Es ist seltsam, die ersten Wochen die er Zuhause verbrachte waren anstrengt, doch langsam legte sich alles.
Er wünschte sein Team würde ihn wieder normal behandeln, nicht als wäre er krank.
Sein Leben nahm irgendwann zwar seinen normalen lauf doch trotzdem wurde er von seinen Mitmenschen behandelt als wäre er schwer gestört.
Hier ein "mach bitte die Tür auf"
Da ein "warte ich schneid dir das"
Dort ein "sei bitte bis xy Zuhause und hast du deine Tabletten genommen?"
Dachten sie ihm fiel es nicht auf das sie keine Messer mehr im Haus hatten, geschweige denn Rasierer, Anspitzer, nicht einmal Kullis.
Es raubte ihm denn Schlaf, immer wieder schreckte er Nachts auf weil er sich beobachtet fühlte.
Die Blicke die auf ihm lagen wenn sein Pulli hochrutschte.
Oder das ständige bitte das er doch seine Jacke auszog.
Die Vorwürfe wenn sie beim Arzt saßen, er staar aus dem Fenster sah, während Aly wild los plapperte was er wieder alles getan hatte.
Der Kopfschüttelnde Blick des Arztes wenn julien seine Jacke auszog und er ausprach es müsse genäht werden.
Das elende Gefühl wenn er dem Psychologen entgegen sah während dieser versuchte etwas aus ihm raus zu quetschen.
Dann kamen die Nächte in denen er verzweifelt versuchte die Gedanken an Selbstmord aus seinem Kopf zu bekommen.
Jahre hinweg dachte er, er könne immer damit aufhören aber es hieß wohl nicht umsonst Sucht.
Mitten in der Nacht zog sich urplötzlich seine Brust zusammen, er spührte Druck, das Gefühl das sein Atem versagte.
Das er es nicht mehr aushielt, mit Tränen in denn Augen auf die Wand einschlug und sich wünschte endlich Tod zu sein.
Als würde man die Luft anhalten und erst wenn man dann verzweifelt da Sitzt und immer tiefer schneidet kann man langsam wieder Atmen.
Doch mit der Zeit wird jeder Schnitt tiefer, die "Technik" geübter und die Hemmung schwächer.
Dann konnte er nicht mehr, schluckte Scherben eines Glases, schrie, heulte und begann schwer atment um sich zu schlagen.
Alle kamen versuchten ihn zu beruhigen, dann riefen sie den Notarzt als sie das aus seinem Mund laufende Blut sahen.
Seine Lippen waren zerschnitten und die Hände blutig als er auf der Liege mit Blaulicht weg geschafft wurde.
Wieder hatte er seine Freiheit verloren, wieder war er mehrere Monate in der Psychiatrie.
Leute redeten auf ihn ein er solle doch zur Vernunft kommen, die Presse bekam durch dumme Zufälle etwas mit und kloppten noch einml rauf.
Seine Psyche starb von Tag zu Tag.
Als er wieder entlassen wurde war er nurnoch eine Leere Hülle die gehorchte.
Pov Julien
Der kühle Wind pfiff durchs Fenster des fahrenden Autos.
Aly saß neben mir und hielt meine Hand, strich leicht herüber und flüsterte etwas von alles wird gut.
Ich lächelte matt und zog mein Handy vor, laß die Schlagzeilen und schluckte heftig.
Twitter, Instagram und Whatsapp explodierten förmlich vor besorgter Nachrichten.
Ich steckte es schnell wieder weg und sah aus dem Fenster, dort strich eine wunderschöne Landschaft entlang.
"Wann drehn wir wieder?"
Fragte ich vorsichtig in die Stille und stieß damit auf ein leichtes auflachen.
"Diggi konzentrier dich lieber auf's gesund werden"
Rezo's Tonfall war ungewohnt herablassend oder bildete ich mir das nur ein?
Die Wut auf seine Wort schlich in mein Herz und streckte ihre Krallen nach meiner Vernunft die wohl komplett versagte.
"Willst du damit sagen ich wäre krank?"
"Alta Ju was du machst kann lebensgefährlich werden natürlich bist du krank"
Ich wollte grade wütend erwiedern doch blieb stumm, denn ich wusste das er Recht hatte.
Wenn ich das alles nicht in den Griff bekam wäre YouTube für mich Geschichte.
Das war alles einfach zuviel, wenn wir Zuhaus waren würden sie mich schon arbeiten lassen.
Trotzdem musste sich was ändern;
Ich musste härter an mir arbeiten, härter für YouTube arbeiten, mich mehr anstrengen.
Die Kontrolle behalten.
Vielleicht sollte ich loslassen und das hier alles einfach aufgeben? Mein Team, meine Freundin, meine Familie.
Sie standen mir nur im Weg, ich würde YouTube weiter machen, das geb ich nicht auf um nichts auf der Welt.
Versuch der 4 um das hier hochzuladen-.-
