Man hatte mich mit offenen Armen empfangen.Als wären all die Dinge die vorgefallen waren nie passiert.
Die Auroren wurden frei gelassen, natürlich nicht ohne ihre Erinnerungen zu löschen.Niemand vom Ministerium würde wissen wo sich das Schloss genau befand.Sie hätten mich sowieso nur benutzt, so war es besser.Niemand würd wegen mir in Gefahr gebracht und niemand würde mich suchen.Drei Tage waren vergangen und ich hatte mich noch nicht aus meinem Zimmer beweget.Es machte mir Angst das noch alles so aussah wie früher.Mein Himmelbett war frisch gemacht und die selben Kleider hingen im Schrank.Unvorstellbar das ich das letzte mal vor knapp einem Jahr hier war.
Demitri hatte ich auch noch nicht gesehen, aber darauf konnte ich auch verzichten.Früher oder später wurde der Zauber des Ministeriums brechen und unser Schwur würde wieder voll greifen.
In zwei Tagen würde der Ball stattfinden.Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.Würde er mit einer anderen gehen?
Wütend stand ich von meinem Bett auf und raufte mir meine Haare.Ich sollte es einfach alles vergessen.Es war vorbei.
Was wird wohl Demitri sagen wenn er meine kurzen Haare sieht?Kurz huschten meine Gedanken in die Vergangenheit, in eine Zeit in der noch alles in Ordnung war.Ich war zehn Jahre alt und spielte mit Jason und Nero an dem kleinen Teich im Schlossgarten und Demitri hatte uns lachend zugesehen.Es war der vorletzte Sommer in dem ich noch glücklich war.Zwei Jahre danach sollte meine und Neros Ausbildung beginnen und wir lernten Archibald kenne.Er wurde sowas wie unser großer Bruder.
Dann begannen die ‚Missionen'.Archibald, Nero und ich wurden zur Hand von Demitri.Wir führten seine befehle aus und nach, und nach bauten wir einen Orden auf.Viele seiner Anhänger waren und sind blutrünstige und widerlich Menschen.Sie sind der Meinung die Zauberergemeinschft wäre mit einem König besser bedient als mit einem Ministerium.
Ich wand mich zu dem großen Balkonfenster und starrte zu der Baumgrenze, die das Schloss komplett eingrenzte.Ich hatte den Wald schon immer geliebt.Oft war ich einfach in den unendlichen Wäldern um her gestreift und hatte von einem andern Leben geträumt.Ich seufzte.Viele Erinnerungen waren in diesen Mauern des Schlosses gefangen.Einige aus einer andern Zeit, als noch Monarchen und Armeen diese Welt beherrschten und an manche erinnerte ich mich als sei alles erst gestern gewesen.
Es klopfte an der Tür.Das dumpfe Geräusch lies mich leicht zusammen Zucken."Herein."meine Stimme war fest und möglichst abwertend."Der Graf möchte mit ihnen zu Abendessen, Herrin."es war Melissa.Sie hatte schon vor unserer Flucht ihm gedient und irgendwann waren wir auch mal etwas wie Freundinnen gewesen.Sie war nur ein paar Jahre älter als ich, doch als ich mich zu ihr drehte, und sah wie sie dort in sich zusammen gesackt im Türrahmen stand, wirkte sie alt und gebrechlich.
„Ich komme gleich."sie nickte, ohne mich anzusehen und schloss die Tür.Ich atmete tief durch und strich den Stoff meines Kleides glatt.Nun war es also so weit.Ein letztes mal glitt mein Blick durchs Fenster in die ferne, weit über den Wald hinweg.Dan trat ich auch den Gang.Rechts und Links an meiner Tür stand jeweils eine Wache.Erst wollten sie mir den Weg zeigen, doch ich winkte ab.Schließlich hatte ich hier den Großteil meines Lebens verbracht.Ich kannte jeden Winkel dieses Gemäuers.
Der Speisesaal lag ein Stockwerk tiefer weswegen ich mich zur erst in die Eingangshalle machte.Eine riesige, massive Holztreppe führte in die prachtvolle Halle, in der Bilder meiner Ahnen hingen.Ich kannte niemanden davon.Wenn man mich gefragt hätte wer meine Eltern wären, hätte ich sie auf keinem dieser Bilder erkannt.Ich war mir nicht mal sicher ob überhaupt im Schloss auch nur ein Bild von ihnen Hing.
Demitri hatte nie von ihnen erzählt.Ich wusste nur das meine Mutter seine Stiefschwester war.Mehr hatte er nie gesagt und über meinen Vater fiel nie auch nur ein Wort.
Ich nahm den rechten Gang, der aus der Eingangshalle in den Speisesaal führte.Die gewaltigen Türen des Saals standen, flankiert von weitern Wachen, offen.Vorsichtig betrat ich den Saal, er machte der Großenhalle in Hogwarts Konkurrenz.
Eine lange Tafel stand in der Mitte und war mit vielen erdenklichen Speisen gedeckt.Im Augenwinkel konnte ich eine Gestalt sehen die mit, auf dem Rücken gekreuzten Armen an einem der Hohen Fenster stand.Demitri.
„My Lord,"ich hielt inne und die Worte halten an den Wänden wieder.Demitri regte sich nicht weswegen ich es auch nicht wagte mich von der Stelle zu bewegen."Ich bin stolz auf dich."seine Stimme war kalt und jagte mir einen Schauer über den Rücken.Er drehte sich auf dem Absatz um und kam langsam auf mich zu.
Ich war entsetzt als ich fest stellte das er noch besser aussah als vor einem Jahr.Er hatte sich natürlich nicht im geringst verändert, wie auch als Vampir und doch hatte ich ihn anders in Erinnerung gehabt.
Er hielt knapp einen Meter von mir abstand und musterte mich von Kopf bis Fuß.Auch mein Blick huscht kurz an ihm entlang.Es verschlug mir die Sprache, dieses selbstsicher auftreten und diese besitzergreifende Art.Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Du bist wunderschön."er kam näher und strich mir eine Strähne meiner Haare hinters Ohr.Ich unterdrückte den Reflex von ihm zurück zu treten.
„Du liebst ihn."es war keine Frage, mehr eine Feststellung.
Für eine Sekunde meinte ich zu sehen wie seine Maske verrutschte und Wut aufblitzte.Er schüttelte den Kopf."Was weißt du schon von Liebe."Die Worte verließen meinen Mund ohne das ich es verhindern konnte.„Ja, was weiß ich schon."ich wusste das er wütend wurde, aber ich konnte nicht anders."Ich hasse dich."meine Tonlage war ruhig und doch schwangen all meine Gefühle mit.Unser Blicke trafen sich und ich blickte ihm tief in seine grünen Augen.Nichts, wirklich nichts regte sich in seinem Ausdruck."Ich weiß."Etwas in mir gab sich damit nicht zu frieden.Ich wollte ihn verletzten, wenn schon nicht mit meinen Waffen, dann mit meinen Worten.Doch er schien nicht im geringsten Reue zu zeigen.
Er nahm meine Hand.Ich werte mich nicht.Was würde es auch ändern?Er führte mich zu der Tafel und zog mir meinen Stuhl zurück.Er setzte sich ans andere Kopfende der Speisetafel.Ich war glücklich über den abstand zwischen uns.
Eine weile starrten wir uns nur an."Willst du nicht Essen?"Ich schüttelte den Kopf.Vielleicht wurde ich bald verhungern, dann wäre ich aus diesem Albtraum entflohen."Nun denn."er stand auf und kam zu mir herüber.Neben meinem Stuhl bot er mir seinen Hand an, doch ich rührte mich nicht.Er seufzte."Ich war so geduldig." Dann packte er mich am Arm und zog mich hoch.
„Fass mich nicht an."ich wollte ihn von mir weg drücken doch sein Griff wurde nur noch stärker."Du wirst dieses Schloss nie wieder verlassen."säuselte er genüßlich in mein Ohr.Entsetzten zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.Ehe ich es verhindern konnte liefen Tränen meine Wange hinab.Tropften auf den Goldenen Boden, machten einen kaum hörbares Geräusch das die restlich Nacht füllen sollte.
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Eccedentesiast-[Rumtreiber Fan-Fiction]
Fanfic(n.) someone who hides pain behind a smile. **** „Einen Vertrag kann man brechen!"-Sirius „Nicht diesen, denn nicht jeder Vertrag ist mit Tinte unterschrieben."-Nero "Manchmal da denke ich an, dass was wäre wenn.Manchmal da habe ich wieder Hoffnung...