17. Dezember 2018

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Liebes Tagebuch,

heute hab ich es geschafft. Ich war beim Standesamt - mit Ginny. Ich habe mich endlich überwunden und bin über Weasley hinweg gekommen. Obwohl ich nicht sonderlich viel Glück mit der Liebe zu haben scheine, bin ich wenigstens wieder frohen Mutes und möchte mein neu gewonnenes gutes Verhältnis zu Draco Malfoy stärken und wenn am Samstag Hugo und Rose wieder kommen, wird alles wieder gut...

,,Morgen, Granger", grüßte Malfoy mich im Vorbeigehen, während ich meine Wohnungstür abschloss. Hätte er das vor einem Monat gesagt, hätte es kalt und abweisend geklungen und vor  allem wäre es wahrscheinlich sehr ironisch gewesen. Heute aber meinte er es ernst und lächelte sogar. So schnell wie es meine Absätze erlaubten folgte ich ihm. Ich musste ihn um einen wichtigen Gefallen bitten:,, Malfoy, ich muss dich um etwas bitten... Wenn du Augen im Kopf hast und wenigstens den Tagespropheten, den Klitterer oder sonst irgendeine Zeitung liest, wirst du wahrscheinlich mitbekommen haben, was mir passiert ist. Und ich habe entschlossen, mich scheiden zu lassen. Bevor du fragst, sich scheiden zu lassen, bedeutet die Verehelichung aufzulösen. Also, ich wollte heute zum Standesamt gehen und die Scheidung einreichen. Das Standesamt hat aber nicht so lange auf und im Moment bin ich sowieso nur dabei, alte Akten zu sortieren du ganz kleine Fälle zu bearbeiten, die ich einer halben Stunde bearbeite und abschließe. Also meine Frage ist, ob ich heute früher Schluss machen könnte um mich endlich von Ron scheiden lassen zu können." Er gab ein langes Äh von sich und schien zu überlegen:,, Ja, ja das kannst du machen. Aber dann bestehe ich auf ein zweites Date." Er grinste süffisant und ich verdrehet gespielt genervt die Augen. ,,Na gut... aber heute gehen wir essen und ich bezahle. Lass dich einfach überraschen. Sagen wir um sechs ei mir? Wenn du mir widersprichst, kann ich leider nicht." Er hob die Augenbrauen und entgegnete selbstgefällig:,, Will Mrs. Granger jetzt also frech werden? So ist das. Aber ich denke, in meinem vollen Terminkalender kann ich gerade so ein Abendessen einschieben..." Ich schüttelte den Kopf und lachte über seine gespielt arrogante Art. ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon in eine kleine Seitengasse abgebogen waren und er bereit war, zu apparieren. Seine grauen Augen schauten mich eindringlich an und ich schluckte. Diese Augen brachten mich um den Verstand...

,,Ginny? Ginny, ich bin hier.", rief ich meiner besten Freundin zu und kam auf sie zu gestolpert. ,,Mine, hey! Wie geht es dir? Bist du bereit?", antwortete und allein wie sie das sagte, beruhigte mich ungemein. Ich weiß, ich habe dir erzählt, dass ich es Montag schon machen wollte und tatsächlich haben Ginny und ich es probiert, aber es war so voll, dass wir nicht mehr ran gekommen und haben stadtessen einen Termin für heute ausgemacht. Wir gingen rein und ich musste tief einatmen. ,,Guten Abend. Sie müssen Mrs. Granger sein, hab ich recht?", sagte eine kleine, korpulente Frau, die recht freundlich wirkte, jedoch wollte sie Ginny die Hand geben, die jetzt sehr verwirrt aussah und eine Erklärung stotterte:,, Äh... Nein, mein Name ist Weasley, Ginny Weasley, Madam. Ich bin eine Freundin von Mrs. Granger." Sie nahm trotzdem die Hand der Frau. Sie stellte sich jetzt auch mir vor:,, Ah... also guten Abend, Mrs. Granger. Mein Name ist miss Clark. Wie ich es hier richtig sehe, wollen Sie sich scheiden lassen... Erzählen Sie doch mal, was ihre Beweggründe sind."
Ich atmete tief durch und begann, ihr meine Situation zu schildern:,, Nun, miss Clark, ich habe durch die Zeitung erfahren, dass mein Mann mir fremd gegangen ist und während unserer Ehe ein Kind mit einer anderen Frau gezeugt hat. Später habe ich von ihm einen Brief erhalten, den hab ich auch mit, wenn sie es sehen wollen. In diesem Brief stand, dass er diese andere Frau sogar geheiratet hat. Er behauptet, es sei ihm aufgezwungen worden, wegen diesem unehelichen Kind. Wenn Ihnen meine Beweggründe nicht genügen, dann tut es mir sehr leid, aber ich würde damit unter Umständen vor Gericht gehen, da mir diese Angelegenheit sehr, sehr wichtig ist." Sie seufzte und nickend verständnisvoll. ,,Gut, Mrs. Granger, Ihre Gründe sind mehr als zureichend und mein vollstes Beileid, dass Ihnen solche ein Leid widerfahren ist. Unser einziges Problem ist, dass wir auch die Unterschriften Ihres noch Mannes auf all diesen Dokumenten und würden ihn dafür gern hier haben... Wäre das möglich?" Ich atmete hörbar ein:,, Theoretisch wahrscheinlich schon, allerdings ist er gerade in den USA. Können denn die Dokumente oder zumindest eine Kopie davon zu ihm geschickt werden und eine Kopie seines Persums, und die Unterschrift abgleichen zu können?" Sie war während meiner Frage zu einem Schrank rüber gegangen und suchte jetzt fieberhaft nach einem Stapel Papiere. Abwesend machte sie mhm Geräusche und  sammelte aus sämtlichen Schubladen einige Verträge und Formulare. Plötzlich ließ den Stapel auf den polierten Tisch fallen und besprach, wie wir das anstellen könnten:,, Also, wir können tatsächlich die Kopien dieser Verträge in die USA verschicken zusammen mit einer Kopie des Ausweises ihres Mannes. Ich würde Ihnen die Verträge dann erstmal mit geben, damit sie sich das alles in Ruhe durchlesen können und wir sehen uns dann in einer Woche wieder." Ich lächelte sie dankbar an:,, Vielen Dank, miss Clark. Ich danke Ihnen vielmals. Und wir sehen uns nächste Woche."
Beschwingt und glücklich verabschiedete ich mich von Ginny und ging nach Hause, um die Dokumente zu studieren.

Liebes Tagebuch, ich weiß, ich war noch mit Malfoy verabredet, aber ich bin zu müde, um alle Einzelheiten zu beschreiben. Ich kann dir aber sagen, dass er umwerfend aussah, das Essen wundervoll geschmeckt hat und wir uns köstlich amüsiert haben. Im Restaurant sind ein paar Kinder rum gelaufen und eines ist gegen einen Tisch gelaufen. Es sah zum brüllen komisch aus, mein natürlicher Mutterinstikz ist jedoch sofort zu dem Kind gerannt und hat ihm ausgeholfen. Ich hasse es, wenn Kinder weinen...
Wir haben uns aber über viele andere Dinge unterhalten und über viele Dinge gelacht. Liebes Tagebuch, ich bin verdammt verliebt in ihn und kann es nicht leugnen. Er ist aber unfassbar nett zu mir und ach ja, ich habe ihn Heiligabend zu uns eingeladen. Ich freu mich sehr auf ihn, aber mehr noch auf Rosy und Hugo. Naja, ich sollte schlafen gehen und nach diesem wundervollen Abend werde ich schlafen wie auf Wolken...

Coffee, Granger?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt