5. Dezember 2018

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Der heutige Tag war ein Albtraum wie im Buche beschrieben, aber viel schlimmer! Es ist alles wirklich passiert...

Ich schleppte mich an den Frühstückstisch, beschmierte mein Toast mit Butter und aß es zusammen mit einem Spiegelei. Ein kleiner Waldkauz flog plötzlich durch das weit geöffnete Fenster und brachte mir den Tagespropheten. In den letzten beiden Tagen hatte ich keine Zeit gehabt, die Zeitung entgegen zu nehmen, doch heute gab ich der kleinen Eule einen Knut, nahm ihr die Zeitung ab und sie verschwand mit einem fröhlichen Schuhu. Nachdem ich die Zeitung aufgerollt hatte, wünschte ich mir, auch heute ein weiteres mal gehetzt die Wohnung verlassen zu müssen und die Zeitung nicht lesen zu müssen. Direkt vorne auf dem Titelblatt prangte in großes Foto von meinem Mann mit einem großen Koffer in der Hand im Londoner Flughafen. Soweit war an dem Bild nichts ungewöhnlich, weil der Tagesprophet immer noch gerne über uns berichtete und wenn jetzt einer von uns ins MACUSA versetzt wird, war das ein gefundenes Fressen für die Presse. Was mich an diesem Bild mehr als wütend machte, war die schwarzhaarige Frau, die weinend in den armen meines Mannes lag und ihn leidenschaftlich küsste. Das bewegte Bild zeigte immer wieder, wie sie auseinander und wieder zusammen gingen. Die große Schlagzeile zu diesem Bild lautete:

britischer Kriegsheld und glücklich verheirateter Auror; erst in die USA versetzt und jetzt betrügt er seine Frau!?

Eigentlich verdarb mir schon der Titel die Lust am heutigen Tage und ich hätte den ganzen Artikel wohl besser nicht lesen sollen, doch eine Mischung aus rasender Eifersucht und purer Neugier brachten mich dazu, den Artikel doch zu lesen. Im Nachhinein hätte ich auch das lieber lassen sollen...

Vor einigen Tagen sah man den britischen Auror und glücklich verheiraten Kriegshelden Ronald Weasley im Londoner Flughafen stehen, was erstmal nichts ungewöhnliches darstellt, weil der Ministeriumsbeamte vor ein paar Wochen ein Angebot MACUSA erhielt und sofort aus Großbritannien zu flüchten schien. Ob er wirklich vor seinem Leben in London flüchten wollte, wird jetzt wahrscheinlich bestätigt, da vertrauliche Quellen uns interessante Momente und Ausschnitte von Weasleys letzten Stunden in London schildern. Der 38 jährige wurde am Sonntag sehr vertraut und fest umschlungen mit einer schwarzhaarigen Frau erwischt, die sich als ehemalige Mitschülerin Cho Chang heraus stellt. Ein Passant zeichnete einzelne Abschnitte des Gespräches der beiden auf. Miss Chang soll dem Weasley Sohn weinend in den Armen gelegen und ihn angebettelt haben, mit ihr in London zu bleiben und sich um die Tochter der beiden Kümmern, die mittlerweile schon drei Jahre alt ist. Der rothaarige entschuldigt sich mit der Ausrede, er müsse im MACUSA wichtige Dinge erledigen und habe hier in London sowieso keine Bleibe mehr. wir denken eher, dass er vor seiner rechtmäßigen Ehefrau, Hermine Granger, flüchten wollte... Er wolle seiner Herzensdame aber noch einen schönen Abschied bereiten und mit diesen worten verschwinden beide in einer Toilette. Wir sagen dazu nur bye bye Hermine Granger...                                                                                                                                                                                    Offizielles Interview und Stellungnahme von Cho Chang finden Sie auf Seite 14.                                       Angewidert warf ich die Zeitung auf den Küchentisch und schlug mir die Hand vor die Stirn. Das war also der Grund gewesen, warum er so selten zu hause war, das war der Grund, warum Rose und Hugo immer gesagt haben, sie wollen nicht, dass Mummy und Daddy sich trennen und das war der Grund, warum er vor zwei Jahren immer nach Windeln und Babypuder gerochen hatte. Ich konnte einfach nicht fassen, dass dieser Idiot mich mit so einer Ziege betrügen konnte. In diesem Moment war ich unfassbar froh, dass Mr. Weasley das Angebot in den USA angenommen hatte, denn sonst wäre er jetzt so brutal von mir verflucht worden, dass er sich gewünscht hätte, er wäre nicht in England sondern in Deutschland, Italien oder Polen - vielleicht sogar  in Thailand oder Australien...

Als der erste Schock mich überholt hatte und ich die Wut mit einem heftigen Schwall eiskalten Wassers aus meinem Gesicht gewaschen hatte, Zog ich  mir die nuttigsten High-Heels an, die ich in meinem Schuhregal finden konnte, ließ trotz der klirrenden kälte meinen Mantel offen und zog  mir einen weitausgeschnittenen Pullover an. Dieser rothaarige Taugenichts sollte selbst sehen, was dabei raus kam, wenn man eine Hermine Granger betrügt...

Ich knallte die Wohnungstür zu, schloss mit Absicht nicht ab und rauschte an dem grauäugigen Mann vorbei, der gerade seinen Briefkasten entleerte. Ich spürte förmlich seine Blicke auf meinen schlanken nackten Beinen, meinen braunen Locken und meinem etwas zu kurz geratenen Rock, der wegen des verrutschten Mantels meine Kehrseite zur Show stellte. Auch mit 39 sah ich relativ jung aus und mit diesem Outfit schrie ich förmlich nach Rache.                           Im Büro angekommen starrte McMillan mich verwirrt an. ,,Hast du die Zeitung gelesen?", fragte er vorsichtig und gaffte meinen Ausschnitt an.Ich warf meine Haare in den Nacken und antwortet schnippisch:,, Ja... Ja, das habe ich. Aber es stört mich nicht. Wenn er denkt, er kann mich betrügen, muss er eben mit den Folgen leben." Ich setzte mich aufrecht hin und hob meinen Kopf ein wenig arrogant, um mir selbst zu sagen, dass ich dieses Verhalten nur aus Rache zeigte. Es passte ganz und gar nicht zu mir, wie auch mein Kollege kopfschüttelnd fest stellte:,, Granger, ich kenne dich schon seit meinem ersten Jahr auf Hogwarts... Das bist nicht du! Die Hermine Granger, die ich kennengelernt hab ist ehrlich gesagt ziemlich prüde und zurückhaltend. Nur weil er dich verletzt hat, musst nicht rum laufen wie eine billige Hure aus einem ranzigen Stripclub... Du bist sehr attraktiv, ohne Zweifel. Aber lass das... Er ist es doch nicht wert. Reiche lieber die Scheidung ein, wenn es das ist, was du willst."                                              Ich seufzte und guckte an mir runter. Ja, ich sah wirklich wie eine billige Nuttenkopie aus. Ich brauchte dringend eine vernünftige Hose und einen Schal. wahrscheinlich auch ein paar Boots oder weniger hohe Heels. Ich entschuldigte mich also kurz und lief kurz rüber in eine kleine Boutique, um mir eine Hose, einen Schal und ein paar Schuhe zu besorgen.

Eine halbe Stunde später setzte ich mich auf meinen Arbeitsplatz und seufzte erneut. Mein Kollege grinste und sagte :,, Ja, das steht dir eindeutig besser." Ich lächelte zurück und widmete mich ebenfalls meiner Arbeit.                                                                                                                                           Noch ein paar Stunden später hörte ich, wie die Tür auf gemacht wurde und eine tiefe Stimme sich räusperte. Ich war gerade sehr beschäftigt, hörte meinem Chef dennoch zu. ,, Mrs. Granger, Mr. McMillan? Ich würde Ihnen gerne ihre neue Kollegin vorstellen. Sie hat die Abteilung gewechselt, hatte aber äußerst gute Referenzen und muss nur noch von Ihnen beiden eingewechselt werden. Sie werden sehen, sie ist hervorragend." Mit diesem Worten schlug er die Tür wieder zu und ich drehte mich mit einem freundlichen Lächeln um, welches aber sofort verschwand, als ich die zierliche, schwarzhaarige Person vor mir stehen sah, die ich gerade am aller wenigsten sehen wollte...



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Coffee, Granger?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt