Coffee, Granger?

22. Dezember 2018

Liebes Tagebuch,

heute habe ich endlich Rosy und Hugo wieder gesehen. Ihnen zu erklären, das ihr Daddy ein neues Leben angefangen hat, war aber um einiges schwieriger...

Ein hölzernes Klopfen weckte mich aus meinen Träumen. Ich schlug die Decke zur Seite, gähnte herzhaft und ging, leise Flüche murmelnd, zur Tür. Ein flüchtiger Blick auf dir Uhr hatte mir verraten, dass es gerade einmal kurz nach sechs war und ich verfluche innerlich schon denjenigen, der mich wertvolle zwei Stunden meines Scglafes gekostet hatte.
Missmutig gelaunt riss ich die Tür auf und leidet schon los, bevor ich überhaupt sah, wer der nächtliche Störenfried war:,, Hör mal, es ist kurz nach sechs und du kannst hier nicht das halbe Haus aufwecken, weil du wie verrückt an meiner Tür klopft. Wenn es also nicht super wichtig ist, dann werde ich ein ernstes Gespräch mit deinen Eltern führen! Was ist... Malfoy!?" Ich wurde rot. Malfoy grinste sein typisches Malfoy grinsen und feixte:,, So so, du willst also mit meinen Eltern reden? Ich denke, die Chance hast du in ein paar Tagen. Allerdings ist es wirklich wichtig genug, um dich um kurz nach sechs aus dem Bett zu holen." ,,Es tut mir leid. Ich dachte, du wärst die Nervensäge der Andersons oder dieser hyperaktive Affe von den Thompsons. Erzähl, was ist los?", entschuldigte ich meine voreilige Reaktion an der Tür.
Er trat sich kurz die Hausschuhe ab, was einen sehr amüsantes Bild abgab, und trat ein. Ich bat ihn ins Wohnzimmer und wir setzten uns auf die ausgeleierte Couch. Er atmete tief ein und begann, mir seine Sorgen zu schildern:,, Her... Granger, ich weiß nicht, wie ich Scorp erzählen soll, dass seine Mum am Mittwoch nicht mit zu den Potters kommt. Ich habe Angst, dass er mich hasst, wenn ich ihm erzähle, dass seine Mutter in den USA ist und einen neuen Mann besser findet als mich. Vielleicht denkt er dann, ich wäre als Vater nicht geeignet. Ich dachte nur, weil du es auch deinen Kindern erklären musst, kannst du mir helfen." Ich seufzte und zuckte mit den Schultern. ,,Malfoy, Scorpius ist kein kleines Kind mehr. Er ist mittlerweile 13 und wird es verstehen. Ich denke, er hat dich sehr gern und wenn er die Feiertage mit Albus, James und vielleicht Lily verbringen kann, wird er drüber hinweg kommen. Mit Hugo versteht er sich doch auch ganz gut und jetzt, wo wir im gleichen Haus leben, kommt er schneller drüber hinweg als du Quidditch sagen kannst. Ich verspreche es dir. Leg dir vielleicht ein paar Worte grob zurecht. Vielleicht hilft dir das und wenn es nicht geht, hol dir Hilfe von Ginny. Sie ist super im Kinder beruhigen. Immerhin hat sie drei Stück. Also Dra- äh Malfoy, du schaffst das."
Er lächelte, aber ich war mir sicher, dass ich einen Anflug von Unsicherheit in seinem Gesicht erkennen konnte. Ich weiß nicht, was mich dazu bewegt hat, aber ich umarmte ihn fest und flüsterte ihm noch:,, Du schaffst das!" ins Ohr. Ich merkte, wie er bei meiner Berührung nach Luft schnappte und kurz zusammen zuckte, aber ich schob das darauf, dass Zärtlichkeiten nicht so sein Ding waren.
Er verabschiedete und bedankte sich noch einmal und versicherte sich, dass wir uns um sechs am Bahnhof Kings Cross treffen würden.

Einige Stunden später saß ich auf meinem Ohrensessel vor dem Kamin und trank einen Tee. Mein Earl Grey war leider leer und deswegen trank ich irgendeinen schwarzen Tee, den ich mal geschenkt bekommen hatte. Ich las gerade zum gefühlt 300. Mal die lange Erde von Terry Pratchet, als eine kleiner gefleckter Waldkauz an meinem Fenster klopfte. Ich schob den Hebel nach oben und öffnete das erste Fenster. Dummerweise musste ich immer zwei Fenster öffnen, weil das in diesen alten Gebäuden so üblich war. Nachdem uch auch das zweite Fenster geöffnet hatte, ließ ich den kleinen Kauz rein, dessen Gefieder vom Regen durchnässt war. Ich nahm ihm das kleine zusammengerollte Pergament vom Bein, strich ihm über das Köpfchen und er flog wieder davon. Ich rollte das Stück Pergament auf und entdeckte, dass es eine Antwort von George auf meine Einladung für Heiligabend war:

Mine,  

Angelina, Fred, Roxanne und ich kommen sehr gern zu der kleinen Vorweihnachtsfeier. Wir bringen Apfelkuchen mit. Du wirst sehen, Angelina ist eine wahre Meisterin wenn es um Kochen und Backen geht. Wir freuen uns alle schon, euch wiederzusehen.