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Pov Julien

Erschrocken fuhr ich hoch, mein Brustkorb hob und senkte sich hektisch als wär ich mehere Marathon's gelaufen.

"Fuck!"
Fluchte ich leise und versuchte meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Warum? Warum war ich eingeschlafen?
Wenn das so weiter geht muss ich wohl oder übel Hilfe suchen...naja aber man sollte ja nicht so weit vorausschauen, vielleicht...ist es garnicht so schlimm, sicher nur ein unbedeutender Traum.
Nicht mehr, nicht weniger.
Ich sollte mich lieber mehr auf's Arbeiten konzentrieren!

Aber genug rumgeheult, ich muss weiter schneiden.
Aber erst: ein warmer Latte Macchiato, wenn's sowas hier in Mexiko überhaupt gibt.

Ich machte mich auf in die Küche des kleinen Wohnhauses und machte mich auf die suche nach Kaffee, doch offentsichtlich war der Kaffee noch in unserer Einkaufs Tasche die oh siehe oh staune in rezos Zimmer stand.

Das einzige was ihm kühkschrank stand war eine Flasche Tequila, ob das auf leeren Magen so gut war? Ich denke mal nicht.
Und warum hatten wir weder Brot noch Käse da, aber Tequila? Eindeutig rezos Werk.

Naja was soll's.
Ich trank den Tequila auf ex.
Keine gute Idee, das Zeug schmeckte nicht gerade deliziös.
Wie sollte es auch, ich war wohl nur den Vodka gewöhnt.
Generell ist Alkohol normalerweise ja nicht so meins, aber seit der ganze Stress mit YouTube immer schlimmer wurd' gab es nunmal nur diese Lösung, zumindest übergangsweise.

Also aufraffen und weiter geht's!

"Ju?! Was machst du um 2:33 in der Küche und seit wann trinkst du so viel?"

Ich fuhr erschrocken rum und staarte den verschlafenen Rezo an.

"Konnt nicht mehr schlafen und gegenfrage, was geht dich das überhaupt an? Ich bin 29 ich entscheide selbst ob ich trink oder nicht!"

Erschrocken über mich selbst schob ich noch ein:"tut mir leid wollt's nicht so hart sagen" hinterher.
Aber das tat's jetzt auch nicht mehr, oh man was war bloß mit mir los?

"Ich weiß zwar nicht was mit dir los ist aber ich hab langsam die Nase voll von deinen Launen, jetzt schlaf deine schlechte Laune aus und mach doch was du willst! Ich mache mir nur sorgen mein Gott, aber wenn das so verwerflich ist, leb deinen Urlaub allein! Ich versuch mir ein Hotel zu buchen mir stehts bis oben."

Ach du heilige, Rezo drehte sich um und knallte mit ruck die Tür zu.
Ich zuckte leicht zusammen und rieb mir ein zwei mal über die Schläfen.

Oh man, das wars dann wohl mit dem Urlaub.
Dieses flaue Gefühl in meinem Magen trieb mir die Erinnerung an den Tequila wieder zurück.
Der wenn ich mir nicht bald was zu Essen hole wohl wieder draussen ist.

Pov Aly
Ich lag hellwach im Bett und staarte in die Dunkelheit die mich umgab.
Was sollte dieser Urlaub überhaupt?
Ich weiß ich sollte mich für Emma freuen aber ich kann es nunmal nicht, egal wie sehr ich es versuch ich kann mich nicht freuen das meine beste Freundin hier bleibt, ich mein ist das denn meine Pflicht? Nach so vielen Jahren sie hier allein zu lassen? Würd sie mich nicht vergessen wenn sie hier neue Freunde kennen lernt?
Was hat sie bloß an mir? Ich bin nicht die liebste, nettste oder inilligentzte beste Freundin, wenn ich das überhaupt bin.
Ich meine was bedeutet beste Freundin überhaupt? Wir sind erwachsenen, jedenfalls von unserem Alter her, wie lang würd unsere Freundschaft überhaupt noch halten?
Irgendwann muss schließlich der Tag kommen an dem jeder seinen eigenen Weg geht.
Aber verdammt ich will das es ewig hält, bis zum Tod.
Wir zwei, für immer und ewig, nie mehr getrennt.
Oder getrennt, allein und nie mehr zusammen.
Zweiteres traf wohl auf emma und mich zu, aber was soll's ich kann doch eh nichts tun.
Nichts! Absolut nicht's!

Ich stand frustriert auf und holte mir eine schachtel Zigaretten aus meiner jacke die am Kleiderbügel in der Küche hing.
Warum eigentlich in der Küche? Ich werds nie verstehn.
Emmas Mexikanische Eltern hatten schon immer ein Gefühl für aussergewöhnliches, genau deshalb liebte ich sie, sie waren wie eine zweite Familie für mich, seit meine Eltern gestorben sind riefen sie tagtäglich an, unterstützten mich in allem.
Aber jetzt genug Geschwafelt, ich schloß die Tür hinter mir und begab mich in die eises Kälte der dunklen Nacht.

Rauch umhüllte mich und führte mich für Sekunden aus den Tatsachen der Realen Welt, hinein in die Scheinwelt in der ich unter einem Baum saß und mich vom Rauch benebeln ließ.
Emma würde mich umbringen, aber was solls hm ich hab sie eh nach der nästen Woche nicht mehr.

Pov Julien
Kommplett betrunken lag ich auf dem kühlen Küchenboden, neben mir die leeren Vodka Flaschen.
Nie hätte ich mich so gehn lassen solln, die Reue überschlug sich seit Stunden mit meinen Sinnen, die über meinen Verstand kreißten und sich wohl fragten was dieser Idiot hier tat.
Auf dem Boden, das ich je so tief sinken würde hätte ich nicht gedacht.
Wie auch bei meinem nahe zu perfekten Leben, warum konnte uch nucht einfach glücklich sein, in meine Arbeit versinken und mein Leben, Leben?
Ein Schluck und das wars, ich sank wieder herab, tiefer und tiefer.
Etwas brach, ich hörte es deutlich doch sehen konnt ich es nicht, ich war wie blind und doch bei wachem da sein.
Ein dumpfer Schmerz durchzuckte mich, ich versuchte leise einen Ton aus meiner ausgetrockneten Kehle zu Boxen, doch ohne Erfolg.
Wieder spürte ich Schmerz, er stach und zog sich über meine Haut wie Feuer über den trockenen Wald.
Ich zischte auf und wand mich hin und her, wieder und wieder.
Ich konnte den Schmerz nicht zuordnen, ob doch? Ein Schnitt.
Mein Bewusstsein wurde klar, Blut floß über den hellen Küchen Boden.
Ich versuchte mich aufzurappeln doch kippte zurück.
Dumpf schlug mein Kopf gegen die Theke, meine Sicht wurde immer unklarer, die scherbe in meiner rechten Hand klirrte auf den Boden.
Mein Kopf schmertzte, meine Arme schmertzten.
Dunkelheit, ich verlor das Bewusstsein und ergab mich der Schmerzen......

Hate At First Sight Where stories live. Discover now