Kapitel 6.

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Romys POV

Langsam trottete ich in das Vorzimmer unseres Hauses wo bereits meine Mutter stand. Sie hatte die Hände wütend in die Hüfte gestemmt und blickte mich verurteilend an.

Als damals mein Bruder ihr sagte er sei schwul und das er und sein Lebenspartner keine Kinder wollte, ist für sie eine Welt zusammen gebrochen. Seit dem erzieht sie mich streng religiös und hat mir den Kontakt zu meinem Bruder, wie zu sonst irgendwelchen Leuten dieser 'Art' verboten.

"Wer war das"?, fragte sie wütend und zog mich brutal an meinem Arm ins Wohnzimmer. 

Dort saß bereits ein Mann. Er war bestimmt Mitte 40 und sah mich alles andere als erfreut an. Er hatte schon einige graue Haare und auch seine Klamotten erinnerten mich mehr an die eines Playboys. Er trug ein Hawaii Hemd, eine weiße Hose und eine falsche Goldkette.#

"Mama bitte sie ist...bloß eine Schulfreundin", versuchte ich sie zu beruhigen, doch das brachte sie erst richtig in fahrt.

"Das hat dein Bruder auch damals gesagt und sieh, was aus ihm geworden ist. Eine widerliche Schwuchtel. Willst du etwa genau so enden? Bring mir gefälligst Enkelkinder. Das ist nämlich was Gott wollte und nicht das ihr euch mit eures gleichen im Bett versucht zu paaren"!, schrie sie in einer Tur durch.

Tränen stiegen in mir in den Augen hoch. Wie konnte meine eigene Mutter nur so über mich und meinen Bruder denken. Ich dachte eine Mutter unterstützt ihre Kinder egal bei was.

"Mama bitte da ist nichts zwischen uns"! "Ach lüg doch nicht! Ich erkenne eine Lesbe alleine schon am aussehen"! Ok jetzt hatte sie eine ganze Generation auf einmal beleidigt.

"Also wenn es ein Problem ist das deine Tochter niemanden findet. Ich habe einen Sohn der 16 ist, vielleicht wäre das ja was für sie"?, sagte der ekelige Typ und stellte sich hinter meine Mutter. 

Auf der Stelle verzog ich das Gesicht als ich sein billiges Parfum roch.

Doch bevor meine Mutter erneut den Mund aufmachte, war ich schon zur Stelle.

"Nein danke ich finde schon selbst jemanden. Und du Mama, solltest dir echt einmal Gedanken darüber machen was du gerade gesagt hast"!, sagte ich in einem etwas lauteren Ton und flitzte die Treppe hoch. Ich wollte für den Rest des Tages kein einziges Wort mehr von den beiden hören.

Mal ganz ehrlich was ist das für eine Mutter? Ich dachte sie liebt mich egal was passiert. Da habe ich mich wohl geirrt.

Mittlerweile hatte ich stark angefangen zu weinen, ich warf die Tür zu, schloss ab und warf mich weinen auf mein großes Bett. Ich hatte es damals mit meinem Bruder aufgebaut als ich noch zirka fünf war. 

Danach ist mein Bruder einfach verschwunden und ich habe erst später von meiner Mutter heraus gefunden, dass er schwul war und deswegen gehen musste.

Für mich war das nie ein Problem gewesen und ich wünsche mir nichts mehr, als ihn endlich einmal wieder zu sehen. 

Aber ich hatte ja noch nicht einmal eine Nummer oder etwas der gleichen.

Komplett erschöpft hiefte ich mich nach einigen Stunden weinen erst einmal aus dem Bett um in Ruhe duschen zu gehen. 

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Be Mine (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt