nachts in die Küche ging um zum fünften mal zusehen ob sich vielleicht irgendwas nicht abgelaufenes in der Küche befand.
Der Drang Schmerz zu empfinden dämpfte sich ab, es war nur noch Angst da, Angst und unglaublicher Hass.
Jeden Morgen tanzte er so lange, so grob bis er schwer atment auf dem harten Boden lag und nach Luft rang.
Nebenbei postete er wue gut es im ging und wie gut im die ganzen Pausen taten.
Dabei verspührte er so ein Glückgefühl das er meinte er könne fliegen, es dauerte dann meist nur Sekunden bis die Freude in verließ und zum Stein werden ließ.
Dann brauchte er 4 Stunden um sich reinzuwaschen von seinen Lügen, so lang das seine Haut rötlich schimmerte.
Meist tanzte er dann weiter oder ging schlafen um kurz danach seine Fäusten im Takt zur Musik gegen die Wand zu schlagen.
Sein Telefon klingelte mittlerweile nichtmal mehr, sie vergaßen ihn langsam, er spührte es, das stetige ziehen in seinem Herzen wenn er auf sein Handy sah.

1.1.2019/Annika Managment/89 verpasste Anrufe/

8.4.2019/Annika Managment/70 verpasste Anrufe/

16.8.2019/Annika Managment/5 verpasste Anrufe

20.10.2019/Keine verpassten Anrufe/Keine neuen Nachrichten/

27.10.2019/Annika Managment/
'Was ist denn los mit dir? Due Zeitung will eine Stellungsnahme und du zeigst ihnen den Mittelfinger? Bitte melde dich!!!!!'

Sein Handy kommt mit dumpfem Knall neben dem Toastbrot auf, wir sind im jetzt, dort wo er wieder da liegt und seine Hand zitternt um ein Messer legt und langsam zu drückt.
Er kann es nichtmehr länger aushalten, es ist zu viel was er verhaun hat.

Es klopft, er lockert den Griff um das Messer und sogleich klirrt es auf den Boden.
Verwirrt geht er zur Tür und öffnet sie.

"Ach du scheiße"

....

Heyyy wer ist denn da zurück so schlecht gelaunt wie eh und je? Ohhh its meeeeee🤡🤡🤡


Hate At First Sight Where stories live. Discover now